Gefaehrlich sueße Kuesse
noch einiges erledigen." Er nahm Cynthias Hand und bewog sie aufzustehen.
"Hat mich sehr gefreut, Sie kennen zu lernen, Rick", sagte sie und schenkte ihm ein breites Zahnpastalächeln.
"Angenehm", murmelte Rick. Er trat neben Maddy und legte locker den Arm um ihre Schultern. "Ich freue mich, Maddys Freunde kennen zu lernen."
"Oh, ich habe eine wunderbare Idee!" rief Cynthia. "Wir müssen Maddy und Rick unbedingt zu der kleinen Feier einladen, die deine Mutter für uns gibt. Dann kann Rick auch die anderen kennen lernen!"
"Warum nicht?" meinte Byron und zuckte die Schultern.
"O nein! Das geht nicht!" riefen Maddy und Rick gleichzeitig.
"Bitte, bitte", flehte Cynthia. "Es wird eine reizende Party werden. Kommenden Samstag in zwei Wochen. Es wird quasi eine Feier anlässlich der Verlobung und des Babys, für alle, die nicht zur Hochzeit kommen können."
"Baby?" wiederholte Rick. "Was für ein Baby?" Er sah Maddy besorgt an, und sie merkte, wie ein Muskel in seiner Wange zuckte.
Oje! Maddy fühlte, wie ihre Lippen anfingen zu beben, und für einen Moment drohte sie völlig die Beherrschung zu verlieren. "Cynthia und Byron haben eine interessante Neuigkeit."
"Seit wann ... ich meine, wann ist das passiert?" Rick machte einen bedrohlichen Schritt nach vorn und blickte wütend von Byron zu Cynthia und dann zu Maddy. Aber niemand antwortete.
Meine Güte, dachte Maddy. Was erwartete Rick denn von den beiden? Eine Ohrenbeichte?
"Ihr kommt also?" fragte Cynthia mit einem provokanten Lächeln und überspielte die peinliche Situation. "Ich bin sicher, Maddy brennt darauf, Sie allen vorzustellen."
Maddy fühlte sich völlig niedergeschlagen. Sie sah Rick an, um seine Reaktion abzuwarten. Sein Wangenmuskel zuckte immer noch. Es sah gefährlich lange so aus, als wollte er auf Byron losgehen.
Maddy tätschelte beschwichtigend seinen Arm, obwohl sich ihr beinahe der Magen herumdrehte. "Rick hat sehr viel zu tun", sagte sie zu Cynthia. "Ich glaube nicht..."
"Wir kommen natürlich gern", unterbrach Rick sie.
Maddy wollte erst protestieren, doch er legte beschwichtigend den Finger auf ihre Lippen. "Aber Liebling, du weißt doch, wie gern ich alle deine Freunde kennen lernen möchte."
Erstaunt sah sie ihn an und zog fragend die Augenbrauen hoch.
"Samstag in zwei Wochen. Wir werden da sein", bestätigte er Cynthia.
"Schön!"
Endlich waren sie draußen.
Maddy entzog sich Ricks Umarmung und schloss rasch die Tür. Sie lehnte sich erschöpft von innen dagegen und atmete befreit aus. "Dem Himmel sei Dank!" seufzte sie.
Rick blickte sie wütend an. Er hatte die Lippen immer noch zusammengepresst. Aber die wollte sie jetzt besser nicht ansehen. Die Erinnerung an seinen Kuss war noch frisch. Sie fühlte, wie sie erschauerte.
Maddy war noch nie so geküsst worden und hatte noch nie einen Mann so geküsst. Vielleicht lag es am Überraschungsmoment. Sie hatte sich einfach von seiner Spontaneität mitreißen lassen.
Und die arme Sam im Krankenhaus war plötzlich vergessen.
Nur Rick hatte sie bestimmt nicht vergessen.
"Das war ein hartes Stück Arbeit, Rick. Danke. Ich danke Ihnen sehr."
"Es sollte mir eigentlich ein Vergnügen gewesen sein. Aber diese beiden Giftspritzen kennen zu lernen war bestimmt keiner der angenehmsten Momente meines Lebens."
Maddy lehnte immer noch an der Eingangstür. "Byron hat sich so verändert", sagte sie irritiert. "Ich kann mich gar nicht erinnern, dass er so ... so ..."
"Schäbig, ungerecht, falsch und schleimig ist? Es gibt noch viele andere hübsche Wörter, um zu beschreiben, was er Ihnen angetan hat, Maddy."
Sie wusste, dass er Recht hatte, aber es tat eben immer noch weh. Tränen stiegen in ihre Augen. Sie machte sich daran, Gläser und Teller abzuräumen.
Rick folgte ihr. "Und sie haben noch die Dreistigkeit, mit ihrem schamlosen Verhalten zu kokettieren! Wie konnten sie Ihnen das nur antun, Maddy?"
Und was, um alles in der Welt, wollte er jetzt hören? Nervös und hastig stapelte sie Teller auf die Spüle.
"Sie sind einander wirklich wert", fuhr er fort. "Byron, aalglatt, der größte Schwätzer, den ich je erlebt habe. Sie gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Rein äußerlich nett und freundlich, aber in Wirklichkeit Wölfe im Schafspelz."
Maddy biss die Zähne zusammen. Sie hatte Rick den Rücken zugewandt, der seine Tirade fortsetzte.
"Er ist ein Fiesling, Maddy. Der reinste Abschaum.
Verdammt!"
"Genug jetzt! Ich habe die Message verstanden, okay?" Sie schluchzte
Weitere Kostenlose Bücher