Gefaehrliche Begierde
Mischung aus Angst und Erregung ließ seine Augen blitzen wie schwarze Diamanten.
Rupert leckte sich über seine trockenen Lippen. »Es ist schon beinahe vier Uhr. Es wird wohl besser sein, wenn wir losgehen.«
Die beiden Männer gingen zur Ecke der Curzon Street und bogen dann in die Clarges Street ein. Als Rupert an seinem Stadthaus vorüberging, sah er zu dem großen Gebäude, als wünschte er sich nichts sehnlicher als die Sicherheit seines eigenen Bettes. Sie überquerten den Piccadilly und bogen in den Green Park ein, dann folgten sie einem Weg, der sie zu den Bäumen führte. Sie entdeckten zwei Kutschen und einige Männer, die sich in der Dunkelheit versammelt hatten, und gingen auf sie zu.
Rupert erkannte Trevor Mitford. »Haben Sie den Arzt mitgebracht?«
Mitford deutete mit dem Kopf in Richtung Kutschen. »Ich habe Eaton nicht mehr gesehen, seitdem er Whites verlassen hat.«
»Hoffentlich kommt er nicht! Das alles ist so unwirklich.«
Mehr und mehr Zuschauer hatten sich versammelt, ein Beweis dafür, dass die gehobene Gesellschaft auf einen so blutigen Sport geradezu versessen war. »Darf ich die Duellpistolen untersuchen?«, bat Mitford. Er öffnete den Koffer und holte eine der Pistolen heraus, doch in der Dunkelheit konnte er sie nicht genau sehen. »Scheint in Ordnung zu sein.« Er reichte sie zurück.
Rupert trat neben Hatton. »Eaton ist noch nicht aufgetaucht.«
»Das ist ein Trick, um meine Nerven zu strapazieren, aber das wird nicht klappen!«, fuhr Kit auf und zeigte, dass es klappte. Er begann hin und her zu laufen, und als die Dunkelheit langsam schwand, stellte er fest, dass die Männer seine Uniform anstarrten. Er reckte die Schulter und hob den Kopf, stolz wie ein Löwe, und benahm sich genau so wie Nicholas.
Als die Dämmerung den Himmel zu erhellen begann, sahen sie, dass Jeremy Eaton allein kam. Trevor Mitford ging sofort auf ihn zu, und sie sprachen leise miteinander. Dann winkte Mitford Rupert, der zögernd zu ihm hinüberging. Rupert öffnete den Lederkoffer, in dem die Pistolen lagen, und nachdem Eaton einen Blick darauf geworfen hatte, sah er besorgt über seine Schulter zurück.
Christopher Hatton konnte nicht länger warten. Er schlenderte zu dem Trio hinüber, wählte eine Pistole und machte sich daran, sie mit Kugel und Pulver zu laden. Mitford reichte Eaton die andere Pistole, doch als dieser keine Anstalten machte, sie zu laden, nahm Mitford sie ihm ab und lud sie für ihn.
Rupert drängte: »Gentlemen, sicher könnt ihr eure Streitigkeiten auf eine zivilisiertere Art regeln.«
»Absolut nicht!«, fuhr Hatton auf. »Eaton hat meine Ehre angegriffen. Ich will Satisfaktion.«
Als Mitford sprach, klang seine Stimme eine ganze Oktave höher. »Gentlemen, Sie werden jetzt losgehen, bis zehn zählen, sich dann umwenden und schießen.«
Die Todfeinde standen Rücken an Rücken. Eatons Gesicht war kreidebleich, Hattons dunkelrot. Trevor und Rupert begannen, gleichzeitig zu zählen.
Drei berittene Polizisten aus der Bow Street erschienen auf der Bildfläche. »Aufhören, im Namen des Gesetzes!«
Bei acht wandten die beiden Männer sich um. Kit Hatton schoss, und Jeremy Eaton fiel auf den Boden. Einer der Polizisten kümmerte sich um den Mann am Boden, die beiden anderen gingen zu dem Mann in der Uniform. Sie nahmen ihm die Pistole ab und legten ihm Handschellen an. »Nicholas Hatton, Sie befinden sich unter Arrest wegen Verdachts des Mordes an Ihrem Vater Henry Hatton.«
Kit begann sich zu wehren. »Sie haben den falschen Mann erwischt!«, rief er. Doch seine Proteste waren vergebens, die beiden Männer nahmen ihn zwischen sich und führten ihn ab. »Rupert! Rupert! Suche meinen Bruder und bringe ihn sofort zu mir!«
Hewlett-Packard
32
Nachdem man Nicholas Hatton abgeführt hatte, stand Rupert wie angewurzelt da. Guter Gott, sie haben ihn wegen Mordverdachtsverhaftet. Offenbar glauben sie nicht, dass es ein Unfall war! Noch immer klangen Nicks Rufe in seinen Ohren. »Suche meinen Bruder und bringe ihn sofort zu mir!« Rupert versuchte, sich an Nicks genaue Worte zu erinnern, als er ihn gefragt hatte, wo Kit war. Er ist heute Nachmittag nach Hatton geritten. Er hat etwas davon gesagt, dass er den Abend mit Alexandra verbringen wollte. Mit großen Schritten verließ Rupert Green Park und lief zur Clarges Street, wo er sein Pferd untergestellt hatte. Er war schon auf dem halben Weg nach Hatton, als er begriff, dass er nicht einmal wusste, ob Jeremy Eaton tot oder
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