Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)
sorgte er immer dafür, dass ich wusste, wie sehr er mich liebte. Das war nur eines der vielen Dinge, die ich jeden Tag vermisste.
12 Monate später · 4. März 2011
Grace bestand darauf, dass ich eine Woche bei ihr verbringe und in dieser Zeit jeden Tag zu meiner Therapeutin gehe. Inzwischen gibt es Neuigkeiten über den Mörder. Die Polizei hat Grace mitgeteilt, dass der Prozess innerhalb der nächsten zwölf Monate stattfinden wird. Es machte mir nichts aus, bei ihr zu wohnen, denn ich war von Einsamkeit und Trauer schon ganz zerfressen.
An seinem Todestag sind wir gemeinsam auf den Friedhof gegangen, und hinterher sagte Grace, es wäre an der Zeit, dass ich meinen Ring abnehme. Sie hat mir eine lange Weißgoldkette gereicht, die sie extra für mich gekauft hatte, und sagte, ich solle den Ring um den Hals tragen, bis ich meine, ihn ganz ablegen zu können. Sie sagte, der Ring und Ben würden für immer in meiner Erinnerung bleiben. Doch es wäre Zeit, dass ich endlich wieder mein Leben lebte. Sie weinte mehr, als ich sie im ganzen vergangenen Jahr weinen gesehen habe, und da wurde mir bewusst, wie tief auch ihre Trauer noch ist.
Als ich wieder zu Hause ankam, setzte ich mich in den Garten, den ich so sehr liebe. Es war dort ganz ruhig und friedlich – meine eigene kleine Oase mit einem Weg aus Kieselsteinen, der zum Pool führt. Der Salbei hatte angefangen zu blühen. Die meisten der Wildblumen blühten jetzt. Bei dem Gedanken, dass schon wieder Frühling war, fing ich an zu weinen.
Ich ging den Weg entlang und sah überall Schmetterlinge. Ich setzte mich auf einen der Liegestühle im hinteren Teil des Gartens und betrachtete den glitzernden Ring an meiner Hand. Er hatte den zweieinhalb Karat großen Brillanten von Tiffany ganz allein ausgesucht und gesagt, er erinnere ihn an mich. Der in Platin gefasste Stein ist elegant, modern und glänzend.
Ich drehte ihn an meinem Finger und dachte an den Tag zurück, als er um meine Hand angehalten hatte. Ich hatte gerade meinen Uniabschluss in der Tasche, und er arbeitete bereits in Vollzeit bei der Zeitung. Wir waren beide ziemlich im Stress gewesen, daher schlug ich vor, dass er sich den Montag nach meinem Abschluss freinehmen solle, und zu meinem Erstaunen stimmte er mir zu, dass wir etwas Zeit miteinander verbringen müssten. Wir waren gerade in unser gemeinsames Haus in Laguna Beach eingezogen und hatten beschlossen, am Sonntag noch ein paar Dinge zu erledigen, um den Montag dann frei zu haben.
Wir wachten ziemlich früh auf. Ich ging in den Garten, um den Sonnenaufgang zu beobachten, und ich weiß noch, dass ich von der kühlen Luft Gänsehaut hatte. Eine leichte Brise wehte und fuhr mir durchs Haar.
Wir packten unsere Ausrüstung in den BMW und fuhren zum Rockpile Beach zum Wellenreiten. Ich war nicht besonders wild darauf, aber er wollte unbedingt dorthin. »Es gibt jetzt einen krassen Reefbreak! Vielleicht erwischen wir an der Nordspitze eine rechtsbrechende Welle, und wenn die zusammentreffen, wird das absolut geil! Komm schon, Dahl, das passiert vielleicht nur dreimal im Jahr, das ist die Gelegenheit!« Er freute sich so sehr darauf, da konnte ich einfach nicht nein sagen.
Als wir beim Strand ankamen und ich die Wellen sah, blieb mir die Luft weg. Der Kanal zum Rauspaddeln war südlich vom Strand, wo die Rip-Strömung einen leichten Zugang zu den großen und breiten Wellen bot. Ben nahm seine Aviator-Sonnenbrille ab und betrachtete die Wellen. Sie schienen mittelgroß zu sein, ungefähr zweieinhalb Meter hoch. Ziemlich viel Wasser strömte in die kleine Bucht. Wir stiegen noch nicht einmal aus dem Auto. Er wusste, dass ich diese Wellen niemals reiten könnte, ohne zermalmt zu werden.
»Geh schon. Ich sehe dir zu«, sagte ich, während ich beobachtete, wie die Wellen gegen die Felsen schlugen.
»Nee, ich hab noch nicht vor zu sterben. Ein andermal, Dahl. Lass uns weiter nach Süden fahren«, antwortete er und schirmte mit der Hand seine blauen Augen ab, mit denen er in die unendliche Weite des Pazifiks hinaussah. Dann setzte er sich die Sonnenbrille wieder auf und fuhr auf den Highway 1. Es war ein schöner Tag. Wir hatten die Fenster offen, und ich fühlte, wie die Sonnenwärme meine Haut durchdrang. Aus den Lautsprechern ertönte The Cure. »Magst du was essen? Ich bin am Verhungern. Fahren wir kurz zu Taco Bell?«, fragte er mit breitem Grinsen auf dem Gesicht. Aus irgendeinem Grund mochte er ausgerechnet nur diesen Taco Bell.
Ich verdrehte die
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