Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)
leisen Seufzen und einem Funkeln in den Augen. Schnell drehe ich mich um und lache auf dem Weg zum Fahrstuhl still in mich hinein, ohne mich noch einmal nach ihm umzublicken. In meinem Zimmer angekommen, rufe ich den Concierge an, um mir mein Gepäck bringen zu lassen. Dann lege ich mich aufs Bett und versuche herauszufinden, was mit meinen Gefühlen los ist. Ich spüre eine Verbindung zu River. Wir fühlen uns genauso wohl miteinander wie an dem Abend, als ich ihn zum ersten Mal traf. Er ist unglaublich charmant, absolut charismatisch und mehr als gut aussehend. Alles Dinge, die damals schon das Bedürfnis in mir geweckt hatten, die Nacht mit ihm zu verbringen. Es ist fast, als würde er den Abend noch einmal aufleben lassen, obwohl er sich selbst nicht mehr daran zu erinnern scheint.
Ich sehe mich in meinem Hotelzimmer um. An den Wänden hängen Bilder von Gitarren, und auf einmal kann ich an nichts anderes mehr denken, als dass ich endlich mal wieder berührt und geküsst werden will, dass ich endlich mal wieder mit jemandem Sex haben will. Ich blicke aus dem Fenster und frage mich, was ich da gerade mit River mache. Betrüge ich Ben? Wie viel Zeit muss ich vergehen lassen? Bin ich schon bereit, mich mit jemand anderem einzulassen? Ich war noch nie mit jemandem außer Ben im Bett; was ist, wenn ich schlecht dabei bin? Ist dieses Abendessen tatsächlich ein Date, oder ist es einfach ein Geschäftsessen? Bin ich bereit für einen One-Night-Stand mit dem Mann, der mich schneller in seinen Bann gezogen hat als irgendjemand zuvor, und das gleich zweimal? Mir gehen so viele Fragen durch den Kopf, und ich weiß nur auf die letzte Frage sicher eine Antwort: Ja, das bin ich.
Ein Klopfen an der Tür reißt mich aus meinen Gedanken. Ich springe vom Bett auf. Ah, stimmt, mein Gepäck. Ich will dem Pagen gerade sein Trinkgeld geben, da sagt er, ein Mann in einem Fender-T-Shirt und schwarzer Lederjacke hätte das bereits erledigt. Ich muss lächeln.
Als ich die Tür wieder schließe, klingelt das Telefon. Ich lege mich übers Bett und nehme den Hörer ab. Rivers verführerische Stimme dringt durch die Leitung. »Ich wollte dir nur sagen, dass ich uns einen Tisch im N9NE Steakhouse reserviert habe, falls du dich noch umziehen willst. Wir haben einen Tisch für acht Uhr, ist das okay?«
»Hört sich gut an. Ich ziehe mich um und komme runter.«
»Brauchst du Hilfe?«
Kichernd rolle ich mich übers Bett. »Danke, aber ich glaube, ich schaffe es allein. Ich bin gleich da.«
Ich lege auf und vergrabe das Gesicht in den Händen. Ich muss laut loslachen. Unser Umgangston ist alles andere als geschäftlich. Er flirtet mit mir und ich mit ihm. Es macht Spaß und ist aufregend, und ich habe endlich wieder das Gefühl, lebendig zu sein.
Zum Glück habe ich neben meinen Joggingsachen noch jede Menge zusätzliche Klamotten eingepackt, weil ich mich heute Morgen nicht entscheiden konnte, was ich anziehen sollte, und dachte, es wäre gut, verschiedene Outfits mitzunehmen, falls ich mich kurz vor unserem Meeting spontan noch einmal umziehen wollte.
Ich nehme ein Kleid aus dem Koffer. Es besteht aus einem gekreuzten Oberteil aus Seide und einem asymmetrischen schwarzen Minirock mit geraffter Taille. Es ist ziemlich sexy und perfekt für ein Abendessen mit einem beinah berühmten, wahnsinnig charmanten Rockstar. Ich werde es mit meinen Riemchen-Pumps in Schwarz und Nude und meiner silbernen Clutch kombinieren.
Da ich meinen Schmuck nie wechsle, wäre ich damit bereits fertig. Ich trage schon, solange ich denken kann, jeden Tag den gleichen Schmuck: ein Paar Zwei-Karat-Brillant-Ohrstecker, die mir meine Eltern zum dreizehnten Geburtstag geschenkt haben, die Vintage-Armbanduhr meiner Großmutter mit schwarzem Satinband und diamantenbesetztem Gehäuse, die Ketten aus weißen und schwarzen Perlen von meiner Tante, meinen noch relativ neuen Cartier-Armreif und den Verlobungsring von Ben, den ich immer noch an einer Kette um den Hals trage.
Als ich mich jedoch ausziehe, um noch einmal schnell unter die Dusche zu springen, und dabei einen Blick in den Spiegel werfe, zucke ich innerlich zusammen. Die Kleiderwahl ist Männern ja meistens im Endeffekt egal, aber das, was drunter ist, auf jeden Fall nicht. Ich schüttle den Kopf, während ich mich im Spiegel betrachte. Was ich da sehe, ist eindeutig nicht sexy. Mein einst schlanker, muskulöser Körper ist jetzt weich. Ich habe so gut wie alles an Muskulatur, was ich mir jahrelang im
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