Gefaehrliche Begegnungen
gehen«, sagte sie ruhig und wünschte sich nichts sehnlicher, als sich in ihrem Zimmer zu einem kleinen Ball zusammenzurollen und zu weinen. Er zögerte eine Sekunde und stellte sie dann auf ihre Füße, wobei er sie weiterhin gegen seinen Körper gedrückt hielt. Seine goldene Haut schien von innen heraus errötet zu sein und seine Augen hatten immer noch einen stark gelben Einstich. Die Schwellung, die gegen ihren Magen drückte, zeigte keine Anzeichen, zurückzugehen und Mia zitterte, als ihr klar wurde, dass er sich nur ganz knapp unter Kontrolle hatte. »Bitte«, wiederholte sie in dem Wissen, dass sie nichts dafür tun konnte, dass er sie los ließ, solange er nicht dazu bereit war.
»Du möchtest, dass ich dich gehen lasse? Nach alledem?« Seine Stimme war rau und kehlig und seine Arme hielten sie so fest, dass sie kaum atmen konnte.
Mia nickte zitternd während die glühende Lust, die sie vorher gespürt hatte, von einem verwirrenden Durcheinander aus Angst und Verlegenheit abgelöst wurde. Er sah sie mit einem dunklen und unleserlichen Gesichtsausdruck an, löste behutsam seine Hände von ihrer Taille und ging einen Schritt zurück.
»In Ordnung«, sagte er ruhig. »Wie du möchtest. Geh in dein kleines Zimmer und erzähle alles deiner Mitbewohnerin. Weine in Ruhe darüber, was für eine kleine Schlampe du bist, weil du allein von einem Kuss so heftig im Treppenhaus kommst.« Seine Augen funkelten, als er ihren betroffenen Gesichtsausdruck sah. »Und dann gewöhnst du dich am besten gleich an den Gedanken, in Zukunft um einiges häufiger zu kommen, wegen allem, was ich mit dir machen werde – und ich werde buchstäblich alles mit dir machen.«
Nach diesem Versprechen, drehte er sich um und ging Richtung Treppe. Bevor er sie betrat, hielt er noch einmal an, schaute zurück und sagte, »Ich hole dich morgen nach der Uni ab. Keine Spielchen mehr, Mia.«
5. Kapitel
Mit zitternden Beinen ging Mia so würdevoll wie das mit klatschnasser Unterwäsche und einer Strumpfhose, die ihr in Fetzen von den Knien hing möglich war, in ihr Appartement. Jessie saß auf dem Sofa im Wohnzimmer und wartete darauf, dass ihre Mitbewohnerin reinkam. Sie sah nicht mehr wütend aus, sondern einfach sehr besorgt.
»Oh mein Gott, Mia«, sagte sie langsam. »Was zum Teufel war das da draußen im Treppenhaus?«
Mia schüttelte ihren Kopf und konnte ihre Tränen kaum zurückhalten. »Jessie, es tut mir leid. Ich kann jetzt wirklich nicht reden«, sagte sie, ging schnurstracks in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Sie fiel auf ihr Bett, wickelte sich in die Decke und zog ihre Knie an die Brust. Ihr Körper fühlte sich an, als würde er nicht zu ihr gehören, da ihr Lendenbereich in Folge des Orgasmus immer noch pulsierte. Ihre Lippen waren von seinen Küssen geschwollen und ihre Nippel waren so empfindlich, dass der BH auf ihnen scheuerte. Auch innerlich fühlte sie sich wund und heimgesucht und in einer Art und Weise bloßgestellt, wie sie es noch nie erlebt hatte.
Sie wollte das nicht. Nichts davon. Der völlige Verlust der Kontrolle über ihren Körper war erschütternd, und die Tatsache, dass Korum derjenige war, der so eine heftige Reaktion in ihr auslöste, ließ sie sich noch verletzlicher fühlen.
Er machte ihr Angst.
Mit ihm verließ sie ihr gewohntes Terrain, und das wusste sie. So beängstigend es auch war, sich zu überlegen, was Sex mit einem außerirdischen Vampir alles beinhalten könnte, hatte Mia doch am meisten Angst vor den Gefühlen, die er bei ihr auslöste. Er würde alles von ihr nehmen – ihren Körper, ihre Seele – und wenn er mit ihr fertig sein würde, würde er weiter ziehen und sie gebrochen und mit lebenslanger Angst zurücklassen, unfähig ihren dunklen fremdartigen Liebhaber jemals zu vergessen.
So würde ihr Leben jetzt ablaufen. Da sie aus einer Familie von polnischen Einwanderern der zweiten Generation abstammte, war Mia nie vom rechten Pfad abgekommen. Sie hatte in der Schule fleißig gelernt, um ihren Eltern eine Freude zu bereiten und weil sie selbst viel erreichen wollte. Nach dem Abschluss ihres Aufbaustudiums, hatte sie vor, mit ihrem Diplom Gymnasiasten und Studenten bei ihren Karriereplänen zu helfen. Sie hatte ein enges Verhältnis zu ihren Eltern und ihrer Schwester und hoffte, irgendwann ihren eigenen Kindern auch eine gute Mutter zu sein. Eigentlich sollte sie sich eines Tages in einen netten Mann aus einer guten Familie verlieben und eine lange und
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