Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)
angespannte Mann stottert etwas vor sich hin und ringt um Fassung, ehe er sich aufrichtet und äußerst zuvorkommend antwortet: »Vielleicht kann ich Ihr Problem ja lösen, ohne Mr Hughes zu rufen. Worum ging es doch gleich?« Ich unterdrücke ein nervöses Lachen, und River zwinkert mir zu. Dann drückt er meine Hand und legt sie auf die Theke neben seine, so dass unsere Ellenbogen sich beinah berühren.
Ehe ich weiß, wie mir geschieht, hat der Mann den Zimmerservice angerufen und teilt uns mit, dass die Kette im Zimmersafe gefunden wurde und in den Safe des Hotels gelegt wurde.
River lässt meine Hand los, um dem Rezeptionisten sehr höflich die Hand zu schütteln. Dann holt er sein Portemonnaie hervor und reicht dem jetzt überglücklichen Joe einen Hundertdollarschein. »Joe, bitte lass uns die Kette an die Hotelbar bringen.«
Joe nimmt das mehr als großzügige Trinkgeld freudig entgegen und antwortet: »Gerne, Sir.«
Wir gehen zur Bar, an der River gestern Abend auf mich gewartet hat. Es kommt mir vor, als sei seitdem viel mehr Zeit vergangen. Ich fühle mich ihm so verbunden, als würde ich ihn schon lange kennen. Als man uns zu einem Tisch führt, zieht River den Stuhl für mich vor, und bevor ich mich setze, strahle ich ihn an und küsse ihn auf die Wange. »Danke.«
»Dahlia, du musst mir nicht danken. Es ist meine Schuld, dass du die Kette überhaupt erst verloren hast«, sagt er und streicht mir über die Wange. Dann setzt er sich neben mich, nimmt meine Hand und fährt mir sacht mit dem Daumen über den Handrücken, bevor er sich zu mir beugt und mich küsst.
Die Kellnerin kommt an unseren Tisch, und wir bestellen zwei Bier und ein Glas mit Eis, worüber River natürlich lachen muss. Als er mich fragt, was ich essen möchte, antworte ich: »Irgendwas. Ich könnte gerade alles essen.«
River bestellt Burger mit Pommes und ich ein gegrilltes Käsesandwich, Pommes und einen Schokoladenmilchshake. Ich bitte die Kellnerin, mir den Milchshake zusammen mit dem Essen zu bringen.
River sieht mich verwirrt an.
»Was ist? Ich tunke mein Sandwich nun mal gerne in den Milchshake.«
Er schüttelt den Kopf. »Hört sich ja widerlich an.«
»Das musst du unbedingt probieren. Das ist superlecker.«
Als die Getränke kommen, schütte ich mein Bier herunter, und dann beschließe ich, ihm zu sagen, was ich schon im Auto hätte sagen sollen. Ich sehe River in die gutmütigen Augen und fange an: »Tut mir leid, dass ich so ausgetickt bin, aber die Kette lässt sich nicht ersetzen.« Ich mache eine Pause, um den Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken.
River blickt mich weiter an und sagt bloß: »Das habe ich mir schon gedacht, so wie du reagiert hast.«
Ich räuspere mich und fahre fort: »Die Sache ist: Die Kette ist nicht einfach nur eine Kette.« Wieder mache ich eine Pause und versuche, die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken.
River, dem mein Unbehagen offensichtlich aufgefallen ist, beugt sich zu mir und nimmt meine Hand. »Erzähl weiter. Was wolltest du sagen?«
Doch ehe ich weiterreden kann, kommt Joe auf uns zu und lächelt, als hätte er gerade den Jackpot geknackt. Er reicht River einen Umschlag mit der Aufschrift: »Aus Zimmer 716«. River nickt und bedankt sich, und Joe geht zurück zur Rezeption.
River gibt mir den Umschlag, und nach einem kurzen Zögern öffne ich ihn und ziehe den Ring hervor. Ich umschließe ihn mit der Hand und sehe River in die Augen. »Das ist mein Verlobungsring – von Ben.«
Schnell lehnt er sich zurück und nimmt einen großen Schluck Bier. Das hatte er wohl nicht erwartet. Er schlägt die Beine übereinander und fragt: »Darf ich ihn sehen?« Sein Blick hat sich verändert, aber ich kann nicht genau sagen, was ich darin sehe. Es ist jetzt weniger Gutmütigkeit, sondern eher so etwas wie Trauer, glaube ich.
Ich beiße mir auf die Unterlippe und halte ihm mit zitternder Hand die Kette hin. Mein Herz schlägt schneller. Er nimmt die Kette und sieht den Ring ein paar Sekunden lang an, ehe er ihn mir wieder in die Hand legt und dann meine Finger darum schließt, als würde er verschwinden, wenn er ihn nicht mehr sieht. »Er ist wunderschön, genau wie die Frau, die ihn getragen hat«, sagt er dann und sieht mich mit forschendem Blick an. Mir entgeht nicht, dass er die Vergangenheitsform benutzt – »getragen hat«.
»Kann ich dich was fragen?«
Meine Hände zittern immer noch, als ich antworte: »Natürlich.«
Er zeigt auf meinen Armreif und fragt: »Ist
Weitere Kostenlose Bücher