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Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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würde nicht einmal fallen, weil das Gedränge ringsum dies verhinderte. Mann, was gäbe er darum, jetzt an Annies Seite zu sein, sie mit seinem eigenen Körper schützen zu können. Was gäbe er darum, mit ihr tanzen zu dürfen und sie in den Armen zu halten …
    Das Orchester beendete das Stück, und die Tänzer applaudierten. Pete sah zu, wie York sich wieder zu Annies Ohr hinabbeugte und zum Büfett hinüberdeutete.
    Annie ließ sich von Nick zum Büfett geleiten. Sie warf einen Blick zurück über die Menge, dorthin, wo sie Pete zuletzt gesehen hatte. Aber er war fort.
    Er hatte den ganzen Tanz hindurch dort gestanden und sie beobachtet. Sein Blick war dabei genauso intensiv gewesen wie vorhin in ihrem Haus und während der gesamten Fahrt in der Limousine. Was war los? Als er in jener Nacht fluchtartig ihr Zimmer verlassen hatte, hätte er kaum deutlicher sagen können, dass er sie nicht wollte. Also warum schaute er sie plötzlich so an, als wollte er sie doch? Hatte das was mit männlichen Besitzansprüchen zu tun? Annie runzelte leicht die Stirn. Vielleicht war es ja so, dass Pete sie zwar nicht haben wollte, sie aber auch keinem anderen gönnte. Vielleicht spielte er aber auch einfach nur gern mit ihr. Vielleicht genoss er es, sie hinter sich herhecheln zu sehen. Vielleicht …
    Pete stand am Büfett und schaute sie an, als wäre sie der Hauptgang. Sein Blick glitt über ihr Gesicht, blieb einen oder zwei Herzschläge länger als nötig an ihren Lippen hängen. Schweigend bot er ihr einen Teller an, aber sie schüttelte den Kopf.
    „Nein, danke“, lehnte sie ab. „Ich habe keinen großen Hunger.“
    Inmitten der Gäste entdeckte sie Jerry Tillet. „Entschuldige mich“, murmelte sie Nick zu und löste sich von seinem Arm. Als sie sich Tillet näherte, sah sie, dass er in ein ernstes Gespräch mit einem großen breitschultrigen Mann mit zerfurchtem Gesicht verwickelt war. Erst als sie näher kam, erkannte sie Steven Marshall – den Käufer der Totenmaske und Petes Arbeitgeber. Lächelnd begrüßte sie die beiden Männer.
    „Dr. Tillet, ich wusste gar nicht, dass du Mr Marshall kennst“, sagte sie.
    Trotz seines Lächelns schien Jerry sich nicht wohlzufühlen. „Ja, nun“, meinte er. „In diesem Metier kennt jeder jeden. Du weißt ja, wie das ist.“
    Marshall schüttelte Annie die Hand und führte sie dann an seine Lippen. „Wie geht es Ihnen, Darling?“, fragte er. „Alles in Ordnung?“
    Annie entzog ihm ihre Hand. „Um ehrlich zu sein, es gerät alles ein wenig außer Kontrolle.“
    Marshalls hellbraune Augen funkelten amüsiert. „Dr. Tillet hat mir von den Fledermäusen erzählt. Das muss ordentlich Leben in Ihre Bude gebracht haben.“
    Ein Kellner mit einem Tablett voller Champagnergläser ging vorbei. Marshall griff sich geschickt zwei Gläser, reichte eines davon mit einer leichten Verbeugung weiter an Annie. Sie nippte davon und schaute sich um – direkt in Petes Augen. Er stand etwa fünf Meter entfernt an einer Wand und beobachtete sie. Sie wandte ihm nachdrücklich den Rücken zu.
    „Ich habe die Arbeit an der Totenmaske vorgezogen“, informierte Annie Marshall. „In ein paar Tagen kann ich sie vermutlich schon für die Röntgenfluoreszenzanalyse weitergeben.“
    Marshalls Lächeln wurde breiter. „Oh, schön“, sagte er. „Bei Ihnen regnet’s, und mein Garten profitiert davon. Aber so ist das Leben, nicht wahr?“
    „Ja, so ist das Leben“, stimmte Annie zu.
    Tillet war sichtlich nervös, und Annie begriff, dass sie das Gespräch unterbrochen hatte, bevor er Marshall um Fördergelder bitten konnte. „Hat Dr. Tillet Ihnen von seinem neuesten Maya-Projekt erzählt?“, fragte sie. „Es ist faszinierend.“
    Mit dankbarem Lächeln legte Tillet los. Annie kannte seinen Vortrag bereits in- und auswendig, deshalb hörte sie nur mit einem Ohr hin, nippte an ihrem Champagner und sah sich um.
    Pete Taylor hatte den Standort gewechselt und stand jetztwieder genau in ihrer Blickrichtung. Annie versuchte ihn so lange unverwandt anzusehen, bis er den Blick abwenden musste, aber das fachte die Glut in seinen Augen nur an. Das ist ein Spiel, dachte sie. Er spielt mit mir, will wissen, wer den stärkeren Willen hat. Sie klammerte sich an ihrer Wut fest und versuchte mit aller Kraft, dem heißen Verlangen, das sich in ihr breitmachte, nicht nachzugeben.
    Doch in Wahrheit waren Spiele etwas für Kinder. Abrupt wandte Annie sich ab und eilte zurück zum Büfett, auf der Suche nach Nick

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