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Gefährliche Intrigen

Gefährliche Intrigen

Titel: Gefährliche Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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ahnungslose Gattin zu sein, die plötzlich mit der Mätresse ihres Mannes konfrontiert wurde. So machte es zumindest den Eindruck, sie und Logan hätten keine Geheimnisse voreinander.
    »Gut, dann brauche ich nicht so viel erklären. Es ist so: Ich brauche dringend Hilfe.«
    Ihre Direktheit machte sie beinahe sympathisch.
    »Mein Junge ist in Frankreich gesund zur Welt gekommen, doch seither wird er aus unerklärlichen Gründen immer schwächer. Ich habe Lord Torrington bereits um Hilfe gebeten, doch bisher keine Antwort erhalten. Glaubt mir bitte, ich wäre niemals hierher gekommen, wenn es nicht um das Leben des Jungen ginge.«
    Emma, die sich gut vorstellen konnte, wie verzweifelt die junge Mutter sein musste, schob all ihren Stolz zur Seite.
    »Natürlich war es richtig, hierher zu kommen!«, versicherte sie Doreen.
    Diese atmete erleichtert aus, und eine Träne stahl sich aus ihrem Augenwinkel.
    »Oh, danke! Ich weiß, dass Frauen wie ich in anständigen Häusern wie diesem nicht willkommen sind. Doch zu meiner Verteidigung möchte ich sagen, dass ich kein Flittchen bin. Ich liebe den Mann wirklich.«
    Das war nun wirklich nicht das, was Emma hören wollte.
    »Halt! Ich habe gesagt, es war richtig, hierher zu kommen, aber ich möchte keine Einzelheiten wissen. Ich werde sofort Doktor Ashford bitten, sich den Jungen anzusehen. Gibt es sonst noch etwas, das ich für Euch tun kann?«
    Unsicher, ob sie die Bitte äußern sollte, rutschte Doreen auf ihrem Stuhl herum.
    »Ja, wenn Ihr so fragt, dann gäbe es da tatsächlich noch eine Sache.«
    Doreen holte tief Luft und brachte dann schnell ihren Wunsch vor:
    »Ich würde mir wirklich sehr wünschen, dass mein Kind einmal im Arm seines Vaters liegen kann. Glaubt Ihr, Ihr könntet in dieser Sache für mich vorsprechen?«
    Das war jetzt doch etwas zu viel für Emma. Sie konnte zwar den Wunsch durchaus nachvollziehen, aber so weit ging ihre Nächstenliebe dann doch nicht.
    »Nein, das kann ich leider nicht tun! Es ist ohnehin fraglich, ob er die nächsten Tage überlebt.«
    Emmas Stimme zitterte:
    »Bitte gehen sie nun, ich schicke sofort nach Doktor Ashford.«
    Damit wollte Emma Doreen den Rücken kehren, doch diese war so überrascht, dass sie Emma an der Schulter festhielt und mit angstvollem Blick fragte:
    »Überlebt? Warum überlebt? Was ist mit Aiden? Ist er krank? Oh bitte, Ihr müsst es mir sagen!«
    »Aiden? Was hat denn Aiden damit zu tun?«
    Emma war verwirrt, und ihr Gast schien nun ebenso verunsichert.
    »Ihr sagtet doch eben, Aiden schwebe in Lebensgefahr. Oder etwa nicht?«
    Emma zweifelte langsam am Verstand der Frau.
    »Nein! Warum sollte ich denn auch mit Euch über meinen Schwager sprechen? Ich sagte, es ist fraglich, ob Logan die nächsten Tage überlebt!«
    Doreen atmete erleichtert aus.
    »Das ist ja wirklich schrecklich. Es tut mir sehr leid für Euch. Natürlich kann ich von Euch unter diesen Umständen nicht erwarten, einen Boten nach Stainton Hall zu senden, um Aiden über den Gesundheitszustand seines Sohnes zu informieren.«
    Emma stand wie vom Donner gerührt da. Was sagte diese Frau da? Aiden war der Vater des Jungen?
    »Lady Chevalier, bitte wartet, ich glaube, ich unterlag einem Irrtum. Bitte nehmt noch einmal Platz.«
    Diesmal wollte Emma die ganze Wahrheit hören. Doreen sah es in ihrer Gastgeberin arbeiten. Sie mochte diese junge Frau, die - obwohl sie anscheinend selbst in großen Schwierigkeiten steckte - sich doch die Zeit genommen hatte, sie zu empfangen.
    »Mylady Torrington, Ihr seht etwas blass aus. Soll ich nicht lieber nach Eurer Zofe schicken?«
    Emma schüttelte den Kopf.
    »Nein, danke. Ich möchte mich einfach noch mit Euch unterhalten.«
    Doreen setzte sich wieder hin und stellte zuerst selbst eine Frage.
    »Ihr sagtet, Ihr wüsstet, wer ich bin. Bitte sagt mir, für wen Ihr mich hieltet.«
    Etwas unsicher blickte Emma auf ihre Hände.
    »Ich sah Euch in der Kutsche. Ihr seid gemeinsam mit meinem Mann nach Frankreich gereist, habe ich recht?«, flüsterte sie.
    Doreen nickte.
    »Ja, das stimmt.«
    »Seid oder wart Ihr Logans Geliebte?«
    Emma fürchtete sich vor der Antwort, doch sie musste es einfach wissen.
    Doreen war ehrlich erstaunt.
    »Nein. Ich bin nicht die Geliebte Eures Mannes, und ich war es auch nie. Seit ich ein Mädchen bin, gehört mein Herz dem Earl. Ich liebe ihn und an manchen Tagen glaube ich, dass auch er mich liebt. Ich bin Aidens Mätresse, und natürlich ist auch er der Vater meines Sohnes.«
    Die

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