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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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eine Flasche Wein. Er blieb vor ihm stehen, grinste ihn anzüglich an und reichte ihm eine der Flaschen. „Hier, ich glaube, das kannst du jetzt gebrauchen.“ „Danke.“ Er griff nach der Weinflasche. „Prost, Junge. Auf die Weiber und die Liebe!“ Er stieß mit Heinrich an und begann zu trinken.

Angeln mit Auswirkungen

    Den Sonntagvormittag hatte Heinrich fast komplett im Bett verbracht. Angestrengt versuchte er sich an den restlichen Abend zu erinnern. Das Letzte, was ihm dazu einfiel, waren der Kuss und dann der Wein. Ihm war immer noch schlecht und er hatte einen fahlen Geschmack im Mund. Er drehte sich auf die Seite und starrte gegen die Wand. Silkes Gesicht tauchte vor ihm auf. Er glaubte noch den Geruch ihres Parfums zu riechen. Warum hatte er sich so gehen lassen? Ausgerechnet Richards Schwester. Richard – oh mein Gott! Bei dem Gedanken an seinen Freund schloss er die Augen und versuchte zu beten. Es half nichts. Wieder und wieder sah er es vor sich: Richard und Judith auf der Bank. Wie sie sich küssten. Er warf sich auf den Rücken und starrte an die Decke. „Herr von Wiesbach. Es wird wirklich Zeit, dass Sie aufstehen. Es ist schon fast Mittag.“ Die Stimme seiner Wirtsfrau erklang in dem Flur. Er murmelte eine Antwort gegen die geschlossene Zimmertür und sah dann aus dem Fenster. Die Sonne schien. Langsam schob er die Decke zurück und stand auf. Sein Schädel brummte. Als er sich aufstellte, verstärkte sich das Gefühl, dass die Reste des Weines immer noch in seinem Inneren unterwegs waren. „Ich muss an die frische Luft!“ Eilig wusch er sich, zog sich an und verließ das Haus. Das Angebot der Wirtsfrau, noch etwas zu essen, lehnte er dankend ab. Er war sich nicht sicher, ob sein Magen schon feste Nahrung vertragen würde. Ziellos lief er durch die Gegend und landete nach einiger Zeit am Rhein. Mit den Händen in den Hosentaschen ging er den alten Leinpfad entlang, der parallel zum Fluss verlief. Eine sanfte Brise kam ihm entgegen. Er spürte, wie er sich erholte, der Alkohol aus seinen Eingeweiden entwich. „Ich schaffe das! Ich muss es schaffen!“, sprach er sich selbst Mut zu, während er weiter am Fluss entlang ging. In einiger Entfernung sah er einen Angler am Ufer. Er bewunderte die Geduld, mit der diese Menschen Stunden am Fluss sitzen konnten und aufs Wasser starrten, in der Hoffnung, einen oder mehrere Fische zu fangen. Erst als er auf der Höhe des Anglers war, erkannte er ihn. „Richard? Was machst du denn hier?“ Der Angesprochene drehte sich zu ihm um. „Das, wonach es aussieht – angeln.“ Das Grübchen in seinem Gesicht wurde sichtbar, als er ihn spitzbübisch ansah. „Du siehst nicht besonders gut aus. Ist dir das Fest nicht bekommen?“ „Erinnere mich bitte nicht daran.“ Heinrich nahm neben ihm am Ufer Platz. Er zog die Knie an und schlang die Arme darum. „Ich werde nie ein Freund von Wein werden. Das Erwachen ist einfach grausam.“ Richard lachte. „Du musst nur wissen, wo die Grenze ist. Dann ist es halb so wild.“ Er holte seine Angel ein und bestückte den Haken mit einem neuen Köder. „Ich kann dir gerne bei dem Austesten der Grenze behilflich sein.“ „Nein, danke. Nett von dir, aber mein Bedarf ist vorerst gedeckt.“ Heinrich verzog das Gesicht. „Wie bist du hierhergekommen?“ „Silke hat mich auf dem Fahrrad mitgenommen. Wir haben es gestern Abend ausprobiert. Hinten auf dem Gepäckträger. Die Krücken unter den Arm geklemmt. Funktioniert sehr gut.“ „Und wie kommst du nachher wieder nach Hause?“ Heinrich sah ihm fragend an. „Na, wie schon. Zu Fuß. Es wird zwar eine Weile dauern, aber ich musste mal wieder zu meinem Vater Rhein. Er hat mir gefehlt.“ Er zwinkerte ihm zu, dann holte er Schwung und warf die Angel geschickt aus. Es gab ein leises klatschendes Geräusch, als der Haken mit dem Köder auf die Wasseroberfläche traf. „Bist du schon lange hier?“ Heinrich sah dem Schwimmer zu, der an der Angelschnur befestigt war. Er bewegte sich sanft im Auf und Ab der kleinen Wellen. „Keine Ahnung. Ich glaube schon.“ „Und, noch nichts gefangen?“ „Nein, irgendwie wollen die heute nicht beißen. Schade, ich hatte Mutter versprochen, ihr ein paar Fische zum Abendessen mitzubringen.“ In dem Moment spannte sich die Angelschnur. Richard griff fester nach der Angel und begann vorsichtig daran zu ziehen. „Ich glaube, du hast einen.“ Heinrich richtete sich auf und blickte gespannt auf den Fluss. „Ja, es sieht ganz so aus

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