Gefaehrliche Begierde
Lieblingsfarbe. Nichts war unzulässig. Und sie beantwortete sie alle. Was natürlich zum Einsatz ihrer beiden Lieblingsdinge führte ...
Zur Farbe Rot und ausgefallenen Bändern.
»Du bist eine ganz Wilde, Tania Solares«, murmelte er und spielte mit einer ihrer Haarlocken.
Ein weiteres Kompliment. Jedenfalls nach Macs Maßstäben. »Du auch.«
»Zweifellos«, antwortete er. »Ich habe nur... nicht erwartet, dass du es so willst.«
»Ich auch nicht. Ich habe nicht viel Erfahrung mit dem...«
»Dem Dominanz-Kram?«
»Mit dem Sex-Kram.« Er sah sie fragend an. Tania schluckte, überlegte, was sie sagen sollte. Sollte sie ehrlich sein? Ihm erzählen, dass sie erst mit einem Mann zusammen gewesen war - eine äußerst unangenehme Erfahrung -, oder die Wahrheit beschönigen, ihn ablenken und sich selbst schützen? Aber als sie seinem Blick begegnete, passierte etwas Merkwürdiges. Sie wollte ihn nicht belügen. »Ich tue mich schwer, Männern zu vertrauen, sodass ich sie nie an mich herangelassen habe, nun ja ... bis auf dich. Du bist anders. Du gibst mir das Gefühl von Sicherheit. Ich weiß, dass du mir nicht wehtun wirst, und das macht mich ... ich weiß auch nicht... wagemutig, bereit zu experimentieren oder etwas in der Art. Ich weiß ehrlich nicht, was ich mag im Bett.«
»Ich habe heute das eine oder andere herausgefunden.«
»Ja, hast du.« Dankbarkeit für seine Geschicklichkeit überflutete sie. Sie ruckelte hin und her unter ihm, stieß ihn an. »Die Frage ist... glaubst du, du findest noch mehr heraus?«
Das Lachen erreichte zuerst seine Augen, bevor sich sein Mund verzog. »Worauf du dich verlassen kannst, aber nicht jetzt.«
»Ach, komm schon. Noch einmal.«
»Die Nacht bricht herein, mo Chroi. Die anderen versammeln sich bereits, also ...« Er zog sich zurück aus ihr, aus der Umklammerung ihrer Schenkel. Hyperempfindlich von ihren Liebesspielen sog Tania zischend die Luft ein. Ein Muskel zuckte an seinem Kiefer. Er ließ den Kopf hängen und knurrte mit zusammengebissenen Zähnen, gab ihr einen leichten Klaps auf den Po und rutschte zum Rand der Matratze. Sie spielte die Empörte. Er grinste, packte ihre Handgelenke und zog sie über die zerknüllten Laken. »Hoch mit dir!«
»Ich muss duschen.«
»Absolut richtig«, sagte er und klang schon wieder erwartungsvoll.
Und Mannomann. Sie konnte es auch kaum erwarten.
Zu duschen mit Mac war eine tolle Erfahrung, eine ganz fantastische Erfahrung. Es machte so viel Spaß, dass Tania endlos hätte weiter spielen können. Er war besser als ein Erlebnisbad mit Whirlpool; viel intensiver, und ein exzellenter Surfer war er auch noch. Und als er mit seiner Zauberkraft Minizyklone aufwirbeln ließ innerhalb der übergroßen Duschkabine, tummelte sie sich im Wasser wie eine nackte Wassernymphe ... war entzückt von seiner Großartigkeit, und total hingerissen bat sie ihn, diese Flutwellennummer noch einmal zu machen.
Eine halbe Stunde und einen weiteren Klaps auf ihren Po später, waren sie allerdings draußen, abgetrocknet und Mac wurde ganz geschäftsmäßig. Während er wieder diese magische Anzieh-Nummer abzog, schlüpfte sie in eine geborgte Jeans und zog sich eins von Mysts T-Shirts über den Kopf. Sie nahm ihren Handtuchturban ab und tapste über den bunten Perserteppich, warf das Frotteetuch über das Ende des Himmelbetts und blieb vor der Kommode stehen. Der glänzende antike Spiegel tat seinen Job, reflek-tierte ihr Aussehen. Sie durchsuchte das Häufchen Haarbänder. Gelobt sei Daimler. Der Elf war ein Wunder der Natur, allwissend oder etwas in der Art. Ständig stellte er etwas vor Macs Schlafzimmertür: Essen, Kleidung für sie, und jetzt Haarutensilien.
Sie griff nach einem roten Band, dann hielt sie inne. J.J.s Brief. Lädiert durch ihren Schwimmausflug im Ozean lag er unter einem Stapel Haarspangen, die gefalteten Ecken gekrümmt, und sah sie an. Tania starrte zurück und schlang ihr Haar zu einem behelfsmäßigen Knoten zusammen, den sie auf ihrem Kopf befestigte.
Mac tauchte hinter ihr auf. »Fertig?«
Eine ziemlich gerissene Frage.
Sie könnte auf alles Mögliche zutreffen, aber Tania wählte die Richtung. Eine Beziehung erforderte Aufrichtigkeit, und zwar auf ganzer Linie. Sicher, J.J. hatte einen schrecklichen Fehler gemacht, aber Tania schämte sich ihrer Schwester nicht. Und als sie Mac anblickte, wusste Tania ... sie wusste einfach ... dass sie es ihm sagen musste. Offen zu ihm sein musste, ihm vertrauen und etwas gestehen
Weitere Kostenlose Bücher