Gefährliche Enthüllung (German Edition)
Wie …“
„Ich weiß nur, dass zu viel einfach nicht zusammenpasst. Wie konnte jemand ins Haus gelangen, um die Fledermäuse in dein Zimmer zu schmuggeln? Wie konnte jemand hineingelangen, um die gestohlenen Kunstwerke im Labor zu deponieren? Niemand kannte die Codes für die Alarmanlage, außer dir, mir und Cara … und jedem, der Zugriff auf deine Ermittlungsakte hat.“
„Aber was ist mit diesen Randgruppen, die das FBI ins Visier nehmen wollte?“
Er schüttelte den Kopf. „Ausgeschlossen, dass eine dieser Gruppen etwas mit den Raubüberfällen auf zwei europäische Kunstgalerien zu tun hat. Oder damit, eine ausgeklügelte Alarmanlage auszuschalten, um Fledermäuse in dein Schlafzimmer und gestohlene Kunstwerke in dein Labor zu schmuggeln.“
Pete begann im Zimmer auf und ab zu wandern. „Die Sache stinkt einfach.“ Er blieb mitten im Raum stehen und sah Annie wieder an. „Warum sollte dich jemand töten wollen? Oder dafür sorgen, dass du verhaftet wirst, ins Gefängnis gesteckt, aus dem Weg geräumt?“
Annie starrte ihn an, und er lächelte finster. „Es gibt so viele offene Fragen, und es wird höchste Zeit für Antworten.“
Pete schaute den Stapel Ordner durch, die auf Annies Tisch ausgebreitet lagen. Er strich sich mit den Fingern durchs Haar, lehnte sich zurück und streckte sich. Mann, sie kamen einfach nicht weiter …
„Hier ist es“, rief Annie, die auf dem Fußboden vor ihrem Aktenschrank kniete. „Am 4. Juni vor drei Jahren. Das war das letzte Mal, dass ich irgendetwas für die English Gallery begutachtet habe. Einen Goldring aus Wales, neuntes Jahrhundert. Willst du die Akte sehen?“
„Klar, warum nicht?“ Pete drehte sich mit seinem Stuhl zu ihr um, als sie den Ordner zum Schreibtisch trug. „Wie kommt es, dass das so lange zurückliegt? Hat die Rezession auch die English Gallery getroffen?“
Annie schüttelte den Kopf. „Nein. Alistair Golden hat sich sozusagen die Gallery gekrallt. Alles, was von dort in die Staaten verkauft wird, geht durch seine Hände. Sie arbeiten ausschließlich mit ihm zusammen. Wenn Ben Sullivan nicht darauf bestanden hätte, hätte ich diesen Auftrag nie bekommen.“
Pete runzelte die Stirn. Er griff nach dem Telefon und wählte eine Nummer. „Ja, hier Peterson“, meldete er sich. „Ich brauche eine Auflistung aller Einfuhren von Kunstwerken und anderen Artefakten in die Vereinigten Staaten, die über die English Gallery in London abgewickelt wurden.“
„Aber ich habe diese Informationen“, warf Annie ein.
Er sah sie überrascht an. „Ich rufe Sie später noch mal an“, sagte er ins Telefon, hängte auf und musterte Annie fragend.
„Ich gehöre zu einem Computernetzwerk, das alle aktuellenVerkäufe von Kunstwerken und Artefakten protokolliert – alles, von einem Picasso bis hin zu steinzeitlichen Werkzeugen“, erklärte Annie. Sie ging um den Schreibtisch herum, schaltete ihren PC ein und ging damit online. „Für Kunstmakler sind das sehr hilfreiche Informationen. Mit dieser Liste kann ich jeden Käufer von jedem Stück ausfindig machen und kontaktieren. Nehmen wir beispielsweise deine Kette. Angenommen, du würdest sie verkaufen wollen, dann könnte ich einen Käufer finden, indem ich einfach die Namen der Leute aufrufe, die in den letzten Monaten mehrfach Diné-Schmuck gekauft haben.“
Pete lehnte sich in seinem Stuhl zurück, damit sie die Computertastatur besser bedienen konnte. Sie verengte leicht die Augen, während sie sich darauf konzentrierte, die Befehle einzugeben, mit denen sie sich in das Netzwerk einloggte.
„Wir müssen einfach nur eine spezifische Liste anfordern. Suchkriterien sind English Gallery und eine Versandadresse in den Staaten …“
Sie war ihm so nah, dass er einfach die Hand hätte ausstrecken und sie berühren können, aber Pete wagte es nicht. Vor kaum mehr als vierundzwanzig Stunden hatte sie ihm gesagt, dass sie ihn liebte. Aber er hatte immer noch ihren Gesichtsausdruck vor Augen, als sie erfuhr, dass er ein Regierungsbeamter war, der gegen sie ermittelte. Er erinnerte sich an den Ausdruck in ihren Augen, als ihre Liebe zu ihm starb. Sein Herz blutete. Ich bin selbst schuld …
„Und los geht’s“, sagte sie.
Eine Liste von Daten und Gegenständen erschien auf dem Bildschirm. Pete zwang sich, sich wieder auf seine aktuelle Aufgabe zu konzentrieren, und beugte sich vor, um besser sehen zu können.
„Die Liste ist chronologisch“, erläuterte Annie und wandte sich ihm zu. Ihre
Weitere Kostenlose Bücher