Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Titel: Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MCPHEE
Vom Netzwerk:
Wange mit den Fingerspitzen, unsicher, wie er reagieren würde.
    „Ich wusste nicht … ich konnte doch nicht zulassen, dass du wegen meiner gedankenlosen Äußerungen ums Leben kommst.“
    Madeline sah verwundert zu ihm hoch.
    „Verzeih mir mein schäbiges Verhalten. Ich hatte wohl zu viel Brandy getrunken.“ Er hob die Hand und fing ihre Finger ein, umschloss sie voller Zärtlichkeit mit seinen. „Es ist es nicht wert, dass du dich dafür umbringst“, setzte er rau hinzu.
    In plötzlichem Begreifen riss Madeline die Augen auf. Ein Ausdruck von Verlegenheit huschte über ihr Gesicht. „Es war nicht … ich wollte nur sehen, wo mein Hut hingeweht wird“, gestand sie und wartete auf seine Reaktion.
    Sein Blick hielt ihren fest. „Du hattest nicht vor, von der Klippe zu springen?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Ich sollte dich übers Knie legen dafür, dass du mir einen solchen Schrecken eingejagt hast.“ Ein Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. „Aber ich war wirklich ein Grobian in letzter Zeit“, fuhr er in ernstem Ton fort. „Und ich hätte dich nicht so behandeln dürfen, wie ich es gestern Nacht getan habe.“
    „Was ist passiert? Aus welchem Grund warst du so zornig? Du dachtest, ich stöbere in deinen Papieren herum … für Farquharson.“ Sie kräuselte die Stirn. „Wie kamst du darauf? Durch etwas, das Guy zu dir sagte?“
    „Er brachte keine guten Neuigkeiten, Madeline.“ Lucien ließ ihre Hand los. „Farquharson ist im Besitz eines Briefs von dir, in dem du ihn anflehst, dich vor deinem verrückten Ehemann zu retten, und behauptest, unsere Ehe sei nur dadurch zustande gekommen, dass ich dich entführt und mich dir aufgezwungen habe.“
    „Nein!“ Das Wort kam Madeline laut und deutlich über die Lippen. „Nein“, wiederholte sie entschieden. „Niemals. Ich habe keinen solchen Brief geschrieben.“
    „Ich habe ihn mit eigenen Augen gesehen, Madeline. Es ist deine Handschrift, auf dem Papier ist mein Wappen eingeprägt, und das Siegel ist das des Earl of Tregellas.“
    Die Anschuldigung hing zwischen ihnen.
    „Wie kann das sein? Es ist unmöglich.“
    „Also streitest du ab, Farquharson einen Brief geschickt zu haben?“ Lucien sah sie unverwandt an.
    Sie zögerte. „Nein. Das streite ich nicht ab“, erwiderte sie langsam. „Er schrieb mir, musst du wissen, vor ein paar Wochen.“ Röte kroch ihr in die Wangen. „Du warst so beunruhigt seinetwegen, dass ich dachte, es würde alles nur noch schlimmer machen, wenn ich dir davon erzähle.“
    Lucien war es, als griffe eine eiskalte Hand nach seinem Herzen.
    „Der Brief ist in meiner Schreibtischschublade, wenn du ihn lesen möchtest. Farquharson erbat meine Verzeihung und erklärte, er liebe mich.“ Ein sonderbarer Ausdruck huschte über Luciens Gesicht, und Madeline hätte nicht sagen können, ob es Schmerz war oder Verletztheit oder Zorn. „Und dann warnte er mich vor dir. Erzählte mir die Geschichte mit Sarah Wyatt, ganz ähnlich wie du. Außer dass er dich beschuldigt, sie getötet zu haben. Er bot mir seine Hilfe an, wenn ich dir entfliehen wollte. Ich müsse ihm nur entsprechend eine Nachricht zukommen lassen, und er würde da sein.“
    Madeline hielt inne und musterte prüfend Luciens Gesicht. Seine Augen waren von einem so durchscheinenden Blau, wie sie es noch nie gesehen hatte. Der dunkle Rand der Iris und die schwarzen Pupillen verliehen ihnen eine beinahe unnatürliche Strahlkraft. „Ich antwortete ihm und erklärte, dass er mich nicht belügen könne und dass der Mann, von dem ich wisse, dass er den Mord begangen habe, nicht mein Gatte sei. Ich forderte ihn auf, uns in Ruhe zu lassen“, fuhr sie fort, ohne zu erwähnen, was sie sonst noch geschrieben hatte: dass sie Lucien liebte, dass sie niemals bereuen würde, ihn geheiratet zu haben, und dass sie glücklich mit ihm sei. „John Hayley brachte den Brief zum Postamt im Dorf.“
    „Hast du Farquharson sonst noch etwas geschrieben?“, wollte Lucien wissen.
    „Nein, natürlich nicht.“
    Sie blickten einander in die Augen.
    „Ich glaube dir“, erklärte er schließlich ernst. „Ich habe keine Ahnung, wie, aber Farquharson muss diesen Brief gefälscht haben.“
    Lucien sah die Erleichterung in ihren Zügen und spürte, wie die Spannung von ihr abfiel. Sie sackte gegen ihn und lehnte ihre Stirn an seine Brust. Er wusste, dass nichts von dem, was sie gesagt oder getan hatte, vorgetäuscht war.

14. KAPITEL

    Hand in Hand betraten Lucien und Madeline das Haus.

Weitere Kostenlose Bücher