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Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln

Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln

Titel: Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Gruber
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Liebeslieder, angetörnt vom Uringeruch der Weibchen. Die Napoleon Bonaparte zugeschriebene Aufforderung an seine Frau Joséphine „Wasch Dich nicht mehr, ich komme bald zurück“ wäre in der Mäusewelt vermutlich ein guter Titel für einen Welthit.
    Ein Forscherteam der Veterinär Universität Wien konnte Anfang 2012 sogar feststellen, dass Mäuse individuell schmachten und dass die Umworbenen die Lieder zuordnen können. Sie können unterscheiden, ob die Musik von Verwandten kommt oder von fremden Mäusen. 29
Letzte Runde
    Mäusemännchen beginnen nicht erst zu singen, wenn sie langsam betrunken werden, sie singen stocknüchtern. Die brauchen keine Rauschmittel zur Sangesfreude, sie können quasi auch ohne Alkohol lustig sein.
    Unter anderem der Erfolg der Naturwissenschaften hat die Lebenserwartung der Menschen in den Industrieländern in den letzten 100 Jahren fast verdreifacht. Das führt dazu, dass Menschen länger leben und länger Drogen konsumieren können. Und das auch tun. In der Regel machen die meisten Menschen in ihrer Jugend erste Erfahrungen mit Drogen, aber der Durchrechnungszeitraum hat sich verlängert. Das heißt, die Anzahl der Jahre, in denen Menschen lebendig genug sind, um zu Rauschdrogen zu greifen, hat sich dramatisch erhöht. Die Drogen des Alters sind meist Medikamente und Alkohol. Durch die bessere medizinische Versorgung werden selbst Konsumentinnen und Konsumenten sogenannter harter Drogen deutlich älter als noch vor 20 Jahren.
    Wer allerdings glaubt, noch früher sei diesbezüglich alles besser gewesen, der irrt: Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war sauberes Wasser längst nicht überall Standard. In Asien begann man deshalb schon vor Jahrhunderten, Wasser abzukochen, um es keimfrei zu bekommen. Weil das aber nicht besonders gut schmeckte, aromatisierte man es mit Pflanzenblättern, woraus die Teekultur entstand.
    In Ägypten und Europa entwickelte sich eine andere Tradition, deren Ausläufer noch heute an Samstagabenden in polizeilichen Planquadraten zu finden sind. Dort fing man an, Wasser durch alkoholische Gärung genießbar zu machen. Und auch an Wassers statt zu trinken. Aus gutem Grund. Noch im Jahr 1892 starben etwa in Hamburg 8.000 Menschen an Cholera, weil sie mit ungefiltertem Elbwasser versorgt wurden. 30 Bier- oder Mostsuppe waren fixer Bestandteil der Speisepläne, auch für Kinder.
    Wenn zumindest leichte Daueralkoholisierung bis ins 19. Jahrhundert ein Massenphänomen war, kann man mit Fug und Recht sagen, die Aufklärung wurde von Spiegeltrinkern erfunden – und die war für die Menschheit ein Segen. Trotzdem kommen, seit die Aufklärung sich bei uns durchgesetzt hat, deutlich weniger Menschen in den Himmel. Oder ganz im Gegenteil deutlich mehr, je nachdem, wie man Himmel definiert.

ls Neil Armstrong am 21. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betrat, sprach er den berühmten Satz: „That’s one small step for man…one…giant leap for mankind“. Hinter ihm kam als number two in der Rangordnung Buzz Aldrin. Bevor er auf den Mond folgte, blieb er auf der Leiter der Landefähre noch ein paar Sekunden stehen, went number one und leerte seine Blase in den Urinbeutel. Für ihn war es nicht nur ein small step , sondern vermutlich auch ein giant leak.
    Bevor es so weit war, dass sich Buzz Aldrin auf dem Mond erleichtern konnte, haben viele Tiere bei den Vorarbeiten zur ersten Mondfahrt geholfen. Die tierischen Pioniere im Weltall waren übrigens weder Hunde noch Affen, sondern Fruchtfliegen. Sie erinnern sich: Das sind die, die so gerne zum Schnaps gehen, wenn sie ihre gigantischen Samenzellen nicht widmungsgemäß abliefern können. Im Juli 1946 wurden sie mit einer V2-Rakete von White Sands, New Mexico, in eine Höhe von 109 Kilometern geschossen. Viel niedriger hätte es nicht sein dürfen, denn laut FAI ( Fédération Aéronautique Internationale ) beginnt das Weltall bei 100 Kilometern über der Erde – für die NASA allerdings schon bei 80 Kilometern, vielleicht, weil dort noch mit feet und miles gerechnet wird. Anders als andere Tiere nach ihnen überlebten die Fruchtfliegen unbeschadet und konnten ihren Kindern von dem Ausflug erzählen. 31 Was Fliegen während der Schwerelosigkeit eigentlich machen, ob sie überrascht feststellen, dass das Fliegen auch funktioniert, wenn man die Flügel nicht bewegt, ist nicht bekannt. Hätte es den Service damals schon gegeben, sie hätten es bestimmt getwittert.
    Die beiden Affen Albert I. und Albert II. hatten weniger

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