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Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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verschiedenen Sprachen sagen: ‚Beamen Sie mich rauf, Scotty.‘“
    „Ich bin beeindruckt.“
    „Danke. Ich bin schon immer leicht von Film und Fernsehen zu beeinflussen gewesen. Das lag wohl daran, dass ich kaum Gelegenheit hatte, fernzusehen oder ins Kino zu gehen. Filme hatten für mich etwas Magisches, und sie faszinieren mich auch heute noch stark. Ich habe erst kürzlich den Film ‚Eine Frage der Ehre‘ gesehen, und anschließend hätte ich am liebsten wieder die Schulbank gedrückt, um Rechtsanwältin zu werden.“
    Pete lachte erneut. „Das wäre ein drastischer Karriereknick.“
    „Nicht so drastisch wie der Wechsel zum Leben einer Hausfrau in der Vorstadt.“
    Eine Weile schwiegen sie beide. Dann griff Annie den Faden wieder auf: „Das sind Fantasievorstellungen, wissen Sie. Ich meine, ich mag meinen Beruf. Nein, ich liebe ihn. Er ist keine Arbeit für mich, sondern Spiel. Aber trotzdem frage ich mich manchmal, wie es wohl wäre, wenn ich etwas ganz anderes täte.“
    Erneut blieb sie einen Moment still. „Mögen Sie Ihren Beruf, Taylor?“
    Pete antwortete nicht. Er konnte nicht antworten. Ja, Pete Taylor mochte seinen Job. Er liebte ihn, weil er nur durch diesen Job hier mit Annie Morrow im Dunkeln liegen konnte, mit ihr reden konnte, herausfinden konnte, dass er sie mochte und noch viel mehr über sie wissen wollte.
    Aber er war nicht Pete Taylor. Er war Kendall Peterson. Er war hier, um diese Frau auszuspionieren, ihre Geheimnisse zu lüften und ihr Vertrauen zu missbrauchen. Und Kendall Peterson hatte seinen Job noch nie in seinem ganzen Leben so sehr gehasst wie in diesem Moment.

6. KAPITEL
    D er Vormittag verging schnell. Annie streckte sich und schaute zum ersten Mal seit Stunden von dem Test hoch, an dem sie arbeitete. Pete sah zu ihr hinüber, und sie lächelte ihn an. Er erwiderte ihr Lächeln nicht, aber das störte sie nicht. Sie hatte nichts anderes erwartet. Stattdessen nahm er die Kopfhörer des Players ab, den sie ihm geliehen hatte, und drückte die Stopp-Taste.
    „Zeit fürs Mittagessen“, sagte sie.
    „Heißt das, dass Sie wirklich etwas essen werden?“, fragte Pete und zog leicht die Augenbrauen hoch. „Oder läuft das genauso wie beim Frühstück, als Sie nur einen Becher Tee vor Ihrem Gesicht hin und her schwenkten?“
    Annies Lächeln wurde zu einem amüsierten Feixen. „Ich bin am Verhungern“, gab sie zu, „und werde jetzt wirklich etwas essen. Allerdings muss ich vorher noch ins Büro, die eingegangene Post durchsehen und die Telefonanrufe beantworten, die im Laufe des Vormittags auf dem Anrufbeantworter gelandet sind.“
    Pete folgte ihr in den Flur.
    „Das muss Sie doch wahnsinnig machen“, meinte sie. „Den ganzen Vormittag nur rumsitzen und mir zusehen. Nicht gerade aufregend, schätze ich.“
    Im Gegenteil, dachte Pete. Er hatte einen sehr angenehmen Vormittag damit verbracht, ihr einfach nur zuzusehen und sich mit ihrer Musiksammlung zu vergnügen. Von den Beatles über Bach bis hin zu den Spin Doctors hatte er sich alles angehört, und es hatte ihm gefallen. Es war lange her, dass er sich die Zeit genommen hatte, Musik zu hören. Annies Kopfhörer schirmten die Umgebungsgeräusche nicht vollständig ab, sodass er sich sicher fühlte. Er wusste, dasser trotzdem alles mitbekam, was um ihn herum geschah.
    Annie zu beobachten war alles andere als lästige Pflicht. Selbst wenn sie saß, war sie ständig in Bewegung. Sie wippte mit dem Fuß, spielte mit einem Bleistift oder irgendwelchen anderen Gegenständen … Besonderes Vergnügen hatte es ihm bereitet, sich jeden abgewetzten Fleck ihrer ausgeblichenen Jeans einzuprägen. An ihrer linken Hüfte gab es eine Stelle, an der die Naht allmählich aufriss …
    Da heute Sonntag war und Cara den Tag mit Jerry verbrachte, war der Anrufbeantworter den ganzen Vormittag über eingeschaltet gewesen. Annie drückte den Abspielknopf und wandte sich dann den Mails zu. Eine Nachricht war angekommen. Annie zog das Blatt Papier aus dem Drucker und sah es sich an, während die Nachrichten auf dem Anrufbeantworter abgespielt wurden.
    Drei Anrufe von Leuten, deren Namen ihr nichts sagten, dann Nicks vertraute Stimme, die sie an ihre Verabredung für die Feier im Museum für Moderne Kunst erinnerte. Er bat um Rückruf. Zweifellos hatte er einen neuen Fund, dessen Echtheit schnellstmöglich und äußerst dringend überprüft werden musste. Natürlich gratis, als Gefallen für einen alten Freund. Er war kein Kunde, aber immer

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