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Gefährliche Glut

Gefährliche Glut

Titel: Gefährliche Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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kümmern. Oder wollen Sie ihn absichtlich noch einmal in Gefahr bringen?“
    Das war unfair und tat weh, aber zumindest hatte Josh aufgehört zu schreien und schien wieder eingeschlafen zu sein.
    Schlafen. Sie selbst wollte auch nichts anderes als schlafen.
    „Es ist spät geworden, Sie sollten sich jetzt ausruhen. Morgen früh um zehn kommt Dr. Vittorio. Und was Ihre Frage betrifft: Nein, ansonsten erwarte ich nichts von Ihnen. Meine Brüder und ich suchen auf Wunsch unseres Vaters Antonios Kind … falls dieses Kind überhaupt existiert und nicht nur Antonios Fantasie entsprungen ist, natürlich. Antonio wusste nämlich schon immer, was unser Vater gern hören wollte.“ Vielleicht war das ja auch in diesem Fall so.

5. KAPITEL
    „So, das war’s.“ Dr. Vittorio packte seine Instrumente zusammen. „Ich vermute, dass Sie an akutem Eisenmangel leiden, aber etwas Endgültiges kann ich natürlich erst sagen, wenn wir die Laborergebnisse haben.“
    Julie atmete auf, als sie seine Worte hörte, gleichzeitig aber kam sie sich noch mehr wie eine Schwindlerin vor.
    Eigentlich hatte sie heute viel früher aufstehen wollen, um Rocco zu beweisen, dass sie voll einsatzfähig war. Aber sie hatte verschlafen und war erst aufgewacht, als Maria ihr das Frühstück ans Bett brachte. Noch schlimmer war gewesen, dass die Haushälterin aufgepasst hatte, dass sie auch wirklich alles aufaß.
    Julie spürte die Vorbehalte, die Maria gegen sie hatte, doch wer wollte der Frau das verübeln, nach allem, was sie über Julie zu wissen glaubte? Für Maria war Julie eine Frau, die wahllos mit Männern ins Bett ging und nicht einmal wusste, wer der Vater ihres Kindes war.
    Ein Lichtblick war nur, dass Maria ihre schlechte Meinung über sie nicht an Josh ausließ, wie Julie zugeben musste.
    Luca Vittorio war ein freundlicher Mann, der glücklicherweise auch noch fließend Englisch sprach, was zu Julies Entspannung entscheidend beitrug. Jetzt fragte sie erleichtert: „Und das ist alles? Dabei habe ich mir schon richtig Sorgen gemacht.“
    „Eine Anämie darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen“, widersprach Dr. Vittorio entschieden. „Rocco erzählt, dass Sie nicht vernünftig essen?“
    „Wie kann er so etwas sagen? Er kennt mich doch erst seit ein paar Stunden!“, begann Julie empört. Doch als ihr einfiel, dass sie Dr. Vittorio bestimmt nicht auf ihrer Seite hatte, ersparte sie sich weitere Worte.
    „Sie sind eine alleinerziehende Mutter mit einem kleinen Kind. Schon das allein reicht, um Roccos Beschützerinstinkt zu wecken.“
    Julie verstand nicht ganz und fragte sich, ob hier vielleicht ein Missverständnis vorlag.
    Als würde er ihre Verwirrung spüren, fuhr der Arzt fort: „Da Rocco ohne Mutter aufgewachsen ist, weiß er eben sehr genau, wie es ist, wenn man auf einen Elternteil verzichten muss. Natürlich hat der Tod der Prinzessin kurz nach Roccos Geburt alle ihre Söhne schwer getroffen, aber Rocco hat am meisten darunter gelitten. Von daher könnte ich es verstehen, wenn Sie seine Fürsorge als übertrieben betrachten und vielleicht sogar als unerwünschte Einmischung“, gab er zu. „Aber der Tod der Mutter hat bei allen drei Söhnen tiefe Spuren hinterlassen.“
    „Ja, natürlich.“ Julie schob ihr unerwünschtes Mitgefühl beiseite und fuhr fort: „Das wusste ich nicht.“
    Der Arzt zuckte leicht mit den Schultern.
    „Bestimmt sah Antonio keine Veranlassung, Ihnen davon zu erzählen, immerhin hat es ihn nicht direkt betroffen. Er selbst hatte als Kind ja beide Eltern, und seinen Halbbrüdern stand er nie sonderlich nah.“
    In diesen wenigen Worten zeigte sich deutlich, was der Arzt von dem Toten hielt.
    „Und was die Anämie angeht, so ist eine derartige Mangelerscheinung nach einer Geburt nicht ungewöhnlich. Das Kind kam mehrere Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zur Welt, habe ich gehört?“
    „Ja“, stimmte Julie zu. „Durch einen Kaiserschnitt.“
    James hatte Judy immer wieder bekniet, auf den chirurgischen Eingriff zu verzichten, aber Judy hatte sich nicht umstimmen lassen, weil das heutzutage angeblich „jede“ Frau machte, in der Hoffnung, auf diese Weise nicht so viele Schmerzen zu haben.
    „Warum ein Kaiserschnitt?“, erkundigte sich der Arzt. „Gab es Komplikationen?“
    Jetzt wurde es unangenehm.
    „Eigentlich nicht“, musste Julie kleinlaut zugeben.
    „Dann geschah es aus Bequemlichkeit?“ Der Arzt verhehlte nicht seine Missbilligung. „Das ist aber nicht in Ordnung. Ein

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