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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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Berlutis, als er sich den beiden Wachmännern näherte und sie in Augenschein nahm. Groß. Stark. Nicht allzu helle. Soldaten, die Befehle entgegennahmen, aber nie Autorität infrage stellten. Genau der Typ Mann, den Rodin bevorzugte und regelmäßig als Wachhund benutzte.
    Nian schluckte seinen Abscheu herunter. Einige Dinge änderten sich nie. Was in gewisser Hinsicht gut war - das Verhalten war immerhin vorhersehbar -, aber deprimierend war es auch. Seine Spezies würde sich mit Rodin an der Spitze niemals weiterentwickeln.
    Nian ging an den knienden Männern vorbei, zupfte an seinen Hemdsärmeln, richtete seine goldenen Manschettenknöpfe und lief die Marmorstufen hinauf. Oben legte er eine Pause auf dem Treppenabsatz ein, blickte zurück über seine Schulter und sagte: »Erhebt euch und geht wieder auf euren Posten, zi Kamirs. Ich werde Rodin sagen, dass ihr mich anständig begrüßt habt.«
    Er wartete gerade lange genug, um ihre Erleichterung mitzubekommen, dann drehte er sich um und ging durch die offene Tür in den Pavillon. Mozart ging über in Jay-Z, und tiefe Bässe ersetzten Violinen, als er eine weitere Treppe hinunter zum Hauptflur ging. Seine Schuhe glitten über
    Mosaikböden, und er sah sich um. In der Mitte des hohen Deckengewölbes hingen große Kristalllüster in gleichen Abständen. Ein runder antiker Tisch stand unter jedem. Und die Wände? Sie waren vereinzelt mit erotischer Kunst geschmückt. Opulente Leinwände, die von sehr schlechtem Geschmack zeugten, hingen zwischen hellen Marmorsäulen entlang beider Seiten des Korridors. Nian sah sich jedes Werk an und verzog die Lippen. Jede sexuelle Kategorie war vertreten: Mann mit Mann, Frau mit Frau, ein Dreier... ah, sagen wir lieber Vierer und Fünfer... in jeder Kombination und Variante.
    Tja, bravo, Rodin. Der Dreckskerl mochte ja ein Sadist sein, aber zumindest nicht diskriminierend.
    Als Nian sich einer verschlossenen Tür näherte, steckte er seine Hand in seine Hosentasche und umfasste sein Feuerzeug. Sein Daumen strich über das Familienwappen, das in die Seite eingraviert war. Er holte tief Luft. Show-time. Wie gut, dass er nie Lampenfieber gehabt hatte. Warum? Etwas sagte ihm, dass die nächsten paar Stunden nicht nur ausarten, sondern auch anstrengend werden würden.
    Er griff nach der Türklinke.
    Aus dem Nichts tauchte ein Numbai neben seinem Ellbogen auf. Auf dem Tablett, das er trug, stand ein einziges Glas, gefüllt mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit. Der Diener verneigte sich vor ihm und bot ihm den Drink an. Nian hob die Augenbrauen und nahm das Kristallglas. Eis klickte gegen seine Zähne, als er einen Schluck nahm. Dekadent und willkommen zugleich brannte das kühle Getränk in seiner Kehle. Sieh an, sieh an. Überraschung,
    Überraschung. Bourbon. Und auch noch seine Lieblingsmarke. Wie es schien, war Rodin aufmerksam.
    Gut zu wissen. Und noch besser, es nicht zu vergessen.
    »Mylord«, murmelte der Numbai mit einer gesunden Dosis Respekt in seinem Tonfall. Mit einer flinken Bewegung griff der Mann zum Knauf. Er drehte den Knopf, stieß die Tür auf und winkte Nian, hindurchzugehen. »Willkommen.«
    Das Glas in der Hand nickte Nian und setzte seine teuren Schuhe in Bewegung, überschritt die Schwelle in ...
    Heilige Scheiße. Nian blinzelte. Hatte er vorhin von Ausschweifungen gesprochen? Sodom und Gomorrha. Und das noch hundertmal schlimmer. Frauen wohin man blickte — bekleidet, halb bekleidet, unbekleidet waren sie mit allen Arten von stimulierenden Betätigungen beschäftigt und waren den Männern im Raum zahlenmäßig drei zu eins überlegen. Sexuelle Energie summte im Raum. Die Erregung fuhr ihm direkt in die Eier.
    Nian nahm noch einen Schluck von seinem Drink. Während ihm der Bourbon durch die Kehle rann, spähte er über den Rand des Glases auf die Menschenmenge. Er entdeckte Rodin sofort. In einer Ecke lag er ausgestreckt auf einer Chaiselongue und ließ sich von einer dunkelhaarigen Frau verwöhnen, während zwei weitere in den Kulissen auf ihren Einsatz warteten. Mit seinen dunklen Augen, die im Licht schimmerten, hob das Oberhaupt der Erzgarde sein Glas und prostete Nian über den Raum hinweg zu. Er tippte sich ans Kinn und erwiderte die Begrüßung und beobachtete, wie Rodin jemandem hinter ihm ein Zeichen gab. Einen Moment später strichen ihm zarte Hände über den Rücken. Er blickte über seine Schulter. Sinnliche blaue Augen begegneten seinem Blick.
    »Hi.« Die Frau streichelte ihn, erkundete seine

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