Gefaehrliche Begegnungen
stoßen können? Du solltest ihr die Füße dafür küssen, dass sie ihr Leben einfach so aufs Spiel gesetzt hat–«
»Entschuldige bitte«, unterbrach Mia ihn wütend und peinlich berührt mit rotem Gesicht, »was sollte ich deiner Meinung nach wissen?«
Leslie starrte ihn einfach nur wütend an und sah aus, als wollte sie John schlagen. Er ignorierte sie und sagte, »Schau, Mia... Ich möchte nicht, dass du denkst, dass wir einfach nur ein Haufen Idioten sind. Vielleicht war die Bewegung das mal ganz am Anfang, als wir noch keine Ahnung davon hatten, was sie sind oder wozu sie fähig sind. Das ist jetzt anders. Wir kennen unseren Gegner gut. Und wir haben Hilfe–«
»Hilfe von den Krinar?« unterbrach ihn Mia und ihr Herzschlag wurde bei dem Gedanken daran schneller.
»Von den Krinar«, bestätigte John. »Wie ich dir schon einmal gesagt habe, sind sie nicht alle gleich. Einige von ihnen glauben, dass es falsch ist, dass die Krinar auf unseren Planeten gekommen sind, um ihn von uns zu stehlen...und unsere Bevölkerung zu versklaven. Sie möchten uns helfen – ihre Technologie mit uns teilen und uns in unserer Entwicklung unterstützen, damit wir ihnen ebenbürtig werden–«
»Sie sind das krinarische Äquivalent zu PETA«, sagte Leslie und fügte sich Johns Entschluss Mia etwas zu erzählen, auch wenn dabei ihre Stirn immer noch gerunzelt war. »Wir nennen sie KETH, das ist die englische Abkürzung für – Krinar für eine Ethische Behandlung der Menschen.«
»KETHs, oder Keiths, um die Aussprache zu vereinfachen«, erklärte John.
Mia starrte sie fasziniert an. Sie hatten ja vorher schon angedeutet, mächtige Alliierte zu haben, aber das hier schienen ja mehr als nur ein oder zwei abtrünnige Krinar zu sein.
»Was für einen Einfluss haben die Keiths denn in ihrer Gesellschaft?« fragte sie, während sie versuchte, sich ein vollständiges Bild von allem zu machen.
»Überhaupt keinen« gab John zu.
»Sie sind eine Art Randgruppe, soweit wir das verstanden haben.« erklärte Leslie. »Aber sie haben Zugang zu der Technologie der Krinar und sie überlassen uns alles das, was wir brauchen, um ihnen immer einen Schritt voraus zu sein – zum Beispiel die Geräte zum Scannen und Abschirmen die wir benutzen...«
»Aber wozu?« fragte Mia die das alles immer noch nicht verstand. »Dann könnt ihr euch also ungesehen bewegen – oder auch nicht, wie uns heute klar geworden ist – aber was kann eine Randgruppe tun, um wirklich einen Unterschied zu machen? Ihr könnt die Krinar ja immer noch nicht bekämpfen, nur weil ihr ein paar Scanner habt. Außer–«
Sie zog bei dieser Erkenntnis scharf die Luft ein.
»Außer sie würden uns mehr zur Verfügung stellen, als nur ein paar Scangeräte, das stimmt«, sagte John hilfreich.
»Das reicht, John«, sagte Leslie in einem scharfen Ton. »Jetzt weiß sie so viel wie die Mehrheit der Mitglieder unserer Gruppe. Wenn du ihr noch mehr erzählst und sie gefasst wird–«
John seufzte. »Leslie hat Recht. Alles das, was wir dir bis jetzt erzählt haben, weiß dein Liebhaber schon. Ich kann dir nicht mehr erzählen, ohne dich in Gefahr zu bringen. In eine noch größere Gefahr meine ich...«
Mia nickte verständnisvoll. Es gab keinen Grund, warum sie die Einzelheiten der Pläne des Widerstands wissen musste. Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war wegen Informationen gefoltert zu werden. Natürlich wusste sie nicht, ob nicht schon allein das Androhen von Folter bei ihr ausreichen würde. Der bloße Gedanke daran, dass Korum wütend auf sie war, war Angst einflößend genug.
»Okay«, sagte sie. »Aber eine letzte Frage habe ich noch... Da eure Sicherheitsvorkehrungen nicht so gut sind wie ihr dachtet, besteht die Möglichkeit, dass Korum über mich Bescheid weiß? Habt ihr in diesem Haus in Brooklyn jemals über mich gesprochen? Weil falls ihr das getan habt–«
»Nein, Mia, du bist in Sicherheit« John verstand sofort, worauf sie hinaus wollte. »Es besteht natürlich immer die Möglichkeit, dass er etwas weiß... aber das bezweifle ich stark. Du bist unsere Geheimwaffe. Ich habe mit niemandem jemals über dich gesprochen. Außer Jason – und Leslie, weil sie heute gerade bei mir war, als ich deine Nachricht gesehen habe – weiß kein Mensch, dass du für uns arbeitest.«
Als er Mias überraschten Gesichtsausdruck bemerkte, erklärte er ihr weiter, »Ich wollte dich keiner unnötigen Gefahr aussetzen. Wenn sie uns gefangen und verhört hätten, wäre dein
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