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Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln

Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln

Titel: Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Gruber
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will? Bevor Menschen Mikrowellen-Pommes-frites, Blähbauch-Joghurts und Vitamintabletten als Nahrungsmittel zu akzeptieren gelernt haben, haben sie sich von Aas, Wurzeln und Maden ernährt. Schwer zu sagen, was besser ist. Auch der direkte Vergleich macht nicht sofort sicher. Aas gab es ursprünglich, weil wir Menschen noch schlecht in der Jagd waren und warten mussten, bis die Raubtiere und Aasgeier mit dem Mittagstisch fertig waren. Wurzeln wie Karotten gab es, weil die nicht geflohen sind und leicht zu erwischen waren. Und Maden, weil sie viel Protein enthalten, gut schmecken und antibiotisch wirken. Proteine waren wesentlich dafür verantwortlich, dass sich unser Gehirn in den letzten Jahrtausenden so prächtig entwickelt hat, aber bevor wir Menschen Jagdwerkzeuge herstellen und benutzen lernten, waren sie nicht so einfach zu bekommen. Deshalb waren lange Zeit Maden die hauptsächlichen Proteinlieferanten.
    Das wollen sich heute viele Menschen nicht mehr so gerne vorstellen, Maden gelten als Außendienstmitarbeiter der Verwesung. In Wirklichkeit schmecken Maden nicht nur ansprechend, leicht nussig, sondern sind auch besonders reinlich. Das ist notwendig, denn wenn sich eine Made verpuppt, um sich beruflich zum Schmetterling oder zur Fliege zu verändern, dann dürfen keine Bakterien im Kokon sein, sonst gelingt die Metamorphose nicht. Deshalb haben Maden auch leicht antibiotische Wirkung. Wenn eine Wunde eitert und sich keine Apotheke in Reichweite befindet, dann ein paar Maden zerquetschen und als Wundauflage verwenden. Oder schimmliges Brot. Das ginge zur Not auch. Das wusste man schon im Alten Ägypten: dass Schimmelpilze Bakterien besiegen können. Antibiotika im großen Stil wurden daraus erst im 20. Jahrhundert.
    Als Entdecker des Penicillins wird gemeinhin Alexander Fleming geführt. Das ist zwar nicht ganz korrekt, aber erst mit Penicillin begann der Siegeszug der Antibiotika in der Medizin. Entdeckt hat Alexander Fleming das Penicillin dem Vernehmen nach zufällig. Die Legende, die werkseitig mitgeliefert wird, lautet: Eines Tages musste Alexander Fleming in Urlaub fahren, seine Frau bestand darauf. Vor der Abreise kam er nicht mehr dazu, sein Labor ordentlich zusammenzuräumen, und ließ ein paar Bakterienkulturen stehen. Nach seiner Rückkehr hatten manche Kulturen überlebt, andere waren aber durch den Penicillin-Pilz zerstört. Das war eine Überraschung.
    Wer jetzt aber sagt: Typisch altes Wissen, alte Naturvölker, die im Einklang mit dem Universum lebten, haben dieses Wissen längst besessen, wir haben es durch die Abwendung vom Natürlichen nur wieder verloren, der irrt. Oder hat keine Ahnung, wie Wissenschaft funktioniert. Denn sehen, dass ein paar Bakterienkulturen sich anders entwickelt haben als andere, und daraus die richtigen Schlüsse ziehen, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Und schon in der Antike waren nicht die esoterischen Einfaltspinsel für Wissen und Fortschritt zuständig. Dafür muss man nämlich methodisch arbeiten können und nicht nur etwas glauben wollen. Das hat sich bis heute nicht grundlegend geändert.

    Jüngstes Gericht 2.0
    1) Gruß aus der Küche
    Rohe Karotten
    oder
    1 Blatt Papier
    1 Bleistift
    Waschen, schälen und essen. Ob in der äußersten Schicht besonders wertvolle Vitamine sind oder nicht, ist egal, weil die Zellwände so fest sind, dass die Karotte den Verdauungstrakt bereits wieder verlassen hat, bevor der Körper ihr irgendwelche Nährstoffe entlocken konnte. Wer also auf ein Blatt Papier das Wort Karotte schreibt und es isst, erzielt denselben Nährwert.
    2) Hauptgang
    a) Für Fleischtiger
    Maden blanca, für 4 Personen
    150   g Maden, bekommt man in der Tierhandlung, am besten von den Sägespänen befreien, im Kühlschrank kurz kühlen – bewegen sich dann nicht mehr so schnell.
    4 EL Sonnenblumenöl
    1 kleine Schalotte
    1/8   l Schlagobers/Sahne
    1/8   l Hühnerfond
    1 Bund Petersilie, klein gehackt
    1 EL gesalzene Erdnüsse
    Mandelblätter
    500   g Fusilli
    Die Zwiebeln klein schneiden und im Öl goldgelb anbraten. Die Maden dazugeben und kräftig anrösten. Mit Fond aufgießen und kurz aufkochen lassen. Dann vom Herd nehmen und die Sahne, die Petersilie und die Erdnüsse dazugeben. Noch 2 Minuten ziehen lassen.
    Mit Fusilli anrichten, die Soße mit Mandelblättern dekorieren.
    Aromatipp:
    Wenn nach der Zubereitung die Finger nach Schalotten oder Knoblauch und dergleichen riechen: Einfach ein Messer mit Stahlklinge oder einen Stahltopf unter

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