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Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)

Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)

Titel: Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Karr
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gelassen aus. Ich wünschte mir, auch ich könnte solchen inneren Frieden empfinden.
    Ben fasste mir unters Kinn und sah mich mit seinen kristallblauen Augen an. »Du wirst niemals allein sein, denn du wirst immer mich haben. Das weißt du doch, Dahl, oder?«
    Aber ich habe ihn nicht mehr. Er ist weg, genau wie der Rest meiner Familie, und ich bin allein.
    9 Monate später · 18. Dezember
    Seit kurzem gehe ich wieder aus dem Haus, aber ich fühle mich antriebslos, und es gibt nichts, worauf ich mich freuen könnte. Ich habe noch nicht wieder angefangen zu arbeiten. Ich muss auch nicht wirklich arbeiten, jedenfalls nicht des Geldes wegen. Mit dem, was meine Eltern und mein Onkel mir hinterlassen haben, und der Hypothekenversicherung vom Haus meiner Eltern bin ich finanziell abgesichert. Emotional … nun, das ist eine andere Geschichte. Es ist mir einfach alles gleichgültig.
    Grace und Aerie besuchen mich fast täglich. Serena kommt, so oft es geht. Caleb bringt mir mindestens einmal die Woche Abendessen vorbei und sieht mit mir fern, bis ich einschlafe. Das sind die einzigen Menschen, die ich noch habe. Früher hatte ich viele Freunde, aber die vier sind die einzigen Menschen, mit denen ich in Kontakt geblieben bin. Sie versuchen, mich zum Ausgehen zu überreden: Mittagessen, Kino, sogar Besorgungen, aber ich kann einfach nirgendwo hingehen, ohne zusammenzubrechen.
    Den letzten Zusammenbruch hatte ich Mitte Oktober. Serena wollte zum Markt fahren, um Äpfel für einen Apfelkuchen zu kaufen. Ich wollte eigentlich nicht mit, aber sie bestand darauf, dass ich sie begleitete. Die Kürbisse und Heuballen waren schon von weitem zu sehen, und der Eingang war mit lauter Geistern und Kobolden dekoriert. Ich stieg gar nicht erst aus dem Auto. Ich konnte einfach nicht. Ich sagte Serena, sie solle ohne mich gehen. Sie kannte meine Stimmungsschwankungen, daher versuchte sie es nicht weiter und ging schließlich allein.
    Ich starrte auf die Halloween-Deko, und die Tränen liefen mir nur so übers Gesicht. Ich dachte an unsere erste gemeinsame Halloween-Party im ersten Jahr am College. Sein Wohnheim schmiss eine Party, und in der allerletzten Minute sagte er mir, wir müssten uns verkleiden. Ich war total angepisst, weil er ganz genau wusste, dass ich mich zu Halloween nicht verkleide, und auch wenn, hätten wir überhaupt keine Kostüme gehabt.
    Ich war so sauer, dass ich rotsah. Mein Mund spuckte lauter widerliche Worte aus, bevor ich irgendetwas dagegen tun konnte. »Warum musst du eigentlich immer alles auf den letzten Drücker machen? Kannst du nicht einmal deinen Scheiß auf die Reihe kriegen?«
    Doch er antwortete gar nicht, er stritt sich nicht mit mir, er sah mich noch nicht einmal an, sondern ging einfach nur zum Bett und riss die beiden Laken herunter. Er hatte immer noch nichts gesagt, und ich schrie ihn weiter an.
    Meine Wut wurde immer größer. »Was soll der Scheiß?«
    Er ging ins Bad und kam mit einer Nagelschere wieder heraus.
    Dann schnitt er Löcher in das eine Laken. Als er damit fertig war, grinste er mich an. »Hier, du gehst als Gespenst«, verkündete er und warf mir das zerschnittene Laken über den Kopf. »Und ich gehe als Kobold«, sagte er und schnitt das andere Laken in Streifen, die er sich um den Körper wickelte.
    »Ich ziehe das nicht an. Ich verkleide mich nicht. Ich hasse Halloween«, keifte ich und riss mir das Bettlaken vom Kopf. Er wusste es doch ganz genau, und er wusste auch, warum es so war. »Okay, dann gehst du eben als die umwerfende Dahl«, sagte er, zog mich grinsend an sich und küsste mich. »Und jetzt lass uns auf die verdammte Party gehen und ein bisschen Spaß haben.« Und dann sind wir einfach auf die Party gegangen.
    Er hatte mir meinen Wutanfall überhaupt nicht übelgenommen. Er hatte sich einfach um mich gekümmert, so wie immer. Und als ich in Serenas Auto saß, ihn vermisste und mich an jenen Tag erinnerte, dachte ich: Gott, er hatte eindeutig seine Macken, aber er wusste immer, wie er mich für sich gewann .
    Ich wünschte, ich hätte das Gleiche für ihn tun können, aber es hat nie so funktioniert. Wenn er sauer auf mich war, dann war er das auch, egal, was ich tat und sagte, um ihn zu besänftigen. Und das konnte dann eine Stunde dauern oder auch einen ganzen Tag. Schließlich hatte ich gelernt, ihn einfach in Ruhe zu lassen, bis er wieder so weit war. Er drückte seine Liebe nicht oft mit Worten aus, dafür aber umso mehr mit kleinen Gesten. Am Ende des Tages

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