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Gebrochen

Gebrochen

Titel: Gebrochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeany Lena
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schüttelte den Kopf. Verdammt!
    Dann musste ich noch einmal … Nein. Er war ja sicher nicht versichert. Wie auch, wenn er nicht arbeiten ging.
    „Bist du als arbeitslos gemeldet?“, war die nächstliegende Frage, denn dann wäre er doch versichert.
    „Weiß nicht“, sagte er leise.
    „Dann bist du´s nicht“, stellte ich zufrieden fest. Andernfalls hätte er schließlich Termine wahr nehmen müssen.
    „Ich mach dir einen Termin?“, fragte ich, schon im Aufstehen. Wieder verkrampfte er sich. Ich ließ mich wieder nieder. Leon war wichtiger, als ein paar Minuten zu spät in die Arbeit zu kommen. Ich ließ mir meine Betroffenheit darüber, dass er scheinbar wirklich auch mit Ärzten, oder zumindest einem, schlechte Erfahrungen gemacht hatte, nicht anmerken. Geduldig wartete ich, bis er sich wieder ein wenig entspannte. Schließlich nickte er.
    „Ich muss los“, sagte ich erleichtert, dass er zustimmte und machte mich schnell auf den Weg. Kaum war ich im Büro, kümmerte ich mich zuerst um diesen Arzttermin. Ich würde einfach einen Privatarzt aussuchen, dann spielte es keine Rolle, ob er versichert war, oder nicht. Allerdings hatte ich keine Ahnung, wie welcher Arzt war. Ich ging normalerweise immer nur zu meinem Hausarzt, vielleicht würde der auch privat behandeln? Einen Versuch war es auf jeden Fall wert. Kurzentschlossen rief ich also an.
    Nachdem sich die Sprechstundenhilfe gemeldet hatte, erklärte ich mein Anliegen. Kein Problem erklärte sie und ich schilderte, was für Untersuchungen Leon brauchte. Die Geschlechtskrankheiten erwähnte ich extra, denn ich hatte ja keine Ahnung, ob die bei einem „normalen durchchecken“ dabei waren. Was mich dann wieder ziemlich erstaunte, war, dass sie mir einen Termin in zwei Tagen am Vormittag gab. Normalerweise brauchte man bei diesem Arzt keine Termine. Aber vielleicht lag es auch nur daran, dass es sich hier um einen Privattermin handelte. Egal, beschloss ich und bedankte mich.
    Gut, erster Punkt abgehakt. Fehlte nur noch, dass ich mit dem Programmierer redete. Doch zuerst musste ich mich mal um meine Arbeit kümmern. Ich durfte wegen Leon nicht vergessen, dass ich hier noch immer mit Argusaugen beobachtet wurde!
    Zu meiner Überraschung kam der Programmierer dann zu mir, obwohl wir keinen Termin hatten.
    „Wollte nur wissen, ob alles läuft. War in der Nähe“, erklärte er auf meine verblüffte Frage. Wäre ja peinlich, wenn ich einen Termin vergessen hätte.
    „Ja alles bestens. Läuft wie ne eins“, erklärte ich, fuhr aber sofort fort: „Allerdings hätt ich ne Frage.“
    „Immer raus damit“, schmunzelte er.
    „Ein Freund von mir überlegt, als Programmierer zu arbeiten, hat aber keine Prüfung“, erklärte ich. Ich wollte noch mehr sagen, doch mein Gegenüber runzelte die Stirn und unterbrach mich: „Er hat abgebrochen? Dann…“
    „Nein“, fiel ich ihm ins Wort, „Er hat es sich selbst beigebracht.“
    Nachdenklich – nein skeptisch – musterte Heinz mich.
    „Er meinte, er bräuchte die Lehrgänge nicht, sondern nur die Prüfung. Ich dachte mir, vielleicht reicht auch eine Empfehlung oder so? Ich weiß ja nicht, wie es in eurer Branche zugeht“, erklärte ich weiter, ohne auf seine Skepsis zu achten.
    „Müsste mal sehen, was er so drauf hat“, meinte er nicht sehr überzeugt. Ich nickte begeistert. Heinz warf einen Blick auf die Uhr.
    „Ich hätte noch eine Stunde Zeit, sonst musst du drei Wochen warten“, stellte er fest. Ich blickte ebenfalls auf die Uhr. Es war eine halbe Stunde vor Büroschluss. Seufzend nickte ich und sagte Bescheid, dass ich früher Schluss machen würde. Ich musste meine Stunden unbedingt wieder aufstocken. Doch Heinz alleine zu Leon zu schicken, kam überhaupt nicht in Frage. Da fiel mir auch ein, dass ich ihn vielleicht vorwarnen sollte?
    Kurzentschlossen rief ich bei mir zu Hause an. Ich ließ es klingeln und klingeln. Innerlich flehte ich, dass Leon endlich abheben sollte. Ich wollte ihn nicht schocken, wenn ich mit einem fremden Typen auftauchte.
    „Scheint nicht zu Hause zu sein“, ließ Heinz sich vernehmen. Ich grinste schwach: „Sitzt vermutlich vor dem Computer.“
    Viel eher starrte er vermutlich auf das Telefon und traute sich nicht, abzuheben. Heinz nickte und grinste zurück: „Kenn ich.“
    Nach endlosen Minuten wie mir schien, wurde endlich der Hörer abgenommen. Allerdings meldete sich keiner.
    „Leon? Ich bin´s“, sagte ich, bevor er auflegen konnte. Schweigen.
    „Ich wollt dir

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