Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
dem kleinen Cafe ging es ungewöhnlich lebhaft zu, und er fragte sich missmutig, ob das daran lag, dass sich inzwischen die Neuigkeit von der ehelichen Konfrontation am Vortag verbreitet hatte. Eine kostenlose Show lockte die Leute unweigerlich an.
Madelyn sah heute müde aus, und er überlegte, ob ihr übel gewesen war. Dieser Gedanke schürte seine Wut. Wäre sie daheim, wo sie hingehörte, könnte sie sich ausruhen, statt zu arbeiten.
Unaufgefordert brachte sie ihm Kaffee und wandte sich ab.
Aber er hielt sie genauso wie gestern am Handgelenk fest, und spürte, wie er allgemeine Aufmerksamkeit erregte. »War dir schlecht?«
»Ja – heute morgen. Floris gab mir trockenen Toast, und da ging’s mir besser. Entschuldige mich, ich habe noch andere Gäste.«
Um keine neue Szene heraufzubeschwören, ließ er sie los. Er trank seinen Kaffee und beobachtete, wie Madelyn mit den Leuten scherzte und ein Lächeln auf ihre Gesichter zauberte.
Das war ihr besonderes Talent – amüsante Kleinigkeiten zu entdecken und ihre Freude daran mit der Umwelt zu teilen.
So hat sie’s mit mir auch gemacht, erinnerte er sich. Die neun Monate mit ihr waren die angenehmsten seines Lebens gewesen.
Er wollte sie wiederhaben und jeden Tag sehen wie sie im Haus umherwanderte und scheinbar ohne die geringste Anstrengung Wunder vollbrachte. Und er wünschte sich, ihren Humor zu genießen, sie zu umarmen, in ihren Körper einzudringen, ihr das Geständnis zu entlocken, dass sie ihn trotz allem immer noch liebte und nur bei ihm glücklich war und sonst nirgends.
Warum sie in Crook als Kellnerin jobbte, statt nach New York zurückzukehren, verstand er nicht.
Sie hätte sich doch denken können, dass er sie hier aufstöbern würde. Es gab nur eine einzige Erklärung. Sie beabsichtigte, nicht wieder in New York zu leben, denn sie mochte die Großstadt nicht. Sie wollte nur nicht bei ihrem Mann sein.
Der Gedanke an alles, was er ihr gesagt hatte, ging ihm durch den Sinn, und er stöhnte beinahe.
Auch Madelyn erinnerte sich genau an all diese Worte, hatte sie sogar zitiert. Damals war er zu wütend gewesen, um ihre Prophezeiung, er würde seine Grausamkeit bereuen, ernst zu nehmen. Er hätte wissen müssen, dass sie fast immer recht behielt.
Für sie wäre es ein leichtes, nach New York zu fliegen. Sie hatte genug Geld auf ihrem Girokonto, und Robert würde sie mit offenen Armen aufnehmen. Wenn sie also hier blieb, dann nur, weil ihr das Leben in Montana gefiel. Und wenn sie sich an ihrem Mann rächen wollte, konnte sie das von Crook aus genauso gut hinkriegen wie von New York aus. Denn es war ihre Anwesenheit, die ihn strafte. Die Leere in seinem Haus machte ihn fast wahnsinnig.
Sie trat mit der Kaffeekanne an seinen Tisch, um die Tasse aufzufüllen, und fragte: »Möchtest du ein Stück Kokosnusskuchen? Er ist ganz frisch.«
»Ja, gern.« Nun hatte er einen Grund, noch länger sitzen zu bleiben.
Allmählich ließ der Betrieb im Cafe nach. Die Leute hatten andere Dinge zu tun, und Ray hatte nichts unternommen, um sie zu einem längeren Aufenthalt zu bewegen. Als Madelyn wieder am Tisch erschien, um den leeren Kuchenteller zu holen, fragte sie: »Hast du viel zu tun?«
»O ja. Die Kühe haben gekalbt.«
Sekundenlang leuchteten ihre Augen auf, dann zuckte sie die Schultern und wollte davongehen.
»Warte!« sagte er hastig. »Setz dich – ruh dich ein bisschen aus. Seit ich hier ankam, bist du ununterbrochen auf den Beinen. Und das war vor…« Er unterbrach sich und schaute auf seine Uhr. »Vor zwei Stunden.«
»Heute Vormittag war viel los. Du hörst ja auch nicht auf, dich um deine Kühe zu kümmern, nur weil du eine Ruhepause einlegen willst.«
Unwillkürlich grinste er über den Vergleich zwischen seinen Rindern und ihren Gästen. »Setz dich doch! Ich werde dich nicht anschreien.«
»Das wäre immerhin eine Abwechslung.« Sie nahm Ray gegenüber Platz und legte die Beine auf einen Stuhl.
»Du solltest nicht soviel herumlaufen.«
»Das habe ich auf der Ranch auch getan. Im Sitzen konnte ich nicht kochen. Außerdem fühle ich mich sehr gut. Ich bin nur schwanger, nicht krank.«
»Ich möchte dich mit nach Hause nehmen.«
Hätte er eine wütende, arrogante Forderung gestellt, wäre sie imstande gewesen, ihm mit gleichem Zorn zu begegnen.
Aber er sprach leise und sanft. Seufzend stützte sie die Ellbogen auf den Tisch. »Meine Antwort hat sich nicht geändert. Nenne mir einen Grund, warum ich zurückkommen
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