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Gebrochene Schwingen

Gebrochene Schwingen

Titel: Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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kontrollieren.
    »Ich weiß, was ich bin. Die Frage ist… reicht das aus? Wirst du auf Dauer damit zufrieden sein, nachdem du diesen Reichtum und Luxus kennengelernt hast? Glaubst du wirklich, daß du damit zufrieden sein wirst, in Winnerow zu leben und mir im Geschäft unserer Familie zu helfen mit der einzigen Aussicht, daß ich eines Tages das Geschäft übernehme?
    Natürlich wäre es in Ordnung, wenn wir keine anderen Möglichkeiten hätten, aber…«
    »Winnerow hat uns genügt, ehe wir hierher kamen, Logan.
    Ich verstehe nicht, warum du deine Meinung so gründlich geändert hast. Was genau bietet Tony dir an?« fragte ich.
    Logan lehnte sich mit einem selbstbewußten Lächeln zurück.
    Sein Gesicht war mir plötzlich fremd geworden. Anders als das Gesicht, das ich so gut und so lange kannte, war es ein Gesicht voller Ehrgeiz. Er straffte die Schultern und schaute sich in dem Büro um, als wäre er schon seit Jahren hier.
    »Den Vizepräsidentenposten für den Verkauf«, verkündete er. »Ich habe einige Vorschläge gemacht, und er war recht beeindruckt. Und das war erst der Anfang, Heaven.« Er beugte sich wieder nach vorn. »Es hat sich einfach so ergeben. Ich habe nur nachgedacht über Verkaufszahlen, Strategien, Werbung… und es floß mir geradezu über die Lippen«, ergänzte er mit leuchtenden Augen und belebtem Gesicht. Ich blickte ihn einen Moment an.
    »Du meinst, du möchtest kein Apotheker mehr sein«, fragte ich leise.
    »O Heaven, was gebe ich denn auf? Denk doch einmal darüber nach! Denke darüber nach, was wir haben und was wir haben könnten!«
    »Ich weiß, was wir haben und was wir haben könnten«, sagte ich. Ich fühlte, wie meine Augen sich mit Tränen füllten, aber ich unterdrückte mein Verlangen zu weinen. »Was werden deine Eltern sagen? Es wird ihnen das Herz brechen.«
    »Bist du verrückt?« Er begann zu lachen. »Wenn sie sehen, was ich verdiene! Sie sind doch nicht dumm. Sie werden in dem Geschäft arbeiten, bis mein Vater sich zur Ruhe setzen möchte, und es dann einfach verkaufen.«
    Ich setzte mich auf. Ich fühlte, wie mein ganzer Stolz zurückkehrte und meine Enttäuschung Flammen heller Wut entfachte.
    »Das ist vielleicht kein Problem für dich, Logan. Aber ich bin Lehrerin«, sagte ich. »Auf meine Weise habe ich viel für die Leute in Winnerow getan. Es war immer mein Traum, dort etwas Bedeutendes zu leisten, und ich will das auch weiterhin tun.« Ich lehnte mich zurück und sah die Leute aus den Bergen in der Kirche bei meiner Hochzeit vor mir. Ich erinnerte mich an den Ausdruck von Stolz in ihren Gesichtern, von Hoffnung in ihren Augen. Es bedeutete ihnen etwas, daß ich mich um sie kümmerte und daß ich zu ihnen zurückgekehrt war und dablieb. Und nun schlug Logan vor, daß ich von meinen Träumen einfach Abschied nehmen sollte.
    »Das weiß ich doch, Heaven«, sagte Logan, stand auf und kam um den Schreibtisch herum. »Das habe ich auch Tony erklärt. Er versteht das auch. Er hat einen wunderbaren Vorschlag gemacht, etwas, was dir sicher auch gefällt.«
    »Und was ist das?« fragte ich eisig.
    »Er möchte eine Fabrik in Winnerow bauen und möchte Tatterton-Spielzeuge entwickeln, die den Schnitzereien der Einheimischen ähnlich sind, der Art von Schnitzerei, wie sie dein Großvater immer hergestellt hat. Stell dir einmal vor, was das für Winnerow und die Leute aus den Bergen bedeutet! Wir würden sie einstellen für die kunsthandwerklichen Arbeiten.
    Wir hätten Arbeitsplätze für Leute, die heute kaum das Nötigste für ihre Existenz zusammenkratzen können. Sie könnten sich dann anständige Häuser bauen und ihren Kindern etwas Vernünftiges zum Anziehen kaufen…«
    »Eine Fabrik? In Winnerow?«
    »Ja.« Er begann, im Zimmer auf und ab zu gehen, und redete voller Begeisterung weiter. »Was wir als erstes herstellen werden, ist eine Spielzeugausgabe der Berghütten: mit kleinen Schaukelstühlen, mit Nachbildungen von den alten Leuten wie deinem Großvater und deiner Grandma, mit ihrem Strickzeug, von den Haustieren, den Kindern, die zur Schule aufbrechen…«
    »Das ist der Grund, weshalb er mir gestern abend so viele Fragen über Winnerow gestellt hat«, sagte ich mehr zu mir selbst als zu Logan. Er nickte. Ich mußte mir eingestehen, daß dieser Vorschlag meinem Widerstand den Wind aus den Segeln nahm. Ich lehnte mich tief in Gedanken versunken zurück. Logan faßte wieder Mut und kam auf mich zu.
    »Ist das nicht ein wunderbarer Gedanke? Wir nennen den

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