Gefährliche Intrigen
warf den Kerl mit aller Kraft über seine Schulter aufs Pflaster, wo er nach Luft ringend liegenblieb. Logan warf sich erneut auf ihn und schlug ein weiteres Mal zu. Blut klebte an seinen Fäusten und an seinem Hemd. Der Angreifer röchelte, denn er bekam durch die gebrochene Nase nur unzureichend Luft. Hustend spuckte er Blut.
»Halt!«
Mehr brachte er nicht hervor, ehe er erneut ausspucken musste.
Logan hatte nicht vor, den Mann umzubringen, aber er würde aus ihm herausprügeln, was hier eigentlich los war!
Er ging mit seinem Gesicht ganz nah an die geschundene Visage seines Angreifers heran, damit dieser durch das geschwollene Auge auch ja erkennen konnte, wie ernst es Logan war:
»Hör mir genau zu! Ich gebe dir jetzt eine einzige Chance, alles, und ich meine wirklich alles, zu sagen, was du weißt!«
Der Mann unter ihm nickte, und Logan fuhr fort:
»Solltest du mich anlügen, werde ich dich hier und jetzt töten! Sollte mir auch nur eine deiner Antworten nicht gefallen, werde ich dir mit deinem eigenen Messer die Kehle durchschneiden. Beim leisesten Versuch, mich zu hintergehen, schlitz ich dich vom Hals bis zum Nabel auf und lasse dich hier im Dreck verrecken!«
Logan hielt das Messer mit der gebogenen Klinge direkt vor das unversehrte Auge des Angreifers um seine Worte zu bekräftigen.
»Los jetzt, ich warte!«
In diesem Moment warf Valroy seine Ganovenehre über Bord. Egal, was sein Auftraggeber ihm auch für den Mord an diesem Herrn gezahlt hatte, es war es doch nicht wert, dafür umgebracht zu werden. Mit zitternder Stimme berichtete er, dass er den Auftrag erhalten habe, ihn, Lord Torrington, zu beobachten, zu verfolgen und zu ermorden.
Bei diesen nüchternen Worten packte Logan die Wut. Erneut schlug er seinem Gegner unbarmherzig ins Gesicht.
»Wer? Wer hat dir den Auftrag gegeben?«, brüllte er.
Valroys Gesicht war von Logans harten Schlägen so geschwollen, dass er kaum die Lippen bewegen konnte, doch die Angst um sein Leben ließ ihn weitersprechen. Eine Person, die sich selbst der Boss nannte, habe ihm für den Job eine hohe Summe geboten.
»Der Boss? Wer steckt dahinter?«
Valroy atmete auf. Zum Glück hatte er vor einiger Zeit den Boss überwacht und hatte so eine Information in der Hand, die er einsetzen konnte.
»Ich weiß, wer der Boss ist, aber wenn ich es sage, bin ich für Euch wertlos! Ich will einen Handel!«
Logan traute seinen Ohren nicht! Diese miese Ratte wagte es tatsächlich, mit ihm zu feilschen!
»Du bist für mich ohnehin wertlos. Wenn du mir also nicht sagst, was ich wissen will, kann ich dich auch gleich erledigen.«
Er setzte die kalte Klinge an Valroys Kehle und ritzte in die Haut, bis die ersten Tropfen Blut hervortraten.
»Halt! Aufhören!«, röchelte Valroy, »Und wenn ich Euch nun sage, dass der Boss einen weitaus größeren Plan verfolgt, als nur Euch umzubringen? Und Ihr, wenn Ihr mich nicht gehen lasst, ganz sicher zu spät kommen werdet, um Eure hübsche, kleine Frau zu retten? Ich nehme an, dann steigt mein Wert für Euch doch recht drastisch an! Oder?«
Valroy brachte noch ein verwegenes Grinsen zustande, ehe Logans Faust ihm mehrere Zähne ausschlug.
»Rede, oder ich stech' dich ab! Wenn ich weiß, was ich wissen will, dann lasse ich dich gehen!«
Die Muskeln an Logans Arm traten stark hervor. Er musste sich beherrschen, diesen gedungenen Mörder vor sich nicht einfach tot zu prügeln. Aber wenn es stimmte, was dieser Abschaum sagte, musste er sich ein bisschen zurückhalten.
»Der Boss ist nicht zu stoppen! Zuerst war es nur Gier, aber inzwischen ist es der blanke Hass, der sein ganzes Handeln bestimmt.«
Logan wartete ungeduldig darauf, dass Valroy aufhörte zu röcheln und weitersprach.
»Noch heute Abend hat der Boss vor, Lady Torrington auszuschalten.«
»Du lügst!«
Logan hieb ihm die Faust in den Magen.
»Heute Abend sind wir auf dem Ball des Königs! Nirgendwo sonst wäre sie sicherer!«
Valroy krümmte sich unter den erneuten Schmerzen zusammen und grinste mit schmerzverzerrtem Gesicht.
»Oh ja, aber auch der Boss kann auf einem Maskenball leicht unbemerkt verschwinden, nachdem die Tat begangen ist. Und jetzt könnt Ihr mir glauben, oder Ihr lasst es!«
Er schubste Logan zurück und stützte sich auf die Ellenbogen.
»Wenn Ihr Eure Frau noch retten wollt, dann beeilt Euch!«
Logan war hin und hergerissen zwischen dem Wunsch, diesen Wurm zu zerquetschen oder doch lieber nach Emma zu sehen. Vorsichtshalber.
»Die liebe und
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