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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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ihn zu hundert Prozent unsichtbar machte, sogar seine eigene Art konnte ihn nicht aufspüren.
    Nian runzelte die Stirn. Nun ja, meistens nicht. Haider war die Ausnahme von der Regel.
    Egal wie stark er seinen Illusionszauber auch wob, der Nightfury sah durch den Deckmantel hindurch, entdeckte ihn sofort. Was mindestens so beunruhigend wie ärgerlich war. Vergessen wir frustrierend. Jedes Mal wenn er versuchte, den Mann zu verfolgen und den Nightfury-Clan auszuspionieren, wurde er entdeckt und gewarnt: »Verpiss dich, verdammt nochmal, wenn du nicht willst, dass ich dir deine Eier abreiße.« Gages Worte, nicht Haiders.
    Aber was die Drohung als solche betraf? Ziemlich wirkungsvoll. Besonders wenn man Gages gewalttätiges Naturell in Rechnung stellte und das Vergnügen, das ihm sein entfesselter Zustand bereitete.
    Seinen Blick auf die beiden Wächter gerichtet, beschloss Nian, seine Fähigkeit zu testen. Nur für alle Fälle. Sein Unvermögen, sich vor Haider zu verstecken, bereitete ihm Sorgen. Vielleicht ließ er nach ... hatte der Stress der letzten Monate seine Fähigkeit beschädigt, den Zauber zu kontrollieren. Vielleicht auch nicht. Wie auch immer, er musste es mit Sicherheit wissen.
    Er hob seine Pranke und kratzte mit einer Kralle über das Fundament einer Marmorstatue. Es kreischte wie Nägel auf einer Schultafel, und er verzog das Gesicht, als das unangenehme Geräusch im Garten widerhallte.
    Wachmann Nummer eins fuhr beinahe aus seiner Haut vor Schreck. »Hast du das gehört?«
    »Mmmh.« Der zweite Wachmann ließ seine Zigarette fallen und zertrat sie mit seinem Stiefelabsatz. Kies knirschte. Rauch wirbelte um seinen Designerschuh. Der Mann überflog die Schatten, suchte nach der Quelle der Störung. »Siehst du was?«
    »Nichts.«
    Nian summte zufrieden. Hervorragend. Sein Können war...
    In Ordnung. Vielleicht nicht perfekt. Es war schließlich nicht Haider-sicher, aber zumindest war seine Fähigkeit, Illusionen heraufzubeschwören, noch intakt. Also Schluss jetzt mit den Spielereien.
    Mit einem mentalen Schnippen enttarnte Nian sich, sodass die beiden ihn sehen konnte. Verblüfft machten die Wachleute einen Satz zurück, stolperten beinahe über sich selbst, während Wiedererkennen in ihrem Blick lag. Angst schwoll an und wurde so groß, dass sie zu riechen war. Gleichzeitig verbeugten sie sich ehrerbietig vor ihm, dann knieten sie vor ihm nieder.
    Hmmm, Macht. Sie nutzte sich nie ab.
    Nians Klauen klackerten auf dem Plattenweg, als er zwischen zwei Topiaris hervortrat. Er musterte die beiden und focht einen inneren Kampf aus. Sollte er sie mit ein paar Worten beruhigen? Oder schweigen und ihr Unbehagen noch steigern? Er neigte zu Letzterem. Als erklärter Einzelgänger bekam er nicht oft die Gelegenheit, die Reaktion anderer auf seine Drachengestalt zu sehen. Aber meine Güte ... er hatte noch nicht nachgelassen.
    Was auch kein Wunder war. Er war eine seltene Sorte: majestätisch, mächtig und ebenso schön wie tödlich. Er verhielt sich entsprechend und ging auf die unterwürfigen Männer zu, das polierte Gold seiner Schuppen und die pechschwarzen Krallen glänzten im Lampenlicht. Die dreizackigen Stacheln, die über seinen Rücken verliefen, bewegten sich mit ihm, die blutroten Spitzen schlingerten, als sein spitzer Schwanz sich hinter ihm schlängelte. Die Wachmänner standen stramm und wanden sich innerlich, wurden von Sekunde zu Sekunde unsicherer.
    Nian schnurrte zufrieden. Er liebte sein Aussehen. Gold mit schwarzer und dunkelroter Verzierung. Eine ungewöhnliche Kombination, und noch tödlicher aufgrund der Tatsache, dass er gelbe Säure (auch bekannt als flüssiges Gold) ausstoßen konnte. Ätzend und schnell ließ sein Spezialgift Schuppen schmelzen - verwandelte Männer in lebende Statuen -, wenn sein Ziel die Säure nicht innerhalb von Minuten abwusch.
    Rasenstatuen nach Drachenart. War immer ein großer Spaß, das zu beobachten.
    »Gentlemen«, murmelte er und blieb drei Meter vor ihnen stehen.
    »Mylord Nian«, beeilten sich beide Männer zu sagen, die Köpfe immer noch gebeugt und die Nacken exponiert.
    Eine wehrlose Haltung — eine Achtungsbezeigung, die seiner hohen Stellung und ihrer Dienerrolle geschuldet war. »Meister Rodin erwartet Sie.«
    Nian nahm seine menschliche Gestalt an und beschwor seine Kleidung herbei. Als sich das Seidenhemd und der weiche Smoking um ihn legten, band er sich die Schuhbänder mit einem mentalen Befehl zu. Staub scheuerte an den Sohlen seiner neuen

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