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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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du nicht selber laufen.“ Grimmig sieht er auf den roten Teppich, den er vor nicht ganz zwei Stunden noch selbst gesaugt hat. Er hat nichts dagegen, sie hier zu haben. Ganz im Gegenteil. Nichts anderes wünscht er sich. Aber seltsam ist das schon. Vor allem, wenn sie nichts von der Show wusste.
    ***
    Endlich kommen wir am Ende des elendig langen Laufstegs an. Die Leute klatschen in einer Tour und der Applaus wird geradezu tosend, als Mathis mich auf meine Füße stellt.
    Alle für diese Modenschau, beziehungsweise für diese Vernissage Verantwortlichen und Mitwirkenden stehen in einer Reihe, fassen sich wie im Theater an den Händen, verbeugen sich und strahlen ins Publikum. Auch ich mache mit und ringe mir ein Dauerlächeln ab. Immerhin werde ich dafür bezahlt. Doch als Kellner in Livrée uns Champagner reichen, damit wir mit dem gesamten Publikum anstoßen können, gebe ich nur vor zu trinken. Heute werde ich nicht einen einzigen Schluck von dem Zeug zu mir nehmen.
    Ich bin heilfroh, als die Leute endlich Claude, Gabriel und Mathis bestürmen und überall um mich herum die After-Show-Party beginnt.
    „Wir können uns jetzt umziehen“, zischt Mel mir zu, die plötzlich direkt neben mir auftaucht.
    Gemeinsam laufen wir ein letztes Mal über den Laufsteg und verschwinden sofort in dem Raum, in dem wir uns heute Abend eine Million Mal umgezogen haben.
    Endlich Ruhe. Aus dem Spiegel sieht mir eine Frau mit kohlrabenschwarzen Augen entgegen. Ach, du liebe Scheiße! Um die Augen herum sehe ich aus, als wäre ich in einer Kohlenmine herumgekrochen.
    „Du warst großartig“, sagt Mel, die meinen erschrockenen Blick bemerkt hat.
    „Wer’s glaubt“, gebe ich zurück, schnappe mir einen Riesentopf Abschminkpaste und ein Päckchen Kleenex und verschwinde im Bad.
    „ Claude lässt anfragen, ob du am Freitagabend kannst. Kannst du? Eine kleine private Veranstaltung in seinen eigenen Geschäftsräumen. Es kommt nur ein Paar. Steinreiche Leute.“
    „ Als was soll ich da mitmachen? Als Elefant auf dem Laufsteg?“ Ich klatsche mir die Abschminkpaste zentimeterdick ins Gesicht.
    Mel stellt sich mit dem Rücken zu mir. „Kannst du kurz meinen Reißverschluss runterziehen, bevor du deine Kohlenaugen abwischst?“
    Wortlos öffne ich Mels Kleid. Es ist sogar locker. Mann, ist die Frau mager.
    „Isst du jemals?“, gifte ich sie an.
    „Sag’ mal, Jade, wie bist du eigentlich drauf? Du hast ein Riesenglück, bei Claude mitlaufen zu dürfen. Millionen von Mädchen würden sich die Finger danach lecken. Und du führst dich auf wie ...“
    Mit mindestens fünf Kleenex auf einmal wische ich mir die Abschminkpaste samt Farbe aus dem Gesicht. Ach, ich habe es so satt, der Spielball von irgendwas zu sein. „Seit wann ist der Posten bei euch im Hotel eigentlich frei.“
    „ Du meinst den Trainer-Job?“
    „Bitte, Mel, wir haben uns zwar heute erst kennengelernt, aber in den vergangenen Tagen ist mir übel mitgespielt worden. Und ich habe den schweren Verdacht, dass der Trainer-Job und auch dieser Job hier inszeniert wurden, um mich hierherzulocken. Aus diesem Grunde bitte ich dich innständig, mir die Wahrheit zu sagen. Das kann kein Zufall sein.“
    Mel sieht mich an, als hätte ich Paranoia.
    „Seit wann weißt du, dass ich heute ins Hotel komme?“
    „Seit heute Mittag.“
    „Und seit wann weißt du, dass Claude ein Model braucht, den romantischen Typ?“ Ich ziehe eine Grimasse. Der romantische Typ. Wie passend. Ich könnte gerade aller Welt den Hals umdrehen.
    „Er braucht ständig Models“ , antwortet sie ausweichend und wendet sich ab, um sich von einem der fahrbaren Kleiderständer ein kurzes Cocktailkleid herunterzunehmen. „Meinst du, das steht mir?“
    Es ist mir herzlich egal, ob ihr das kleine Schwarze steht. „Wann fahren wir nach Paris zurück?“
    „Wenn Claude die Party für beendet erklärt. Das passiert normalerweise nicht weit nach Mitternacht. Dann packen wir schnell alle zusammen ein und ab geht’s nach Hause. Claude braucht nämlich seinen Schönheitsschlaf.“
    Inzwischen ist mein Gesicht sauber. Sehnsüchtig denke ich an die Badewanne im zweiten Stock. Das wäre jetzt was. Aber das kann ich nicht bringen.
    Mel schlüpft in ein Paar Ballerinas. „Ich geh’ feiern. Such’ dir was zum Anziehen aus. Du darfst es behalten. Egal, wie teuer der Fummel normalerweise ist. Und dann gesell’ dich zu uns. Die Party scheint interessant zu werden. Zumindest sind die beiden Künstler echte

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