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Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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und der Sicherheit, die er ihr bot. Bei dem Gedanken musste sie lachen. Nick wäre sicherlich ziemlich beleidigt, wenn er erfuhr, dass sie sich bei ihm sicher fühlte.
    Aber er war in eine lebhafte Unterhaltung mit drei sehr wohlhabend wirkenden Damen verwickelt. Zweifellos versuchte er sie mit Schmeicheleien dazu zu bringen, ihm eine beachtliche Summe Fördergelder zukommen zu lassen.
    Annie blickte stirnrunzelnd auf das Büfett und wünschte sich, sie wäre zu Hause geblieben. Ihr gefiel nicht, wie ihre Kollegen katzbuckeln und sich abmühen mussten, um Forschungsgelder aufzutreiben. Seitdem die Regierung de facto keine Gelder mehr zur Verfügung stellte, mussten geniale Wissenschaftler fast ihre ganze Freizeit opfern, um Projekte am Laufen zu halten. Und nicht nur ihre Freizeit, sondern auch einen großen Teil jener Zeit, die sie ihrer Forschung widmen sollten.
    Immer noch stirnrunzelnd spießte Annie eine schwarze Olive mit einem Zahnstocher auf, steckte sie in den Mund und wandte sich vom Tisch ab.
    „Sag nicht, dass das alles ist, was du essen willst.“
    Überrascht blickte sie auf, direkt in Petes Augen. Er stand viel zu nah, nur Zentimeter von ihr entfernt.
    Sie wich zurück. „Du verhältst dich nicht sehr unauffällig“,tadelte sie ihn.
    Er trat näher. „Soll ich dir einen Teller holen?“, fragte er. „Dort drüben sind Tische frei, falls du dich setzen möchtest.“
    Annie starrte ihn an. In ihrem Gesicht spiegelte sich eine seltsame Mischung aus Unglauben und Sehnsucht. Trotzdem rückte er noch näher, blieb erst stehen, als kaum noch Luft zwischen ihnen war. Wenn sie jetzt tief ausatmet, ging es ihm durch den Kopf, dann berühren mich ihre Brüste.
    „Pete, warum tust du das?“, fragte sie leise.
    Gute Frage. Warum tue ich das? Er wusste ganz genau, dass er alles riskierte, wenn er heute Nacht mit ihr schlief. Doch sie wünschte es sich. Und er wünschte es sich auch. Einen kurzen Moment kam ihm der verrückte Gedanke, Annie zu schnappen und mit ihr abzuhauen. Sie könnten das Land verlassen, die Ermittlungen wegen der Kunstraube vergessen, Kendall Peterson vergessen. Er könnte für immer als Pete Taylor weiterleben. Annie müsste nie etwas erfahren. Er würde ihr nie sagen müssen, wer er wirklich war und dass er sie belogen hatte.
    „Was willst du von mir?“, flüsterte sie.
    „Tanz mit mir, Annie“, antwortete er heiser.
    Annie spürte, wie es ihr die Kehle zuschnürte. Sie sammelte Kraft, verbot sich zu weinen. „Hör auf damit“, sagte sie. All ihren Bemühungen zum Trotz zitterte ihr die Stimme. „Spiel nicht mit meinen Gefühlen, Taylor. Du weißt ganz genau, dass ich …“ Sie schloss die Augen und holte tief Luft. „… dich haben will. Also. Ich gebe es zu. Du hast gewonnen. Jetzt lass mich in Ruhe.“
    Sie drehte sich um und stürzte davon. Mühsam zurückgehaltene Tränen brannten in ihren Augen, aber sie zwang sich, den Menschen, die sie in der Menge erkannte, fröhlichzuzulächeln. Sie wollte nur noch nach Hause. Aber ihr Zuhause war unerreichbar für sie. Unsicher, solange die neue, bessere Alarmanlage noch nicht installiert war.
    Als sie die Bar entdeckte, die eine ganze Wand des grellbunt dekorierten Foyers einnahm, steuerte sie darauf zu. Was sie jetzt brauchte, war ein großes Glas eisgekühltes Mineralwasser. Dann würde sie Cara suchen und sich mit ihr auf die Damentoilette zurückziehen, weit weg von Pete Taylor …
    „Dr. Morrow – welch angenehme Überraschung!“
    Sie drehte sich um und fand sich einem kleinen Mann mit lockigem braunen Haar gegenüber. Er trug eine dicke Goldkette am Handgelenk und eine weiße Nelke im Knopfloch seines Smokings. Alistair Golden, ihr schärfster Konkurrent.
    „Dr. Golden“, sagte sie und ergriff die Hand, die er ihr entgegenstreckte.
    „Was macht die Arbeit?“, fragte er und musterte sie prüfend aus grünen Augen.
    Wenn man sich mit diesem Mann unterhielt, fühlte man sich fast wie bei einem Verhör. Das lag weniger an seinen Worten, sondern vor allem an seinem durchdringenden Blick. Er erinnerte Annie an einen Frosch, der eine Fliege beobachtete, die er zum Mittagessen verspeisen wollte. Und sie war die Fliege.
    „Läuft gut“, log sie. „Und wie steht es bei Ihnen?“
    „Läuft gut“, gab er zurück, und sie fragte sich, ob er ebenfalls log. „Ich habe gehört, Sie hätten neuerdings ein paar Sicherheitsprobleme. Irgendwas mit … bösen Geistern?“
    „Das verbreitet sich wohl wie ein Lauffeuer“, murmelte

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