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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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ihn zu begleiten.
    „Ich kann nicht glauben, dass der sich an dich ranmacht, um an Informationen zu kommen“, zischt Mutter mir zu.
    „Ich kann das hier alles nicht glauben“, fauche ich zurück, denn plötzlich weicht meine Verwirrung einer immensen Wut. Ich habe absolut keine Lust auf so einen Scheiß! Drei Tage Spiel und Spaß für große Mädchen in Paris, das war die Abmachung. Stattdessen eiere ich auf zugepflasterten Füßen durch die Gegend, lauere Einbrechern auf, werde verfolgt und bestohlen. Und der schönste Mann, den ich je live gesehen habe, begrapscht mich in einem marokkanischen Restaurant, damit ich Infos ausspucke, die ich nicht habe. Ich habe die Nase voll von meiner abenteuerlustigen Mutter, meinem langweiligen, eigeschnappten Freund, schönen Männern, die glauben, sich alles herausnehmen zu können, und von Männern überhaupt. Und von Paris. Und von diesem verdammten Tag. Ich werde mir einen festen Job im Literaturbetrieb suchen, von mir aus als Angestellte im Archiv der Stadtbibliothek von Meaux, damit ich nicht mehr von meiner Mutter abhängig bin. Ich werde noch heute zurück nach Hause fahren, mir einen Brotjob suchen, wie ihn alle jungen Drehbuchautorinnen haben, Clément zum Mond schießen und aus dem Haus meiner Mutter ausziehen. Mann, bin ich wütend!
    Dagegen hilft auch José Carreras Hand nicht, die plötzlich auf meinem Rücken liegt und dort einen brennenden Abdruck hinterlässt, während er mich auf die andere Straßenseite führt, zu einem schwarzen BMW, der vor den beiden Streifenwagen steht und aus dem eine extrem attraktive Blondine in Jeans und roter Daunenjacke steigt, José zunickt und sich dann meine Mutter krallt.
    „Das ist deine Kollegin?“ Ich könnte mich selbst ohrfeigen, denn der geschockte Unterton in meiner Stimme ist unüberhörbar.
    „Jade, das vorhin im Restaurant war nicht gespielt. Du gefällst mir und die Pferde sind mit mir durchgegangen. Ich weiß, dass ich das nicht hätte tun dürfen. Verzeih‘ mir. Ich würde dich gern privat wiedersehen.“
    Das war direkt. Alle Wetter. José will die Arme um mich legen, doch ich mache schnell einen Schritt zurück. Vor Stolz über so viel Geistesgegenwart meinerseits, würde ich mir am liebsten anerkennend auf die Schulter klopfen. „Lass uns die Sache mit dem Protokoll klären“, gebe ich kalt zurück.
    „Okay“, nickt José und eilt zu dem BMW, um den Protokollblock zu holen. Wenig später habe ich ein neues Protokoll unterschrieben. Dieses Mal beinhaltet es meine Beobachtung des Einbruchs. Genau das hätte ich in der vergangenen Nacht aussagen sollen. Einfach nur die Wahrheit. Und ich hätte die Polizei rufen müssen, anstatt mich von meiner sensationslüsternen Mutter abwimmeln zu lassen.
    Ein wenig unschlüssig nage ich an meiner Unterlippe. Einerseits will ich hoch aufs Zimmer, meine Klamotten packen und durchziehen, was ich mir im Moment der Wut vorgenommen habe. Andererseits wartet mein Herz auf Erlösung. Ich muss verrückt sein. Wie schnell mein Ärger verraucht. Wäre ich traurig statt ausgeglichen, würde ich mir jetzt selbst eine Psychose attestieren. An dieser angeborenen Friedfertigkeit muss ich dringend arbeiten, denn sie ist mein Verderben. Andere Frauen sind viel tougher als ich. Mutter zum Beispiel. Die kriegt sogar dann Falafel, wenn der Kellner behauptet, dass es keine gäbe.
    „ Jade, ich möchte dir einen Deal vorschlagen“, beginnt José. An seiner zuckenden, rechten Hand sehe ich, dass er sie gern auf meinen Arm legen möchte, aber er hält sich zurück, da ich eiskalt vor ihm stehe. Weil das alles nur gespielt ist, bohrt sich natürlich ein Stachel des Bedauerns in mein Herz, aber ich atme tief durch. Zur Abwechslung werde ich mich jetzt ganz erwachsen verhalten, und wenn es nur ein einziges Mal ist. Fünf Minuten lang wird mir das doch wohl gelingen, verdammt und zugenäht!
    „Was für ein en Deal?“, schmettere ich so kalt wie vorhin meine Mama.
    Josés Hand verschwindet in seiner Jackentasche und befördert einen kleinen, roten G egenstand hervor: Mein Samsung.
    Mir bleibt die Spucke weg. So viel zu erwachsenem Verhalten. Ein unvorhergesehenes Ereignis und schon sind alle meine guten Vorsätze dahin. Aber woher soll so viel Abgebrühtheit kommen? Ich bin eine angehende Liebesfilm-Drehbuchautorin und keine Agentin im Trainingslager, obwohl ich mich langsam genau so fühle. „Woher hast du mein Handy?“
    „ Nach der Ortung haben unsere Leute es aus einer Mülltonne in der

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