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Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Titel: Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MCPHEE
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aus, Mylady. Ich brauch ein paar Werkzeuge und werd John losschicken, damit er sie holt. Er soll auch den Einspänner für Sie mitbringen, aber es wird dauern, bis er wieder hier ist und …“ Der Kutscher unterbrach sich und horchte auf. Auch Madeline und die beiden anderen lauschten angestrengt.
    Aus einiger Entfernung drang das gedämpfte Trommeln von Pferdehufen an ihr Ohr. Die zwei Braunen, die noch immer in ihrem Geschirr standen, begannen leise zu wiehern.
    Betsy stieß einen spitzen Schrei aus. „Das ist er, Mylady. Harry Staunton auf seinem schwarzen Teufelshengst. Gott steh uns bei!“
    Mr. Boyle warf Betsy einen ungehaltenen Blick zu. Dann aber kletterte er auf den Kutschbock und bewaffnete sich mit einer vorsintflutlichen Donnerbüchse, die er unter seinem Sitz verstaut hatte. John Hayley griff nach seinem Knüppel. „Bleiben Sie hinter uns, Mylady, Betsy.“ Mr. Boyle sprang zu Boden. Er und der Pferdeknecht nahmen vor den Frauen Aufstellung.
    Betsy begann haltlos zu schluchzen.
    Dichte Nebelschwaden zogen um die kleine Gruppe auf, während das Hufklappern lauter wurde. Sie warteten. Angespannt, voller Angst, aber bereit, sich gegen jeden Angreifer zu verteidigen.
    Dann tauchte die Silhouette des Reiters aus dem Dunst auf. Betsy schrie gellend, im nächsten Augenblick zuckte ein greller Blitz, gefolgt vom Krachen eines ohrenbetäubenden Schusses. Bläuliche Rauchkringel stiegen in die feuchte Luft, und ein stechender Geruch nach Schießpulver breitete sich aus.
    „Was zum Teufel …?“ Im letzten Moment erkannte Lucien den weiter vorn im Nebel aufzuckenden Blitz als Mündungsfeuer, duckte sich geistesgegenwärtig im Sattel und umklammerte die Zügel, so fest er konnte. Sibton, der hinter ihm ritt, stieß einen Warnruf aus, gleich darauf knallte der Schuss, und Nelson stieg auf die Hinterhand. Der Wallach wieherte wie von Sinnen, und Lucien hatte alle Mühe, sich im Sattel zu halten. Er redete besänftigend auf das Pferd ein und tat, was er konnte, um zu verhindern, dass es durchging und die nur umrisshaft erkennbaren Menschen vor ihm zu Tode trampelte. Schließlich beruhigte Nelson sich so weit, dass Lucien in die Tasche seines Paletots greifen und seine Pistole hervorziehen konnte. Er sprang aus dem Sattel, warf seinem Kammerdiener die Zügel zu und brachte die Waffe in Anschlag. „Lassen Sie die Frau los, oder ich schieße.“
    Das Schreien wurde unerträglich schrill.
    „Was zum Teufel geht hier vor?“ Lucien spannte den Hahn.
    „Lord Tregellas?“, hörte er eine ihm vertraute Stimme fragen. „Sind Sie das, Mylord?“
    „Boyle?“ Er trat auf die vier schemenhaften Gestalten zu. Tatsächlich, da stand sein Kutscher. John Hayley hatte sich neben ihm aufgebaut, eine Holzkeule in den riesigen Fäusten. Luciens Blick fiel auf die beiden Frauen, die sich hinter den Männern aneinanderdrängten. „Madeline?“, sagte er verblüfft, als er seine Gattin erkannte. Er ging an Hayley vorbei und bemerkte die Büchse, die sein Kutscher in der Hand hielt.
    „Verzeihung, Mylord, ich konnte ja nicht ahnen, dass Sie es sind“, murmelte Boyle verlegen. „Wir glaubten, wir hätten es mit einem Straßenräuber zu tun, und ich wollte kein Risiko eingehen, wo doch Ihre Ladyschaft dabei war.“ Mit schmerzverzerrter Miene umklammerte der Kutscher seine Schulter.
    Lucien begann zu begreifen. „Sie meinen, Sie haben auf mich geschossen?“
    Boyle nickte schwach. „Gott sei Dank wurden Sie nicht getroffen. Ich wage nicht einmal daran zu denken, dass ich Sie hätte umbringen können.“
    „Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Was ist mit Ihrer Schulter?“
    „Nur eine Prellung vom Rückschlag der Waffe, Mylord“, erwiderte der Kutscher zwischen zusammengebissenen Zähnen. Lucien konnte ihn kaum verstehen, weil Betsy immer noch schrie. „Zum Donnerwetter, jemand soll sie zum Schweigen bringen, bevor ich es tue“, sagte er ärgerlich.
    „Lucien!“ Madeline warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. „Sei nicht so rücksichtslos. Betsy ist völlig verstört. Sie glaubte, da käme ein Geist aus dem Nebel.“
    Lucien hob eine Braue. „Um ein Haar hätte sie recht gehabt.“ Er musterte Madelines blasses Gesicht, in dem die Augen unnatürlich groß wirkten. „Kümmer dich um das Mädchen“, setzte er hinzu und drehte sich zu Hayley um. „Helfen Sie mir mit Boyle, John. Ich nehme an, er hat sich die Schulter ausgekugelt, und es wird höllisch wehtun, wenn ich sie wieder einrenke.“
    Der eine kurze

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