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Gefaehrliche Liebe

Gefaehrliche Liebe

Titel: Gefaehrliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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beim Füllhorn, hat sich Waffen und einen Rucksack mit Vorräten gesichert. Ehe die anderen auch nur die Metallscheibe verlassen haben, ist er schon auf dem Weg in den Wald.
    Achtzehn Tribute werden beim Gemetzel des ersten Tages getötet. Die anderen sterben wie die Fliegen, denn rasch zeigt sich, dass fast alles an diesem bezaubernden Ort - die köstlichen Früchte, die an den Sträuchern baumeln, das Wasser in den kristallklaren Bächen, sogar der Duft der Blumen, wenn man ihn von Nahem einatmet - tödlich giftig ist. Nur das Regenwasser und die Nahrungsmittel aus dem Füllhorn lassen sich gefahrlos konsumieren. Es gibt auch eine große, gut ausgerüstete Karrierotruppe aus zehn Tributen, die auf der Suche nach Opfern die Bergregion durchstreift.
    Haymitch in seinem Wald kommt ganz schön in Bedrängnis, weil die flauschigen goldenen Eichhörnchen sich als rudelweise attackierende Fleischfresser herausstellen und die Stiche der Schmetterlinge Höllenqualen hervorrufen - wenn sie nicht sogar tödlich sind. Aber er kämpft sich immer weiter vorwärts, weg von dem fernen Berg hinter ihm.
    Maysilee Donner erweist sich als ganz schön erfinderisch für ein Mädchen, das am Füllhorn lediglich einen kleinen Rucksack ergattert hat. Darin findet sie eine Schale, etwas getrocknetes Rindfleisch und ein Blasrohr mit zwei Dutzend Pfeilen. Sie nutzt die üppig vorhandenen Gifte und verwandelt das Blasrohr in eine tödliche Waffe, taucht die Pfeile in hochgiftige Substanzen und schießt sie ins Fleisch ihrer Gegner.
    Nach vier Tagen bricht der malerische Berg aus und eliminiert ein weiteres Dutzend Spieler, darunter die Hälfte aller Karrieretribute. Da der Berg flüssiges Feuer spuckt und die Wiese keinerlei Versteck bietet, haben die verbliebenen dreizehn Tribute - einschließlich Haymitch und Maysilee - keine andere Wahl: Sie müssen in den Wald.
    Haymitch scheint entschlossen, immer der gleichen Richtung zu folgen, fort von dem Berg, der zum Vulkan geworden ist, doch ein Labyrinth aus dichten Hecken zwingt ihn in einem Bogen zurück in die Mitte des Waldes, wo er auf drei der Karrieretribute trifft. Haymitch zückt sein Messer. Sie sind vielleicht größer und stärker, aber er ist sehr schnell und hat bereits zwei getötet, als er vom dritten überwältigt wird. Der Karriero will ihm gerade die Kehle aufschlitzen, da streckt ihn ein Pfeil zu Boden.
    Maysilee Donner tritt zwischen den Bäumen hervor. »Zu zweit würden wir länger leben.«
    »Schätze, das hast du soeben bewiesen«, sagt Haymitch und reibt sich den Hals. »Verbündete?« Maysilee nickt. Und mir nichts, dir nichts haben sie plötzlich eins dieser Bündnisse geschlossen, die man irgendwann notgedrungen brechen muss, wenn man jemals zurück nach Hause und seinen Distrikt wiedersehen will.
    Wie Peeta und ich sind sie zu zweit besser dran. Sie schlafen mehr, denken sich gemeinsam eine Methode aus, wie sie mehr Regenwasser gewinnen können, kämpfen im Team und teilen das Essen aus den Rucksäcken der toten Tribute. Trotzdem, Haymitch ist immer noch entschlossen, weiterzumarschieren.
    »Warum?«, fragt Maysilee immer wieder, doch er ignoriert sie, bis sie sich schließlich weigert, auch nur noch einen Schritt zu machen, solange sie keine Antwort bekommt.
    »Weil es doch irgendwo ein Ende geben muss, oder?«, sagt Haymitch. »Die Arena kann nicht unendlich sein.«
    »Und was, glaubst du, wirst du dort finden?«, fragt Maysilee.
    »Ich weiß nicht. Aber vielleicht ist da etwas, das wir gebrauchen können«, antwortet er.
    Als sie mithilfe eines Schneidbrenners, den sie aus dem Rucksack eines der toten Karrieros haben, endlich die schier unüberwindliche Hecke hinter sich gebracht haben, treten sie auf eine ausgetrocknete Ebene hinaus, die an einer Klippe endet. Weit unten sind zerklüftete Felsen zu erkennen.
    »Das ist alles, Haymitch. Lass uns umkehren«, sagt Maysilee.
    »Nein, ich bleibe hier«, erwidert er.
    »Gut. Nur noch fünf von uns sind übrig. Dann können wir auch jetzt und hier Lebewohl sagen«, sagt sie. »Ich möchte nicht, dass am Ende bloß noch wir beide übrig sind.«
    »Okay«, willigt er ein. Mehr nicht. Er hält ihr nicht die Hand hin oder sieht sie an. Und so geht sie fort.
    Haymitch folgt dem Rand der Klippe, als grübelte er über etwas. Unter seinem Fuß löst sich ein kleiner Stein, der in den Abgrund fällt, augenscheinlich für immer verschwunden. Aber eine Minute später, Haymitch hat sich inzwischen hingesetzt, um auszuruhen, wird

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