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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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und er ging zur Tür, um Leo reinzulassen.
    Im Spiegel erblickte er sein Gesicht. Die grauen Augen, die ihn anstarrten, waren voller Entrüstung. Plötzlich begann er über sich selbst zu lachen. Er war noch immer Nicholas Hatton, und die Geschehnisse der letzten beiden Wochen hatten ihn nicht verändert. Er war der jüngere und stärkere der Zwillinge. Sein Leben lang hatte er dem Schicksal eine Nase gedreht, und auch jetzt würde er damit nicht aufhören. Weder der Tod seines Vaters, noch das Testament konnten daran etwas ändern. Er allein hatte sein Leben im Griff, niemand konnte ihm seine Zukunft nehmen, am allerwenigsten ein toter Mann.
    Nicholas goss Wasser in die Schüssel und zog sein Hemd aus. Voller Stolz betrachtete er seinen nackten Körper. Seine Schultern waren zweifellos breit genug, um sich allen Hindernissen in den Weg zu stellen. Er war im Sternzeichen des Löwen geboren und besaß Stolz im Überfluss. Er blickte hinunter zu dem Wolfshund und sprach mit ihm. »Denk daran, es gibt keine ängstlichen Löwen. Sie sind mutig und wild und ertragen alles mit stoischer Würde. Der Löwe steht auf der Bühne des Lebens im Mittelpunkt und senkt niemals sein stolzes Haupt.«
    Leo bellte zustimmend, und Nick legte den Kopf zurück und lachte. Als er schließlich in seinem Bett lag und die Arme hinter dem Kopf verschränkte, fühlte er sich, als sei ihm eine große Last von den Schultern genommen worden. Er schwor sich, seine Träume zu vergessen und seine Zukunft zu planen. Plötzlich sah er Alexandra vor sich. Zum ersten Mal gestand er sich ein, dass er nach ihr verlangte und mit dem Gedanken gespielt hatte, sie zu umwerben und vielleicht für sich zu gewinnen. Diesen Traum musste er jedoch vergessen, denn Alexandra würde niemals ihm gehören. Mehr als alles in der Welt fürchtete sie sich davor, die Frau eines mittellosen Mitgiftjägers zu werden. Ihre Zukunft gehörte Kit. Sie war dazu bestimmt, Baroness Hatton zu werden.

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    7
     
    Alexandra Sheffield hatte sich in eine Novelle von Georgiana, Herzogin von Devonshire, vertieft, die Dottie ihr gegeben hatte, als Alex sie mit Fragen über Hart Cavendishs berüchtigte Mutter bestürmt hatte.
    »Lies das, wenn du deine Neugier über Georgiana befriedigen willst. Die Sylphe ist eine nur leicht abgewandelte Autobiographie, in der sie beschreibf, wie sie, ihr Ehemann und ihre Freunde zum Gegenstand von Spott und Intrigen wurden. Sie hat dieses Buch geschrieben, als sie erfuhr, dass ihr Mann eine Geliebte hat«, erzählte Dottie.
    Das Buch bestand aus einer Serie von Briefen der jungen Heldin Julia, einer Unschuld vom Lande, die nach London gekommen war, um einen reichen Mann aus der Modewelt zu heiraten.
    All meine Hoffnung ist, dass ich meine Sache gut mache, damit ich die Zustimmung meines Ehemannes gewinne. Ehemann! Was für ein Klang, wenn ein Mädchen von siebzehn Jahren dieses Wort ausspricht... und noch dazu ein Mädchen, dessen Wissen von der Welt rein theoretisch ist.
    Für Alex war es offensichtlich, dass Georgiana/Julia sich nach der Bewunderung ihres Ehemannes sehnte, als sie beschrieb, wie sie an einem Ball teilgenommen hatte. Ich sah, dass die ganze Zeit über seine Blicke auf mir ruhten, aber ich kann mir nicht damit schmeicheln, indem ich behaupte, dass es Blicke der Liebe waren, es schienen eher forschende Blicke zu sein, Blicke eines Mannes, der auf der Hut ist und fürchtet, etwas Unangenehmes zu sehen. Alexandra wusste ganz genau, wie Georgiana sich gefühlt hatte. Nicholas Hatton sah sie genau so an!
    Georgiana/Julia beschrieb die Spielsucht ihres Mannes, ein Laster, dem auch sie verfiel, als ihr Ehemann anfing, sich mit ihr zu langweilen. Während Alex die Seiten umblätterte, begriff sie, dass Georgiana sich hauptsächlich über den Mangel an Liebe beklagte.
    Ich möchte noch immer von ihm liebkost werden... aber von den sanfteren Gefühlen der Seele... von dieser unsagbaren Zärtlichkeit, die sich nicht auf die Berührung der Haut beschränkt... davon hat er leider keine Ahnng. h ckr E ebe ist er ein Lüstling, doch besitzt er nicht das Zartgefühl, das die Freuden noch verfeinert. Er ist vollkommen leidenschaftlich, doch Gefühle zu zeigen, gehört nicht zu seinen Eigenschaften.
    Wieder dachte Alex an Nicholas Hatton, und ein köstlicher Schauer rann durch ihren Körper. Sie konnte nicht begreifen, warum eine Frau sich beklagte, dass ihr Mann vollkommen leidenschaftlich war und in der Liebe ein Lüstling. Alex verstand

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