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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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Aber die Frau ist heute hier. Ich stelle sie dir vor.“
    Ehrlich gesagt hatte ich nicht vor, an Mathis’ Seite umherzuwandeln und mich Leuten vorstellen zu lassen. Andererseits bin ich froh, dass ich nicht wieder eingesperrt wurde. Trotzdem. Ich will keine Leute kennenlernen, ich will weg von hier.
    „Lass’ mal gut sein“, sage ich darum und gehe zum nächsten Bild, auf dem eine Frau mit einem Löwen verschmilzt. Ein Schauder läuft mir über den Rücken. Kein Mensch würde mich dazu bringen, einen Löwen zu umarmen. Nicht mal, wenn es Clarence wäre, der schielende Löwe.
    „I ch habe ewig nichts gegessen“, unterbreche ich die Führung, „ich komme um vor Hunger. Ich gehe jetzt zum Büffet und dann zu den Leuten, mit denen ich hergekommen bin. Eine Frage habe ich allerdings noch: Steckst du hinter meinen beiden Jobs?“
    Mathis sieht mich so verdutzt an, dass mir die Antwort klar ist, bevor er den Mund aufmacht. Zumindest der Teil, der ihn betrifft.
    „Wenn du nicht wusstest, dass heute auf dem Schloss gleichzeitig eine Vernissage und eine Modenschau stattfinden, dann kenne ich nur noch exakt drei Personen, die das gewusst haben und dich kennen“ , sagt er.
    „ Meine Mutter, dein Onkel und Gabriel Riboult“, zähle ich die drei infrage kommenden Menschen auf, gehe zum Büffet, lege wahllos einige Leckereien auf einen Teller und sehe mich nach Claudes Leuten um. Sie sind nicht schwer zu finden. Die ganze Mannschaft steht um einen Heizpilz herum, ganz in der Nähe des Büffets. Sie plaudern und lachen. Claude hat einen Arm um die Schultern seines Lebenspartners gelegt und streichelt dem Mann mit dem Daumen über eine Wange. Alle scheinen sich prächtig zu amüsieren. Vor allem sind sie ziemlich betrunken. Die Maskenbildnerin gibt gerade einen Model-Witz zum Besten, den ich allerdings nicht ganz mitbekomme. Vielleicht kann ich darum nicht darüber lachen.
    Nicht einmal Mel nimmt Notiz von mir, als ich mich neben sie stelle und in ein Wachtelbein beiße. Das ändert sich erst, als Mathis sich zwischen uns quetscht. Im ersten Moment bin ich versucht, mich davonzustehlen, aber das wäre dann wohl ein wenig merkwürdig bei den anderen angekommen. Abgesehen davon, dass Mathis mir vermutlich nachgelaufen wäre.
    „Der begnadete Künstler“, empfängt ihn Claude . Der Designer liftet die scharf gezupften Augenbrauen und die anderen aus Claudes Team beeilen sich, dem Künstler ihre Anerkennung auszusprechen. Es ist wirklich widerlich, wie sie sich anbiedern. Als ob einer von ihnen bisher auch nur einen Blick auf die Fotos geworfen hätte. Sie waren doch alle vollkommen im Stress und jetzt sind sie blau.
    „Danke, gleichfalls“, brummt Mathis , dem das Gewinsel unangenehm zu sein scheint. „Wie sind Sie eigentlich an Jade gekommen?“
    „Wer ist Jade?“, fragt Claude.
    Ich hebe das zur Hälfte abgenagte Wachtelbein hoch, um diesem elenden Festkleider-Designer auf die Sprünge zu helfen. Ich bin ausgesprochen interessiert an seiner Antwort. Mel neben mir stupst mir grinsend in die Seite.
    „Ah, Sie meinen unsere Kleine“, schwätzt Claude mit einem süffisanten Grinsen in seinem zentimeterdick geschminkten Gesicht. „Sie ist eine richtige kleine Entdeckung, nicht wahr? Einfach goldig, wie sie unsere Kleider präsentiert. Wie sie die gesamte Umgebung zum Strahlen bringt. Kaum zu glauben, dass sie das zum ersten Mal macht. Und wie Sie sie auf den Arm genommen haben. Das hätte man nicht besser inszenieren können. Dafür wollte ich Ihnen noch danken. Die Leute haben getobt. Gefällt sie Ihnen, Mathis? Ich darf Sie doch so nennen.“
    Mathis verzieht das Gesicht, als habe er auf eine Zitrone gebissen. „ Sie können mir danken, indem Sie mir verraten, wo man ein solches Modell findet.“
    „Ah, Sie haben Interesse an einer Fotosession mit ihr. Sagen Sie das doch gleich. Welches Tier passt denn wohl zu ihr?“
    „Haben Sie ein Casting veranstaltet? Oder ist sie Ihnen auf der Champs-Elysées über den Weg gelaufen?“, fragt Mathis nun ein wenig ungeduldig.
    „Weder, noch. Ich suche seit Tagen vergeblich nach einem Model, das den romantischen Typ verkörpert. Ob Sie es glauben oder nicht: Erst heute, kurz vor der Abfahrt auf ihr entzückendes Schloss kam mein absolutes Top-Model mit ihr in den Laden. Einfach so. Ohne Ankündigung.“ Er wirft Mel eine Kusshand zu.
    „ Es ist wirklich unglaublich“, nimmt Mel den Faden auf. „Heute Mittag sagt mir mein Chef, er hätte endlich jemanden gefunden, der mich

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