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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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und Geliebter, Neville, Lord Staines, der als Friar Tuck verkleidet war, bei ihr war. Der Ballsaal war voller Frauen, die es kaum erwarten konnten, zu tanzen. Alexandra glaubte, Olivia Harding entdeckt zu haben, doch die vielen Variationen mittelalterlicher Frisuren und elisabethanischer Rüschen verwandelten die meisten der eher uninteressanten Frauen in verlockende Fremde. Eine oder zwei Frauen in gepuderten Perücken trugen rote Bänder um den Hals und hatten einen köstlichen französischen Akzent, während eine andere Frau, als Japanerin verkleidet, einen wunderschön bestickten Kimono und einen Fächer aus Elfenbein in der Hand trug.
    Die Bibliothek von Hatton Hall war als Kartenzimmer hergerichtet worden, und Alexandra gesellte sich zu den Männern, die sich um die Spieltische drängten. Ihr Blick ging von Rittern zu Piraten, zu Männern in Militäruniformen, während sie herauszufinden versuchte, ob Nicholas sich als Horse Guard verkleidet hatte oder als Husar. Es stellte sich heraus, dass Letzterer Hart Cavendish war, der sie nicht erkannte, und der andere war Olivia Hardings Bruder Henry, der ihr überaus deutlich erklärte, dass von ihm, nämlich von Alexandra, erwartet wurde, dass sie kostümiert war.
    Dottie betrat den Raum und gesellte sich zu einer Gruppe von adligen Gästen, zu denen Lady Hortense Mitford, Gräfin Lavinia Bingham und die Herzogin von Rutland gehörten, führende Köpfe der Gesellschaft. George Bingham stand sofort auf und bot Lady Longford seinen Stuhl an. »Dorothy, meine Liebe, möchten Sie sich nicht setzen?«
    Dottie hob ihr Hörrohr. »Mist? Haben Sie Mist gesagt, George? Da bin ich vollkommen einer Meinung mit Ihnen, Mist wirkt Wunder im Küchengarten. Natürlich bin ich nicht beleidigt, aber ich denke, Mist ist kein sehr gutes Thema auf einer Gesellschaft, mein Junge!«
    Lady Hortense und Gräfin Lavinia schnappten hörbar nach Luft, während Lord Staines vergeblich versuchte, seine Belustigung zu verbergen. Die Herzogin von Rutland sprang sofort in die Bresche und wechselte das Thema. »Haben Sie die Frisur von Annabelle Harding gestern Abend im Theater gesehen? Sie hatte wahrhaftig ein Nest mit einem schwarzen Vogel auf dem Kopf!«
    Das Hörrohr ging nach oben. »Sie hatte schwarzen Kot auf dem Kopf? Ich wette, das war eine Verbesserung gegenüber dem Schlachtschiff, das sie zum Marine-Zapfenstreich von Prinz William getragen hat.«
    Das deutliche Bild, das Dottie mit ihren Worten zeichnete, ließ die Augenbrauen der Herzogin von Rutland hochschnellen, bis sie beinahe an ihren Haaransatz reichten. Sie begrüßte die Ankunft ihrer Freunde, Lord und Lady Brougham, in dem Kreis, in der Hoffnung, dass sie die Unterhaltung wieder auf eine respektable Ebene bringen würden. Die Gräfin wurde jedoch enttäuscht, als Lady Brougham erklärte: »Wie ich gehört habe, will der Prinz von Wales Prinzessin Charlotte mit einem gigantischen Ball ehren.«
    Lady Longford stieß Lady Brougham mit ihrem Hörrohr an. »Ich weiß, wen Sie damit meinen«, erklärte sie vertraulich. »Der Herzog von Cumberland ist dafür bekannt, dass er gigantische Bälle besitzt! War es nicht sogar Ihre Schwester, die uns erzählt hat, dass sie die Größe von Schwaneneiern haben?«
    Die Herren fanden das äußerst komisch, die Damen nicht. George Bingham stieß seinen alten Freund an. »Ich beneide dich, Neville, es gibt da einige Spielchen, die ich gern mit einer tauben Nonne spielen würde!«
    Alexandra schloss die Augen und betete um Geduld, dann seufzte sie erleichtert auf, als ihre Großmutter das Spielzimmer verließ und sich auf die Suche nach anderen Matronen aus der Gesellschaft machte, um sie mit ihrer verdorbenen Lustigkeit zu quälen.
    Eine Gestalt in einem schwarzen Umhang betrat den Raum. Die schwarze Ledermaske und der Schlapphut waren so unheimlich, dass Alexandra niemals den Straßenräuber als Nicholas entlarvt hätte, wenn sie nicht mit angehört hätte, wie er Hart Cavendish verriet, wer er war. Die beiden Freunde setzten sich an den Tisch, an dem Faro gespielt wurde, eines von Nicks bevorzugten Glücksspielen. Alexandra setzte sich auf einen leeren Stuhl neben ihm und nahm lässig die ausgeteilten Karten entgegen.
    Sie spielten natürlich um Geld, und Alexandra setzte alles, was sie bei dem Pferderennen gewonnen hatte. Sie sah, wie Nicks lange Finger liebevoll mit den Karten spielten, und bei der Erinnerung an ihre imaginäre Affäre am Nachmittag mit diesem attraktiven Kerl, rann ein Schauer

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