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Gefaehrliche Liebe

Gefaehrliche Liebe

Titel: Gefaehrliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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und hingerichtet werde. Wie ich durch die Wildnis fliehe, während Friedenswächter und Hovercrafts hinter mir her sind. Wie ich Peeta heirate und unsere Kinder in die Arena gezwungen werden. Doch nie habe ich daran gedacht, dass ich selbst wieder an den Spielen teilnehmen müsste. Warum nicht? Weil es das noch nie gegeben hat. Sieger sind bei der Ernte für immer aus dem Spiel. Das ist die Regel, wenn man gewonnen hat. Bis jetzt.
    Ich finde eine Art Plane, wie man sie für Malerarbeiten benutzt, und nehme sie als Decke. In der Ferne ruft jemand meinen Namen. Doch im Moment erlaube ich mir, noch nicht mal an die zu denken, die ich am meisten liebe. Ich denke nur an mich. Und an das, was mir bevorsteht.
    Die Plane ist steif, aber sie hält warm. Meine Muskeln entspannen sich, mein Herzschlag wird langsamer. Ich sehe den Holzkasten in den Händen des kleinen Jungen, sehe, wie Präsident Snow den vergilbten Umschlag herauszieht. Kann dies wirklich das Jubel-Jubiläum sein, wie es vor fünfundsiebzig Jahren niedergeschrieben wurde? Das kommt mir unwahrscheinlich vor. Es ist eine allzu passende Antwort auf die Probleme, denen sich das Kapitol heute gegenübersieht. Damit können sie mich loswerden und gleichzeitig alle Distrikte auf einen Streich bezwingen.
    Ich habe die Stimme von Präsident Snow im Ohr.
»Am fünfundsiebzigsten Jahrestag werden als Erinnerung für die Rebellen daran, dass nicht einmal die Stärksten unter ihnen die Macht des Kapitols überwinden können, die männlichen und weiblichen Tribute aus dem bestehenden Kreis der Sieger ausgelost.«
    Ja, die Sieger sind unsere Stärksten. Sie haben die Arena überlebt und sich aus der Schlinge der Armut gewunden, die den Übrigen die Luft abschnürt. Sie, oder sollte ich sagen wir, sind die Verkörperung von Hoffnung, wo es keine Hoffnung gibt. Und jetzt sollen dreiundzwanzig von uns getötet werden, zum Zeichen, dass selbst diese Hoffnung eine Illusion war.
    Ein Glück, dass ich erst im letzten Jahr gewonnen habe. Sonst würde ich alle anderen Sieger kennen, nicht nur aus dem Fernsehen, sondern weil sie bei allen Spielen zu Gast sind. Selbst wenn sie nicht als Mentoren arbeiten, wie Haymitch es immer muss, kommen die meisten von ihnen jedes Jahr zu diesem Ereignis ins Kapitol. Bestimmt sind viele von ihnen miteinander befreundet. Während es bei mir nur einen einzigen Freund geben wird, den ich womöglich töten muss - Peeta oder Haymitch.
Peeta oder Haymitch!
    Ich setze mich kerzengerade auf und werfe die Plane ab. Was habe ich da gerade gedacht? Eine Situation, in der ich Peeta oder Haymitch töten würde, ist völlig undenkbar. Aber einer von den beiden wird mit mir in der Arena sein, das ist eine Tatsache. Vielleicht haben sie sogar schon ausgehandelt, wer von ihnen gehen wird. Wenn doch der andere ausgelost wird, kann der eine freiwillig seinen Platz einnehmen. Ich weiß schon, wie es kommen wird. Peeta wird Haymitch bitten, ihn um jeden Preis mit mir in die Arena ziehen zu lassen. Um meinetwillen. Damit er mich beschützen kann.
    Ich stolpere durch den Keller und suche nach einem Ausgang. Wie bin ich hier überhaupt hereingekommen? Ich taste mich die Treppe hinauf in die Küche und sehe, dass die Scheibe in der Tür eingeschlagen ist. Deshalb fühlt meine Hand sich also an, als ob sie blutet. Schnell laufe ich wieder hinaus in die Nacht, direkt zu Haymitchs Haus. Er sitzt allein am Küchentisch, eine halb leere Flasche Schnaps in einer Hand, das Messer in der anderen. Sturzbetrunken.
    »Ah, da ist sie ja. Fix und fertig. Hast du endlich eins und eins zusammengezählt, Süße? Hast du kapiert, dass du da nicht allein reingehst? Und jetzt kommst du, um mich ... was zu fragen?«, sagt er.
    Ich gebe keine Antwort. Das Fenster steht weit offen, und der Wind ist so schneidend, als wäre ich draußen.
    »Der Junge hatte es leichter, das gebe ich zu. Er war schneller hier, als ich die Flasche öffnen konnte. Hat mich um eine weitere Chance gebeten, in die Arena zu gehen. Aber was willst du mir schon sagen?« Er ahmt meine Stimme nach. »Geh an seiner statt, Haymitch, denn wenn schon, dann soll lieber Peeta den Rest seines Lebens erleben als du?«
    Ich beiße mir auf die Lippe, denn jetzt, da er es ausgesprochen hat, muss ich mir eingestehen, dass ich genau das will. Dass Peeta lebt, selbst wenn es Haymitchs Tod bedeutet. Nein, das will ich nicht. Er ist natürlich ein grässlicher Kerl, aber er gehört jetzt zur Familie.
Wieso bin ich hergekommen?,
denke

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