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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht, warum sich Georgiana von ihrem Mann ab gewandt und dem Prinzen von Wales zugewandt hatte, für die sanfteren Gefühle der Seele. Prinny war eine merkwürdige Gestalt und sah aus wie eine Karikatur. Wie hatte Georgiana nur so dumm sein können? Sie las das Buch zu Ende und gab es Dottie zurück. »Du hattest Recht, es ist reiner Unsinn, ich hatte Mühe, es überhaupt zu Ende zu lesen.«
    »Georgiana löst ihre Eheprobleme auf pragmatische Art: ihr Ehemann bringt sich um. Leider war in ihrem Fall der Herzog von Devonshire nicht ganz so entgegenkommend.«
    Alexandra verzog belustigt den Mund. »Gib es zu, du hast mir Georgianas Buch gegeben, um mich zu entmutigen, eine eigene Novelle zu schreiben. Das werde ich trotzdem tun, aber mein Roman wird ein wesentlich höheres Niveau haben.«
    »Jawohl, Liebling, und das Ergebnis wird sein, dass er wesentlich schwieriger zu veröffentlichen sein wird. Die meisten Leser lieben Schund. Ich rate dir, das Niveau eher zu senken.«
    Ihre Unterhaltung wurde von Rupert unterbrochen. Sein Freund, Kit Hatton, hatte ihn besucht, und die beiden waren zusammen ausgeritten. Als der gut aussehende Hatton-Zwilling im Herrenhaus von Longford erschienen war, hatte Alexandras Herz wie wild geschlagen.
    Ihr Bruder besaß ein offenes, freundliches Wesen und sprach seine Gedanken offen aus. Er warf seinen Biberhut und die Reitgerte auf den Tisch in der Eingangshalle und ging mit großen Schritten in das Wohnzimmer. Seinem Gesicht war deutlich anzusehen, dass er es kaum erwarten konnte, ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen.
    »Der Anwalt der Hattons ist gestern gekommen, um das Testament zu verlesen«, platzte er heraus. »Christopher hat geerbt!«
    »Das ist bei Erben so üblich«, erklärte Dottie spöttisch.
    »Nein, nein, Christopher hat alles geerbt! Den Titel, Hatton Hall, den großen Park von Hatton, die Pferdezucht von Hatton Grange, das Geld, die Investitionen und sogar das Stadthaus in London. Der alte Mann hat Nicholas vollkommen aus dem Testament gestrichen!«
    »Ich glaube dir nicht. Das ist unmöglich! Hast du etwa getrunken, Rupert?«, fragte Alex, die plötzlich misstrauisch wurde.
    »Nein... doch, Kit und ich haben im Cock and Bull gesessen und auf sein Glück angestoßen. Ich habe mir das nicht einfach so ausgedacht, Christopher hat wirklich alles geerbt!«
    Die Farbe wich aus Alexandras Gesicht. Dottie schürzte die Lippen. »Henry hat seinen zweiten Sohn gehasst, ehe er geboren war. Dies ist seine Rache.«
    »Nicholas bekommt gar nichts?«, flüsterte Alex mit blutleeren Lippen.
    »Nicht einmal eine Wurst!«, bestätigte Rupert, eifrig bemüht, ihr mitzuteilen, was er erfahren hatte. »Kit hat mich nach London eingeladen. Er hat bei der Bank dringende Geschäfte zu erledigen, danach werden wir die Stadt unsicher machen! Kits Glück ist Nicks Pech.«
    Ruperts Bemühen um Heiterkeit entsetzte Alexandra.
    »Wenn Männer etwas getrunken haben, Liebling, finden sie alles lustig.«
    »Bitte, versuch nicht, ihn zu entschuldigen, er ist abscheulich!«, fuhr Alex auf.
    »Männer haben einen unerschöpflichen Vorrat an Abscheulichkeiten, fürchte ich.«
    Rupert warf seiner Großmutter einen nachdenklichen Blick zu. Ermutigt durch den Alkohol, entschied er sich, das Thema Taschengeld anzusprechen und fand es lustig, von sich in der dritten Person zu reden. »Ach, übrigens, wenn der Viscount Longford Lord Hatton nach London begleiten soll, wird er gut gefüllte Taschen brauchen. Der Viscount hat sich bereits gefragt, warum sein Taschengeld an seinem einundzwanzigsten Geburtstag nicht erhöht wurde.«
    »Sag dem Viscount, dass ich gern mit ihm über dieses Thema sprechen werde, wenn er wieder nüchtern ist«, antwortete Dottie.
    Rupert verbeugte sich ernst. »Sehr gut, Ma'am. Ich werde meinen Kammerdiener jetzt suchen und ihn beauftragen, meine Sachen für London zu packen.«
    Das wird für dich eine ernüchternde Erfahrung werden, da du keinen Kammerdiener mehr hast. Dottie seufzte. Der Zeitpunkt war gekommen, an dem sie Rupert über die finanziellen Gegebenheiten aufklären musste.
    »Mein Gott, wie konnte Lord Hatton das seinen Söhnen antun? Sie werden einander an die Kehle gehen!« Alexandra begann, unruhig auf und ab zu laufen. »Dieser hinterhältige, verachtenswerte, wertlose Mensch!«
    »Nicht wertlos, Liebling. Er hat seinem Erben ein Vermögen hinterlassen.«
    »Aber das ist so unfair! Nicholas muss am Boden zerstört sein. Was zum Teufel hat er nur getan, um solch eine

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