Gefährliche Glut
sein, die über die Zukunft dieses Kindes entscheiden, vorausgesetzt, es ist wirklich von Antonio. Aber natürlich bin ich ganz deiner Meinung. Kein Kind sollte ohne Mutter aufwachsen, deshalb müssen wir diese selbstverständlich mit einbeziehen, das ist für mich keine Frage. Und ich finde, das sollte man ihr auch so sagen.“
„Und wenn sich herausstellt, dass es doch nicht Antonios Kind ist?“, wollte Alessandro wissen.
„Dann bekommt sie eine Aufwandsentschädigung sowie eine gewisse Summe, die dafür sorgt, dass sie die Angelegenheit für sich behält“, erwiderte Falcon.
„Ich finde es empörend, dass unser Vater so etwas von uns verlangt“, stieß Alessandro hervor.
„Das ist es auch. Trotzdem bleibt uns nichts anderes übrig, als seiner Bitte – oder genauer gesagt seinem Befehl – nachzukommen. Am besten überlegen wir nicht lange, sondern tun einfach, was er von uns verlangt. Und wenn die Frage der Abstammung des Kindes geklärt ist, sehen wir weiter.“
Wer hätte etwas dagegen sagen sollen? Rocco hatte erst widersprochen – und zwar heftig –, als sich abzuzeichnen begann, dass die unangenehme Aufgabe, nach London zu reisen, an ihm hängenbleiben würde.
„Warum ausgerechnet ich?“, hatte er sich mit all dem Groll gewehrt, der jüngsten Geschwistern oft zu eigen ist.
„Weil Alessandro und ich verhindert sind“, hatte Falcon erwidert und eindringlich hinzugefügt: „Du trägst eine große Verantwortung, Rocco. Vergiss das nicht.“
Das hatte sich fast so angehört, als ob er das große Los gezogen hätte, dabei war er bei der Sache ganz eindeutig der Dumme. Und jetzt wurde ihm klar, dass er diese „Familienpflicht“, die man ihm aufgebürdet hatte, noch mehr verabscheute als erwartet. Lag es womöglich an seiner rebellischen Ader, dass er sich so wütend gegen den eisernen Griff der Leopardis zur Wehr setzte? War das ein Erbe seiner Mutter? Sie hatte nur mütterlicherseits sizilianische Wurzeln. Ihr Vater stammte aus Florenz, der Stadt, die Falcon so liebte.
Rocco schaute auf die Uhr.
Sie waren seit einer Stunde in der Luft. Er war hungrig und wollte endlich essen. Der Steward hatte Julie Simmonds informiert, wann serviert wurde. Falls sie zu den Frauen gehörte, die Pünktlichkeit für eine überflüssige Tugend hielten, würde er sie eines Besseren belehren.
Entschlossen stand Rocco auf und ging auf die Schlafzimmertür zu.
3. KAPITEL
Die Dusche im Bad war offen, es gab weder Kabine noch Duschvorhang, und das Wasser floss wie ein Wasserfall aus einem großen Duschkopf herrlich warm auf Julie herunter. Was für eine Wohltat im Vergleich zu dem lauwarmen Tröpfeln, mit dem sie sich zu Hause begnügen musste!
Julie war durchaus bewusst, dass sie unverschämt lange duschte, trotzdem konnte sie sich noch nicht überwinden, das Wasser abzustellen. Sie schloss die Augen, legte den Kopf in den Nacken und ließ den Duschstrahl auf ihr Gesicht prasseln. Es war einfach himmlisch!
Doch als sie die Augen wieder öffnete, traf sie fast der Schlag, als sie sah, dass Rocco Leopardi auf der Schwelle stand und sie ungeniert von oben bis unten musterte. Sie war so schockiert, dass sie nicht einmal daran dachte, ihre Blöße zu bedecken, bis es viel zu spät war und dieser Blick auf ihrem vor Verlegenheit brennenden Gesicht liegen blieb.
„Na, das ist ja eine Überraschung – eine echte Blondine“, spöttelte Rocco in gedehntem Ton.
Noch mehr überraschte ihn allerdings, dass er die nassen blonden Löckchen, die ihre Scham bedeckten, ziemlich aufregend fand, obwohl er sich lieber die Zunge abbeißen würde, als ihr das zu sagen.
Sein Körper reagierte bereits.
Allerdings war sie nicht nur eine echte Blondine, sondern auch genauso mager wie vermutet. Mit dieser Beobachtung hoffte er seine plötzlich verrückt spielenden Hormone im Zaum zu halten. Obwohl … zugegeben … ihre Brüste waren weit üppiger als erwartet, perfekt geformt, mit vollen Unterseiten und dunklen Knospen, die sich aufregend nach oben reckten. Das waren die provozierenden Brüste eines Partygirls und nicht die einer stillenden Mutter. Nur um die Perfektion ihrer Brüste nicht zu beschädigen, enthielt sie ihrem Kind etwas vor, das ihm von Natur aus zustand. Aber das war natürlich typisch für Frauen wie sie.
Er hatte beobachtet, wie sie da nackt unter der Dusche stand, das Gesicht mit geschlossenen Augen in den Duschstrahl gerichtet und voll und ganz dem sinnlichen Vergnügen, das Wasser auf ihrer Haut zu
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