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Gefaehrliche Liebe

Gefaehrliche Liebe

Titel: Gefaehrliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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warten.«
    Beetee mustert mich unter seiner Brille hindurch. »Allerdings. Hattet ihr in der Kohleförderung dieses Jahr auch solche Verzögerungen?«, fragt er.
    »Nein. Wir haben nur ein paar Wochen verloren, als wir einen neuen Obersten Friedenswächter samt Mannschaft bekommen haben, aber nichts Gravierendes«, sage ich. »Was die Produktion betrifft, meine ich. Zwei Wochen zu Hause herumzusitzen und nichts zu tun, bedeutet für die meisten Leute allerdings, zwei Wochen zu hungern.«
    Ich glaube, sie verstehen, was ich sagen will. Dass es bei uns keinen Aufstand gegeben hat. »Oh. Das ist aber schade«, sagt Wiress leicht enttäuscht. »Ich fand euren Distrikt sehr ...« Sie verstummt, abgelenkt von irgendeinem Gedanken.
    »... interessant«, ergänzt Beetee. »Fanden wir beide.«
    Ich bin etwas betreten, denn ich weiß, dass ihr Distrikt viel mehr gelitten haben muss als unserer. Ich fühle mich genötigt, meine Leute in Schutz zu nehmen. »Wisst ihr, wir sind nicht viele in Distrikt 12«, sage ich. »Das kann man heutzutage ja nicht mehr an der Truppenstärke der Friedenswächter erkennen. Aber ich glaube, wir sind interessant genug.«
    Als wir zur Schutzstation hinübergehen, bleibt Wiress stehen und sieht hoch zu den Tribünen, auf denen die Spielmacher herumschlendern, essen und trinken und manchmal auch zu uns herunterschauen. »Guck mal«, sagt sie und nickt sachte in ihre Richtung. Ich schaue auf und sehe Plutarch Heavensbee in seinem prächtigen purpurfarbenen Gewand mit dem Pelzkragen, das ihn als Obersten Spielmacher kennzeichnet. Er nagt an einem Truthahnbein.
    Ich weiß zwar nicht, weshalb das der Erwähnung wert ist, aber ich sage trotzdem: »Ja, er ist dieses Jahr zum Obersten Spielmacher befördert worden.«
    »Nein, nein. Da, an der Tischecke. Du kannst es gerade noch ...«, sagt Wiress.
    Beetee schielt unter seiner Brille hindurch. »... erkennen.«
    Ratlos starre ich in die angegebene Richtung. Aber dann sehe ich es. An der Ecke des Tisches ist ein Fleck, der fast zu vibrieren scheint, etwa fünfzehn Quadratzentimeter groß. Als würde sich die Luft in winzigen sichtbaren Wellen kräuseln und dabei die scharfen Kanten des Holzes und das Weinglas verzerren, das jemand dort abgestellt hat.
    »Ein Kraftfeld. Sie haben ein Kraftfeld zwischen den Spielmachern und uns installiert. Ich frage mich, weshalb«, sagt Beetee.
    »Wegen mir wahrscheinlich«, gestehe ich. »Letztes Jahr habe ich während meiner Einzelstunde einen Pfeil auf sie abgeschossen.« Beetee und Wiress schauen mich neugierig an. »Sie haben mich provoziert. Haben denn alle Kraftfelder so einen Fleck?«
    »Punkt«, sagt Wiress vage.
    »Einen wunden Punkt gewissermaßen«, erklärt Beetee. »Im Idealfall wäre das Kraftfeld unsichtbar, nicht wahr?«
    Ich würde gern noch mehr darüber erfahren, doch da werden wir zum Mittagessen gerufen. Ich suche Peeta, aber er hat sich einer Gruppe von ungefähr zehn Siegern angeschlossen, deshalb beschließe ich, mit Distrikt 3 zu essen. Vielleicht stößt Seeder ja noch dazu.
    Als wir in den Speisesaal kommen, wird deutlich, dass ein paar aus Peetas Gruppe etwas anderes vorhaben. Sie schieben die kleinen Tische zu einer großen Tafel zusammen, sodass wir alle zusammen essen müssen. Jetzt bin ich aufgeschmissen. Schon in der Schule habe ich es immer vermieden, an einem voll besetzten Tisch zu essen. Wahrscheinlich hätte ich immer allein gesessen, wäre nicht Madge dazu übergegangen, sich zu mir zu setzen. Am liebsten hätte ich wohl mit Gale gegessen, aber er war zwei Klassen über mir und wir hatten unterschiedliche Pausenzeiten.
    Ich nehme ein Tablett und gehe an den mit Essen beladenen Wagen entlang, die ringsum stehen. Beim Eintopf gesellt sich Peeta zu mir. »Wie läuft's?«
    »Gut. Prima. Die Sieger aus Distrikt 3 finde ich nett«, sage ich. »Wiress und Beetee.«
    »Wirklich?«, fragt er. »Die anderen machen sich über sie lustig.«
    »Wieso überrascht mich das nicht?«, sage ich. Ich erinnere mich daran, dass Peeta in der Schule immer mit einer Schar Freunde herumhing. Komisch, dass er mich überhaupt wahrgenommen hat außer als irgendwie merkwürdig.
    »Johanna nennt sie nur Plus und Minus«, sagt er. »Ich glaube, Wiress ist Plus und Beetee ist Minus.«
    »Aha, ich bin also blöd, weil ich glaube, dass sie nützlich sein können. Wegen irgendeines Spruchs, den Johanna Mason von sich gegeben hat, während sie ihre Brüste fürs Ringen eingeölt hat«, entgegne ich scharf.
    »Ich glaube,

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