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Gebrochene Schwingen

Gebrochene Schwingen

Titel: Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Haus für uns ganz allein. Was sagst du dazu?«
    »Ich weiß nicht. Ich…« Ich sah mich um. Das alles kam so schnell.
    »Am Ende der Woche fahren wir nach Winnerow, und ich erzähle meinen Eltern von unseren Plänen.«
    »Unseren Plänen? Aber… es gibt noch so viele Dinge, die entschieden werden müssen. Zum Beispiel: Wo werden wir leben?«
    »Du bleibst natürlich hier«, sagte Tony. Er war so schnell in der Tür aufgetaucht, daß er mir wie ein Geist vorkam, der plötzlich Gestalt annahm. »Es tut mir leid, daß ich euch unterbreche, aber ich kam, um etwas zu holen, und hörte gerade deine letzte Frage.«
    »Ich bleibe hier?« Fragend schaute ich Logan an. Er grinste wie eine zufriedene Katze. »Was soll das heißen?«
    »Wir haben uns das als letzte Überraschung aufgespart«, sagte Logan.
    Wir, dachte ich. Wir haben uns das aufgespart. Er dachte und handelte schon wie Tonys Partner.
    »Welche letzte Überraschung?« Sie sahen sich an wie zwei Verschwörer. War Tony ganz zufällig im richtigen Moment hereingekommen oder hatte er draußen vor der Tür gestanden, unser Gespräch belauscht und auf das wir gewartet?
    »Komm bitte mit«, sagte Tony. »Ich zeige es dir.« Logan nahm meine Hand.
    »Komm mit, mein Dummchen. Schauen wir uns an, was Tony uns zu zeigen hat. Komm mit.« Er lächelte mich an.
    Langsam, fast widerwillig, stand ich auf. Ich wußte, ich würde jetzt meine Zukunft sehen. Würden alle Menschen diese Abneigung spüren, wenn sie plötzlich ihr zukünftiges Leben sehen müßten? fragte ich mich. Im Augenblick wurde ich nur mitgerissen, von einer Kraft angetrieben, die nicht die meine war. Wie eine Marionette hielt ich Logans Hand, und wir folgten Tony die Marmortreppe hinauf.
    »Du erinnerst dich sicher an die Zimmer im Südflügel«, erklärte Tony, als er sich oben auf der Treppe nach rechts drehte. »Wir haben sie niemals als Gästezimmer benutzt.
    Meine Großeltern lebten auf dieser Seite von Farthy. Ich wollte immer, daß diese Räume etwas Besonderes bleiben.« Er drehte sich um und sah mich an. »Ich hoffe, du siehst das auch so, Heaven.«
    »Ich verstehe nicht, was du meinst, Tony«, sagte ich. Er lächelte nur, und ein Funkeln kam in seine blaßblauen Augen, hell wie die goldene Flamme einer Öllampe, die sicher in ihrer Glaskugel brennt. Dann ging er zu den riesigen Mahagonitüren, die normalerweise verschlossen waren, und öffnete sie mit einer großartigen Pose. Er trat zur Seite und ließ mich hineinsehen.
    »Die Räume von Mr. und Mrs. Logan Stonewall«, verkündete er.
    »Was?« Schützend kreuzte ich die Arme vor meinem Körper und wandte mich an Logan. »Was soll das?« Ich ging nach vorn und betrat die Zimmer.
    Fast alles war neu gemacht worden. Die provenzalische Sitzgruppe im Wohnzimmer war neu bezogen mit einem gestreiften Seidenbezug in meiner Lieblingsfarbe Dunkelrot.
    Ein großer Perserteppich lag auf dem Eichenparkett. Die Wände waren mit einer Tapete mit Blumenmuster tapeziert.
    Vor den zwei Fenstern hingen antike Seidenvorhänge, davor Stores.
    Tony ging voraus und öffnete die Tür zum Schlafzimmer. In dem riesigen Raum sah selbst das große Himmelbett verloren aus. Der gesamte Fußboden war mit einem flauschigen, beigefarbenen Teppich ausgelegt, so daß man das Gefühl hatte, auf Wolken zu gehen. Die Fenster an beiden Seiten des Bettes waren erneuert worden, man hatte sie größer und breiter gemacht. Jetzt konnte das Sonnenlicht ungehindert in das Zimmer hereinströmen und es hell und freundlich machen.
    An den vier Ecken des Bettes stiegen helle, handgeschnitzte Eichenpfosten auf und trugen einen Baldachin aus milchweißem Stoff. Auf dem Bett lag eine dazu passende Tagesdecke mit gekräuselten Kanten und darauf einige rostrote Kissen. Rechts vom Eingang stand ein weißer Schminktisch aus Marmor, der nahezu die Länge des Raumes einnahm. In seine Seitenteile waren Schubladen eingelassen, deren Holz fast die gleiche Farbe hatte wie der Marmor. Die Wand darüber war ausgekleidet mit Spiegeln, deren Ecken in Gold gefaßt waren.
    Der Eingang zu meinem zukünftigen Badezimmer war am Ende des Tisches. Dieses zusätzliche Badezimmer war offensichtlich auch jetzt erst eingebaut worden. Die Ausstattung war modern. Die Badewanne war in den mit karamelfarbenen Kacheln gefliesten Boden eingelassen. Alle Hähne und Knöpfe waren vergoldet.
    An jeder Wand hingen Spiegel und ließen den Raum noch größer aussehen, es war sowieso eines der größten Badezimmer, die ich je gesehen

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