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Gefaehrliche Begegnungen

Gefaehrliche Begegnungen

Titel: Gefaehrliche Begegnungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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Dingen. Wenn überhaupt, dann seid ihr eher wie Teenager.«
    Mia rieb sich mit der Rückseite ihrer Hand über eine juckende Stelle auf ihrer Nase und wunderte sich, ob sie die Antwort auf ihre nächste Frage wissen wollte. Sie entschied sich, es darauf ankommen zu lassen. »Also seid ihr unsterblich, so wie die Vampire in unseren Legenden?«
    »Wir sehen das nicht so. Jeder kann sterben. Unsere Rasse hat seit jeher nur geringfügige Zeichen der Alterung gezeigt, aber wir können trotzen umgebracht werden oder in einem schlimmen Unfall sterben.«
    »Geringfügige Zeichen der Alterung?«
    »Im Grunde genommen haben wir gar keine Alterserscheinungen. Bevor unsere Wissenschaft und Medizin das erreicht hatten, konnten wir noch durch natürliche Ursachen sterben, aber jetzt ist unsere Sterblichkeitsrate sehr, sehr niedrig – fast vernachlässigbar.«
    »Wie ist das möglich?« fragte Mia. »Wie kann ein lebendiges Wesen nicht altern? Hängt das mit Krina zusammen?«
    »Nicht wirklich. Eigentlich gibt es genau hier auf der Erde eine ganze Anzahl von Spezies, die die gleiche Eigenschaft haben. Hast du zum Beispiel jemals von der vierhundert Jahre alten Muschel gehört?«
    »Was? Nein!« Er machte sich bestimmt gerade über ihre Unwissenheit lustig; so etwas konnte mit Sicherheit nicht existieren.
    Er nickte. »Es stimmt – du kannst es ja nachschlagen, wenn du mir nicht glaubst. Es gibt eine Reihe von Wesen, die nicht im Alter ihre reproduktiven oder funktionellen Fähigkeiten verlieren – einige Muschelarten, Hummer, Meeresanemonen, Riesenschildkröten, Wasserschlangen... Wasserschlangen sind tatsächlich biologisch gesehen ziemlich unsterblich. Sie können zwar durch Verletzungen oder Krankheiten sterben, aber nicht wegen hohen Alters.«
    Während sie versuchte, diese unglaubliche Tatsache zu verarbeiten, rieb sich Mia wieder die Nase. Das reicht, keinen Alkohol mehr für sie. Aus irgendeinem Grund hatte ihre Nase die Tendenz, nach ein paar Drinks anzufangen zu Jucken und Mia hatte gelernt, das als das Zeichen zu nehmen, besser mit dem Trinken aufzuhören. Die paar Male, die sie diese Warnung ignoriert hatte, hatte das böse Folgen für sie gehabt.
    Als Korum bemerkte, dass sie leicht auf ihrem Sitz hin und her schaukelte, machte er dem Kellner ein Zeichen zum Bezahlen. Mia fragte sich benebelt, ob sie anbieten sollte, die Rechnung zu teilen, wie sie es auch machte, wenn sie mit Kollegen ausging. Nö, entschied sie. Er hatte sie ja praktisch dazu gezwungen, heute auszugehen, also könnte sie wenigstens ein kostenloses Essen abstauben. Außerdem war sie sich ja dank der Speisekarte ohne Preisangaben auch nicht sicher, ob sie sich dieses Restaurant überhaupt leisten konnte. Also beobachtete sie stattdessen einfach nur wie Korum sein in die Armbanduhr mit Telefon integriertes Portemonnaie über den kleinen digitalen Empfänger des Kellners hielt und etwas hinzufügte, was wie ein großzügiges Trinkgeld aussah, wenn man den dankbaren Gesichtsausdruck des Kellners glauben durfte.
    »Können wir los?« Er half ihr in ihre Jacke und bot ihr wieder seinen Arm an. Diesmal lehnte Mia nicht ab, da sie sich ein wenig benebelt fühlte und sich nicht wirklich sicher war, ob sie noch alleine aus dem Restaurant gehen konnte, ohne dabei zu stolpern.
    »Bist du betrunken?« fragte er amüsiert, als er ihren leicht unsicheren Gang beim Hinausgehen bemerkte. »Ich habe dich nur ein paar Gläser trinken sehen.«
    Mia hob ihr Kinn und log, »Mir geht es hervorragend.« Sie hasste es, wenn jemand sie darauf Aufmerksam machte, dass sie überhaupt keinen Alkohol vertrug.
    »Wenn du meinst.« Er sah aus, als würde er gleich in Lachen ausbrechen und Mia hatte Lust, ihm Eine zu klatschen.
    Roger und die Limo warteten natürlich schon am Straßenrand. Mia zögerte und ihre Herzfrequenz erhöhte sich, als ihr auffiel, dass sie mit dem außerirdischen Raubtier, das ihr Blut trinken wollte, allein sein würde.
    Sie drehte sich zu ihm herum. »Weißt du was, ich würde gerne ein wenig frische Luft schnappen. Ich kann von hier aus auch einfach zu Fuß gehen – mein Appartement ist nur ein Dutzend Straßen weiter und das Wetter ist wirklich schön und erfrischend.« Letzteres war eine Lüge. In Wirklichkeit war es ziemlich kühl und Mia zitterte schon in ihrer dünnen Jacke.
    Seine Miene verdunkelte sich. »Mia. Steig ein. Ich werde dich nach Hause bringen.« Er sprach wieder mit seiner Angst einflößenden Stimme und wieder funktionierte es bei ihr

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