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Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Titel: Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MCPHEE
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Sein Verhalten Farquharson gegenüber hatte etwas Finsteres, Blindwütiges. Ein Frösteln überlief Madeline, während sie auf Betsys Antwort wartete.
    „Das, was damals mit seiner Verlobten passiert ist.“
    Madelines Kopfhaut begann zu prickeln. „Seiner Verlobten?“, wiederholte sie flüsternd.
    Betsy sah hoch und wurde knallrot. „Das hätte ich gar nicht erwähnen dürfen, Mylady.“
    „Betsy?“
    Das Mädchen murmelte etwas von einer dringenden Erledigung für Mrs. Babcock und war aus dem Zimmer geflohen, bevor Madeline sich von ihrer Erstarrung erholt hatte.
    Madeline fröstelte und rieb sich die Arme. Sie war so sicher gewesen, ihren Gatten besser zu kennen, nachdem sie etwas über seine Kindheit und über sein Leben vor der Heirat erfahren hatte. Nun musste sie feststellen, dass sie nichts, gar nichts von ihm wusste.
    Außer dass er sie furchtbar verletzen konnte.

10. KAPITEL

    Der Brief traf gegen Mittag ein, als Lucien noch nicht von seinem Ausritt über die Ländereien zurückgekehrt war. Madeline besah sich die Handschrift mit den spitzen, zackigen Buchstaben, die ihr vage bekannt vorkamen, und verspürte ein leises Unbehagen.
    „Geht’s Ihnen gut, mein Lämmchen?“ Die Haushälterin nahm die Kanne und goss ihr heißen Tee nach.
    Madeline sah hoch. „Danke, bestens, Mrs. Babcock. Welche Suppe, sagten Sie?“
    „Kalbfleischbrühe. Oh, und George hat mir heute Morgen zwei frisch erlegte Rebhühner gebracht.“
    „Das hört sich großartig an.“ Madeline brach das Siegel und faltete den Brief auseinander. Sie las die ersten Zeilen, dann flog ihr Blick zur Unterschrift. Ihre Finger bebten unmerklich, als sie den Briefbogen rasch wieder zusammenfaltete und in ihre Rocktasche schob.
    „Sind Sie sicher, dass Sie nicht krank werden? Sie sehen ein bisschen blass aus, Mylady.“ Die Haushälterin musterte sie voller Besorgnis.
    „Aber nein, Mrs. Babcock“, erwiderte Madeline und versuchte, ruhig zu atmen. „Mir ist bloß ein bisschen schwindelig, aber das geht gleich vorbei.“
    „Schwindelig?“ Mrs. Babcock machte große Augen. „Sicher nicht, weil Sie zu wenig zu sich nehmen. Ihr Appetit ist viel besser geworden, seit Sie hier sind. Ich weiß noch, wie Sie am Anfang im Essen gepickt haben. Und wie mager Sie waren. Gott sei Dank haben Sie schon ein bisschen mehr Fleisch auf den Knochen.“ Die Haushälterin schwieg und dachte nach. Schwindel, gesunder Appetit, Gewichtszunahme. Die unübersehbare Verbundenheit des Paars seit dem Geburtstag Seiner Lordschaft …
    „Ja“, antwortete Madeline schwach. „Ich glaube, ich muss mich eine Weile hinlegen. Werden Sie mit den restlichen Vorbereitungen für das Dinner klarkommen?“
    „Selbstverständlich, mein Lämmchen.“ Mrs. Babcock strahlte. „Sie ruhen sich erst einmal aus. Ich lasse die Scones und den Tee so lange stehen, für den Fall, dass Sie später noch etwas davon möchten. Sie müssen ja nun darauf achten, dass Sie bei Kräften bleiben.“
    Madeline fragte sich flüchtig, was die Haushälterin damit meinte, doch sobald die Tür hinter Mrs. Babcock ins Schloss gefallen war, zog sie den Brief aus ihrer Rocktasche und faltete ihn auf. Bang begann sie zu lesen, was Cyril Farquharson ihr geschrieben hatte:
    London, April 1814
    Meine geliebte Madeline!
    Ich hoffe, dass meine Zeilen Dich bei guter Gesundheit erreichen und Tregellas Dich wenigstens von seinen lasterhaftesten Seiten verschont hat. Ich möchte Dir versichern, dass ich Dir gegenüber keinen Groll hege – die Schuld dafür, dass Du diesen Schurken geheiratet hast, trägt allein er. Denn welche Wahl hattest du, mei ne Liebste?
    Ich könnte mir die Haare raufen, ja, mich selber verprügeln, wenn ich daran denke, wie sehr Du meine Bemühungen um Dich missverstehen musstest! Vergib mir die grausamen Worte, die ich Dir in jener Nacht in Tregellas’ Haus entgegenschleuderte. Ich war überreizt, am Ende meiner Kräfte. Ich liebe Dich, Madeline, seit dem ersten Augenblick, da ich Dich sah. Dennoch hätte ich erkennen müssen, dass die überwältigenden Gefühle, die ich für Dich empfinde, eine so zarte Blüte wie Dich nur erschrecken konnten, und ich flehe Dich in aller Demut an, mir zu verzeihen, sollte ich mich dir gegenüber je anders als ritterlich verhalten haben. Ich empfinde die höchste Achtung für Dich und bedaure es zutiefst, wenn meine Leidenschaft Dich womöglich ängstigte. Ich träumte davon, Dich zu meiner Frau zu machen und Dich auf Händen zu tragen, doch Tregellas hat

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