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Gefährliche Begierde

Gefährliche Begierde

Titel: Gefährliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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ist er?« fragte Miranda.
    Fred schnaubte. »Glatt. Dumm. Ich meine, wir sprechen hier von wirklich dumm. Mit dem IQ eines Hühnereis. Welcher Idiot nennt ein Bauprojekt Tannenhöhe? Er hätte es genauso gut Gifteichen Immobilien nennen können.« Er schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht glauben, dass er diese anderen Lutscher dazu gebracht hat, zu verkaufen.« Er lachte. »Sie sollten ihn kennen lernen, Tremain. Und dann erzählen Sie mir, ob Sie nicht auch der Meinung sind, dass er der letzte lebende Neandertaler ist.«
    »Ein Neandertaler«, warf die Frau, Bledsoe, ein und öffnete kurz ihre Augen, »ist sehr viel weiter entwickelt.«
    »Unglücklicherweise«, sagte Fred, »fürchte ich, dass die Parzellierung bereits beschlossene Sache ist. Es wird nicht mehr lange dauern, und dann stehen hier Apartmenthäuser, Imbissbuden. Ballermann auf Shephard’s Island.« Er machte eine Pause. »Und wissen Sie was? Dann werden wir verkaufen! Meine Güte, welch ein Profit! Wir könnten für den Erlös einen ganzen verdammten Bezirk oben in Allagash kaufen.«
    »Das Projekt könnte immer noch gestoppt werden«, sagte Miranda. »Sie werden Rose Hill nicht in die Finger bekommen. Und die Parzellierung könnte rückgängig gemacht werden.«
    »Keine Chance«, sagte Fred, »wir sprechen hier über Steuereinnahmen. Ein Naturschutzgebiet bringt der Insel rein gar nichts. Aber eine nette kleine Ferienanlage? Hey, ich bin ein Finanzmensch. Ich kenne die Macht des allmächtigen Geldes.«
    »Es gibt Menschen, die dagegen kämpfen werden.«
    »Das macht keinen Unterschied.« Fred schnüffelte anerkennend an seinem Hagebuttentee. Die Enden seines Sarongs waren verrutscht, und nun saß er mit entblößten Schenkeln da. Der Rauch eines Räucherstäbchens kräuselte sich über seinem grauen Haupt. »Sie schreien ›Protest‹, legen sich vor die Bulldozer, aber es ist hoffnungslos. Es gibt Dinge, die man nicht aufhalten kann.«
    »Eine zynische Antwort«, erwiderte Miranda.
    »Zynische Zeiten.«
    »Also, Rose Hill können sie nicht kaufen«, sagte Miranda und erhob sich. »Und falls wirklich das organisierte Verbrechen dahinter stecken sollte, dann können Sie darauf wetten, dass die Inselbewohner zurückschlagen werden. Die Leute hier dulden keine Verbrecher. Und keine Zugereisten.«
    Fred schaute lächelnd zu ihr hoch. »Aber Sie sind doch auch eine Zugereiste und werden trotzdem akzeptiert, Ms. Wood. Oder etwa nicht?«
    »Nein, das werde ich nicht.« Miranda wandte sich zur Tür. Sie blieb einen Augenblick dort stehen und starrte nach draußen, wo die Bäume unter einem Baldachin aus Blau wogen. »Sie haben mich nie akzeptiert«, sagte sie leise.
    »Und wissen Sie was?« Sie stieß einen resignierten Seufzer aus.
    »Ich habe es erst jetzt bemerkt. Sie werden es niemals tun.«
    In der Auffahrt von Rose Hill parkte ein dritter Wagen.
    Sie entdeckten ihn, als sie um die letzte Kurve der Straße bogen – es war das neueste Modell von Saab in einer glänzenden burgunderroten Lackierung. Ein Blick durch das Autofenster verriet ein makelloses Interieur, nicht einmal eine einzelne Visitenkarte oder Bonbonpapier waren auf den Lederpolstern zu sehen.
    Die Verandatür öffnete sich knarrend und Miss St. John kam heraus. »Da sind Sie ja«, sagte sie. »Wir haben Besuch, Jill Vickery.«
    Natürlich, dachte Miranda. Wer sonst besaß einen so perfekt gepflegten Wagen?
    Jill stand inmitten der Bücher und hielt einen Karton im Arm. Sie bedachte Miranda mit einem offensichtlich überraschten Blick, enthielt sich aber eines Kommentars.
    »Entschuldigung, dass ich ohne Vorwarnung aufgetaucht bin«, sagte sie. »Ich musste ein paar Unterlagen abholen. Phillip und ich, wir treffen uns morgen mit dem Buchhalter. Ihr wisst, wir müssen die Steuerunterlagen für die Übergabe des Herald vorbereiten.«
    Chase runzelte die Stirn. »Sie haben die Finanzunterlagen hier gefunden?«
    »Nur die vom letzten Monat. Im Büro waren sie nicht, also habe ich mir gedacht, dass er sie hier heraus gebracht hat, um daran zu arbeiten. Und ich hatte Recht.«
    »Wo waren sie?« fragte Chase. »Wir haben seine gesamten Unterlagen durchsucht. Ich habe sie nirgends entdeckt.«
    »Sie waren oben. In der Nachttischschublade.« Sie machte sich nicht die Mühe zu erklären, woher sie wusste, dass sie dort fündig werden konnte. Sie blickte sich um.
    »Ihr habt diesen Ort ja wirklich auseinander genommen. Wonach sucht ihr? Nach einem versteckten Schatz?«
    »Nach allen Unterlagen über

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