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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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abzuhören, aber das wäre nicht so schlimm im Vergleich zu dem, was David Wöbke zu erwarten hätte, wenn Silvy ihn derart belasten würde. So war mein Plan. Er war simpel und einfach. Es konnte nichts schiefgehen. Ich lächelte vor mich hin und bekam gar nicht mit, dass der Unterricht schon vorbei war.
    Â»Was ist denn mit dir los?«, fragte Kim und zwinkerte mir verschwörerisch zu. »Du grinst so, als wärst du heute Nacht ordentlich geknallt worden.«
    Â»Was? Nein«, sagte ich schnell. Und wurde knall…rot.
    Â»Schade für dich«, sagte sie. Ein paar der Mädchen um mich herum kicherten und ich war froh, dass gerade mein Handy klingelte. Es war Enzo. »Hey«, sagte ich und hielt mir das rechte Ohr zu, da der Geräuschpegel schlagartig anschwoll.
    Â»Bernhard Simmerath ist verschwunden!«, stieß er atemlos hervor.
    Â»Was?«
    Â»Er ist nicht bei Arbeit erschienen und zu Hause ist er auch nicht. Die Tasche ist weg. Aber das BKA hat in seiner Garage einen Haufen Bargeld gefunden.«
    Â»Ist er abgehauen?«
    Â»Glaub ich nicht. Das Motorrad ist noch da. Warte mal, es klingelt auf der anderen Leitung.« Es knackte und die Leitung war still. Unsere Französischlehrerin, Frau Krawelinski, kam herein, wie immer picobello angezogen, schwarzes Wickelkleid, rotes Halstuch, knallroter Mund. Sie machte mir ein Zeichen, dass ich das Handy weglegen sollte.
    Â»Augenblick«, sagte ich zu ihr. »Es ist wichtig!«
    Knack, Enzo war wieder dran. »Du glaubst nicht, was passiert ist«, sagte er perplex. »Das war gerade Sergej, der mich angerufen hat.« Und nach einer kleinen Pause: »Die echte Russenmafia hat Bernhard Simmerath – samt seiner Medikamententasche.«
    Ab dem Moment nahm ich meine fuchtelnde Französischlehrerin wie in Zeitlupe wahr, das Geplapper meiner Klassenkameradinnen drang wie durch eine Watteschicht zu mir. Mein Hirn war wie leer gefegt. Bis auf diesen einen Gedanken.
    Â»Ich komme«, sagte ich kurzerhand.
    Â»Aber Natascha …«
    Ich legte schnell auf. Der sollte nicht mal anfangen zu versuchen, mir das auszureden! Ich würde doch meine Zeit nicht mit verkrampften Pseudo-Diskussionen über une société multiculturelle verplempern, wenn es gerade spannend wurde! Ich nahm meine Tasche und meinen Mantel. Frau Krawelinski beobachtete das fassungslos. »Was haben Sie vor?«
    Â»Sorry«, sagte ich. »Ich muss leider schon wieder weg.«
    Â»Sie haben doch was gegen mich!«, jammerte die Krawelinksi.
    Â»Nein, ich finde Sie wirklich formidable. Trotzdem kann ich nicht bleiben.«
    Â»Wenn Sie keine Entschuldigung haben, werde ich das melden müssen!«
    Â»Tun Sie das! Bis später.«
    Meine Klassenkameradinnen kicherten. Beatrix stimmte das Kinderlied Alle Leut, alle Leut gehen jetzt nach Haus an. Es war ein ziemliches Durcheinander, das ich hinterließ. Aber das konnte ich leider nicht ändern.
    Mit meinem Roller brauste ich zu Enzos Wohnung. Der hing am Telefon mit Begowitsch vom BKA. »Entweder so oder gar nicht«, sagte Enzo bestimmt. »Also gut. Dann bis gleich.«
    Â»Und?«, keuchte ich. »Wie sieht es aus?«
    Â»Also.« Enzo atmete einmal tief durch und brachte mich auf den Stand der Dinge. »Sergej, das ist der Typ aus dem Boxgym, hat angerufen. Wie sich herausgestellt hat, hat ihnen gar nicht gefallen, dass da einer rumläuft und den Russen Verbrechen anhängt. Und sie haben Simmerath – frag mich nicht, wie – ausfindig gemacht, um ihn davon zu überzeugen, dass es keine feine Art ist, den Ruf des echten Dimitris zu ruinieren.«
    Â»Der Arme«, sagte ich. »Was haben sie mit ihm gemacht?«
    Â»Sergej meinte, Bernhard hätte schnell eingesehen, dass es keine gute Idee von ihm gewesen war, sich als einer von ihnen auszugeben. Und dass ich ihn und seine Tasche abholen könnte. Und deswegen fahr ich da jetzt hin.«
    Â»Ich komm mit«, sagte ich entschlossen.
    Â»Natürlich kommst du nicht mit.«
    Â»Und wenn das eine Falle ist? Vielleicht denken sie, ihr steckt unter einer Decke. Vielleicht …«
    Â»Natascha«, unterbrach Enzo. »Es wird nichts passieren.«
    Â»Ach ja?«, rief ich schrill. »Das weißt du doch gar nicht!«
    Â»Aber ich habe Rückendeckung durch das BKA.«
    Â»Aber das sieht Sergej bestimmt erst recht nicht gern.«
    Â»Wenn alles so läuft wie geplant, wird er nichts davon

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