Gefaehrliche Begegnungen
eigenen Willen zu haben und trugen sie zu den Gleittüren, die aufgingen, als sie sich ihnen näherte.
In dem Raum befand sich niemand, aber vor ihr schimmerte eine riesige dreidimensionale Karte, die einen Ort darstellte, der keinem anderen glich, den Mia jemals gesehen hatte.
Mias Herz klopfte in ihrer Brust als sie den Raum betrat, als würde sie von einer unsichtbaren Kraft hineingezogen werden.
Das, was da vor ihr ausgebreitet war, war nicht New York – das hätte sie sofort erkannt. Es war eigentlich überhaupt keine Stadt. Es gab überall Pflanzen. Üppige grüne Pflanzen, von bekannt bis exotisch, dominierten das Bild. Mia konnte blasse längliche Bauten erkennen, die durch die Bäume hindurch blitzten. Sie sahen ein wenig aus wie eigenartige Köpfe von Champignons. Ohne diese Bauten hätte Mia gedacht, dass sie einen Park oder einen Wald in einem tropischen Land vor sich hatte. Der Ort war wunderschön ... und fremdartig. Jedes ihrer Nackenhaare stellte sich auf, als Mia realisierte, auf was genau sie da schaute.
Das musste eine Siedlung der Krinar sein ... vielleicht die Hauptsiedlung in Costa Rica. Korum hatte sie damals Lenkarda genannt.
Mit rasendem Herzen analysierte Mia ihre Situation. Sie musste verschwinden und zwar sofort. Warum würde Korum auf eine Karte einer krinarischen Siedlung schauen? Ahnte er etwas? Und warum wäre er so unvorsichtig die Karte sichtbar zu lassen? Hatte er sich im Verdacht? War das eine Falle?
Bei dem letzten Gedanken wurde Mia von einer Welle des Schreckens überrollt. Sie musste sofort weg.
Und trotzdem konnte sie ihre Augen nicht von dem unglaublichen Anblick, der vor ihr lag, abwenden. Wie viele Menschen hatten jemals so ein fantastisches Bild gesehen? Die Siedlungen der Krinar wurden streng bewacht. Über ihnen war Flugverbotszone und die menschlichen Satelliten konnten sie auch nicht erkennen; für die menschliche Technik waren die Siedlungen der Krinar durch ihre Schilder unsichtbar. Und hier war ihre Chance, sich diese fremdartige Siedlung anzuschauen, zu sehen, wo Korum lebte.
Jetzt wurde Mia von einer unbeherrschbaren Neugier getrieben. Sie ignorierte Vernunft und gesunden Menschenverstand, trat weiter in den Raum hinein und ging langsam um den Tisch herum, um sich ganz genau die Darstellung, die sich vor ihr ausbreitete, anzusehen.
Die Gebäude – falls sie so etwas waren – lagen in weitem Abstand zueinander – und waren ihrer Umgebung harmonisch angepasst. Es gab keine gepflasterten Straßen oder Gehwege, soweit Mia das sehen konnte; stattdessen stand jeder Bau ganz allein mitten zwischen den Pflanzen. Es gab auch keine Türen oder Fenster bemerkte Mia – zumindest keine, die sie sehen konnte. Jedes Gebäude hatte eine helle Farbe; elfenbein, creme und helles beige dominierten, obwohl sie auch helles grau und blasse Pfirsichtöne entdecken konnte.
Im mittleren Bereich der Karte gab es einige größere Gebäude, eines davon ein großer runder Kuppelbau. Diese ganze Gruppe war weiß. Mia nahm an, dass die Krinar sich wahrscheinlich dort trafen. Auch dorthin führten keine Gehwege oder Straßen und es gab auch keine sichtbaren Ein- oder Ausgänge.
In den Randgebieten der Siedlung verteilt lagen einige kleinere runde Gebäude, die einen Kreis um das ganze Areal bildeten. Sie waren von brauner und grüner Farbgebung und passten sich der Umgebung so perfekt an, dass Mia ganz genau hinsehen musste, um sie zu entdecken. Sie sahen aus wie getarnt, realisierte sie. Wenn diese Gebäude nicht diesen leichten Schimmer ausstrahlen würden, hätte sie gar nicht bemerkt, dass sie existierten. Mia fragte sich, ob das so eine Art Wachposten waren. Die Krinar befanden sich trotz allem auf feindlichem Boden und wurden von den Einheimischen zahlenmäßig stark übertroffen.
Hinter den grün-braunen Gebäuden gab es noch mehr Grünflächen, Pflanzen dominierten den ganzen Anblick. Und im Westen sah Mia ganz viel Wasser – vielleicht irgendeine Art Ozean. Wenn das Costa Rica war, dann war das wahrscheinlich der Pazifik. Auch wenn das Land zwei verschiedene Küsten hatte, meinte Mia sich daran zu erinnern, dass Korum erwähnt hatte, es läge an der pazifischen Seite.
Als Mia ganz gefangen diese dreidimensionalen Darstellungen betrachtete, fiel ihr ein vertrautes Leuchten um eines dieser Gebiete nahe am Ozean auf. Sie betrachtete es aus der Nähe und sah eine kleine hölzerne Konstruktion, die aussah, als sei sie menschlichen Ursprungs – eine Art Hütte. Sie
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