Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung
In der Halle kam ihnen Mrs. Babcock entgegen. Als die Haushälterin sah, dass das Paar die Finger innig miteinander verschränkt hatte, breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. „Lord Salcombe ist ausgeritten“, informierte sie den Earl und eilte weiter. „Ich bin in der Küche, wenn Sie mich brauchen.“
„Dann haben wir den Rest des Nachmittags ganz für uns.“ Luciens Blick fiel auf ihre Lippen, dann sah er ihr in die Augen. „Es gibt da eine unerledigte Angelegenheit zwischen uns, Madeline. Eine Angelegenheit, die wir zu Ende bringen sollten.“ Er beugte sich über sie und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.
„Lucien …“, flüsterte sie und trat einen Schritt zurück, um ihn anzusehen.
„Ich weiß, was ich dir geschworen habe, aber ich kann mich nicht länger an mein Versprechen halten. Mein Leben wäre kalt und leer, wenn es dich nicht gäbe, Madeline. Ich will, dass du meine Frau bist, in jedem Sinne des Wortes. Ich will eine echte Ehe, kein kaltes Zweckbündnis.“
„Oh Lucien.“ Madeline seufzte und bot ihm ihre Lippen mit all der Leidenschaft, die in den vergangenen Monaten in ihr aufgekeimt war.
„Ich war ein Idiot“, sagte Lucien mit belegter Stimme und zog eine Spur heißer Küsse von ihrem Mund zu ihrer Kehle.
Madeline schüttelte den Kopf. „Nein“, wisperte sie, „du hast mich vor Farquharson gerettet, und dafür werde ich dir mein Leben lang dankbar sein.“
„Dankbarkeit ist nicht das, was ich will“, murmelte er, bevor er die Lippen auf die zarte Haut ihres Halses presste.
Madeline schob ihn ein kleines Stück von sich. „Wenn du meine Dankbarkeit nicht willst, würdest du dann stattdessen meine Liebe annehmen?“
Er erstarrte. Seine Augen weiteten sich und schienen dunkler zu werden. „Du liebst mich?“, fragte er erstaunt. „Nach allem, was ich getan habe?“
Madeline lächelte. Der hochgewachsene, attraktive Mann, der vor ihr stand, war bei Weitem nicht so überzeugt von sich selbst, wie er die Welt glauben machte. „Ja“, erwiderte sie schlicht. „Du hast mir das Leben gerettet, Lucien, nichts weniger. Ich liebe dich. Und“, sie zögerte, spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg, „ich will dich, Lucien.“
Es zuckte amüsiert um seine Lippen. „In dem Fall, meine verehrte Gattin, muss ich darauf bestehen, dass du mich unverzüglich in mein Schlafgemach begleitest.“
„Lucien“, rief sie aus. „Es ist mitten am Tag! Sich um diese Zeit zu Bett zu begeben ist absolut skandalös.“
„Das ist es.“ Er beugte sich über sie, bis ihre Gesichter sich beinahe berührten. „Aber lange nicht so skandalös, als wenn wir dabei erwischt würden, wie wir uns auf der Treppe lieben.“ Mit den Fingerspitzen strich er spielerisch über ihr Mieder und ließ die Hand flüchtig auf ihrer Brust ruhen. „Du hast die Wahl, Madeline. Was möchtest du?“
Sie erzitterte unter den köstlichen Empfindungen, die sie zu überwältigen drohten. „Unter diesen Umständen entscheide ich mich für das Schlafzimmer.“
Lucien schenkte ihr ein durchtriebenes Lächeln. Dann hob er sie ohne ein weiteres Wort auf die Arme und trug sie in erstaunlichem Tempo die Stufen hinauf. Er hielt nicht eher inne, als bis er sie auf die Matratze seines prächtigen Vierpfostenbetts heruntergelassen hatte.
Die Sonne schien durch das Fenster und tauchte Madeline in ein warmes Nachmittagslicht. Scheu beobachtete sie, wie Lucien den Gehrock auszog und ihn achtlos zu Boden fallen ließ. Seine Weste und die Stiefel folgten, und mit der gleichen Sorglosigkeit entledigte er sich seines Krawattentuchs. Erst als er sein Hemd abstreifte, protestierte Madeline: „Lucien, du willst dich doch nicht etwa komplett entkleiden!“
Wieder lächelte ihr Gatte sie durchtrieben an und kletterte zu ihr ins Bett.
„Aber …“
Jedes weitere Widerwort verstummte, als Lucien seinen Mund auf ihren senkte und mit seiner Zunge sacht über ihre Lippen strich, bis sie sich wie von selbst teilten und ihm Einlass gewährten. Eine Hand ließ er an ihrem Körper heruntergleiten und zeichnete eine Spur prickelnden Verlangens. Madeline vermochte nicht mehr klar zu denken. Sie schwelgte in den wonnevollen Empfindungen, die Luciens Berührungen ihr bescherten, und wollte gleichzeitig mehr.
„Madeline, meine Geliebte“, murmelte er an ihrer Wange und küsste ihre Kehle, ihr Schlüsselbein und ihr Dekolleté entlang des Ausschnitts. Dann spürte sie seinen warmen Atem an ihrer Schulter und seine Finger an
Weitere Kostenlose Bücher