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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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vorbehalten bleiben. Er dirigierte Heinrich durch die Gegend, bis sie die Krippen erreichten. Übermütig sprangen die Hunde aus dem Auto und liefen ans Wasser. Die anderen folgten langsam und stellten ihre mitgebrachten Sachen ab. „Ich gehe mich mal umziehen.“ Silke holte ihren Badeanzug aus der Tasche und sah sich nach einer Möglichkeit zum Umkleiden um. Schließlich verschwand sie hinter einem Busch. Beim Umziehen beobachtete sie durch die Blätter hindurch die beiden Männer. Die beiden standen voreinander. Heinrich griff nach Richards Hand und hielt sie fest. Sie konnte sehen, dass er ihm etwas sagte, was dieser mit einem Lächeln quittierte. Dann sah er sich um und sie gaben sich einen kurzen, aber liebevollen Kuss. Der Anblick verstörte sie. Als sie aus ihrer Unkleidekabine zurückkam, saß Heinrich am Ufer und Richard war mit Bonnie im Wasser. Beide hatten ebenfalls ihre Badesachen angezogen. „Du bist eine sehr schöne Frau.“ Er sah zu ihr hoch, als sie auf ihn zukam. Sie hatte eine gute Figur und der Badeanzug stand ihr hervorragend. „Du brauchst kein Süßholz zu raspeln. Ich habe es dir und Richard versprochen, dass ich euch nicht verrate.“ „Ich hatte nicht vor, Süßholz zu raspeln. Es war aufrichtig gemeint.“ Sein Tonfall klang beleidigt. „Es war nur eine Feststellung.“ „Entschuldige.“ Sie nahm neben ihm Platz. Clyde kam aus dem Unterholz und legte sich zwischen sie. „Es ist halt immer noch fremd für mich, dass du und Richard ...“ Sie ließ den Satz unvollendet. „Das kann ich mir vorstellen.“ „Seit wann weißt du es? Ich meine, wie ist es dazu gekommen?“ Um ihre Verlegenheit zu übergehen, begann sie den Hund zu kraulen. Heinrich überlegte kurz. „Es war ein Freund meines Vaters.“ Er verzog den Mund zu einem leichten Grinsen bei dem Gedanken daran. Wenn sein Vater damals mitbekommen hätte, wer die Neigung in ihm geweckt hatte, hätte er wahrscheinlich ein Duell heraufbeschworen. „Er war früher oft bei uns und ich war oft alleine bei ihm gewesen.“ „So ein alter Mann?“ Silke schüttelte sich bei der Vorstellung. „Er war ein gutes Stück jünger als mein Vater. Sie kannten sich aus ihrer gemeinsamen Zeit beim Militär. Wir hatten anfangs eine sehr gute Freundschaft. Irgendwann ist mehr daraus geworden. Ich kann dir heute nicht einmal mehr sagen, wann und wie. Es passierte einfach. Als er beruflich von Berlin weg musste, war es für mich die Hölle. Ich habe lange gebraucht, bis ich darüber hinweggekommen bin.“ „Warum bist du hier?“ „Mein Vater hat irgendwann doch Wind davon bekommen, dass ich anders bin als andere Söhne. Er war der Meinung, dass ich wieder auf den Pfad der Tugend zurückfinden müsste. Deswegen hat er dafür gesorgt, dass ich hierher kam.“ Heinrich kraulte Clyde hinter dem Ohr und sah zu Richard, der im Wasser mit Bonnie herumalberte. Dieser erwiderte seinen Blick, hob den Arm und winkte. „Kommt doch auch rein. Es ist herrlich.“ „Gleich“, riefen beide wie aus einem Mund. „Ist es dir ernst mit meinem Bruder?“ Silke zog die Knie an und legte das Kinn darauf ab. Sie beobachtete ebenfalls ihren jüngeren Bruder. „Ja, es ist mir ernst.“ Heinrich drehte sich ein Stück zu ihr um. Seinen Mut zusammennehmend, sprach er sie auf ein Thema an, das ihm seit einiger Zeit auf der Seele brannte. „Silke, ihr solltet wirklich mal darüber nachdenken, ob ihr Deutschland nicht besser verlasst. Der Wind für euch Juden wird rauer werden.“ Er hatte so einiges in der letzten Zeit aufgeschnappt, das ihn in höchste Alarmbereitschaft versetzt hatte. „Wenn du schwarz malen willst, dann solltest du dich mit Samuel zusammentun.“ Silke sah ihn an. „Ich male nicht schwarz. Ich mache mir Sorgen um euch und vor allem um Richard.“ „Jetzt kommt doch endlich!“, rief dieser in dem Moment zu ihnen hinüber. Er konnte nicht hören, über was sie redeten, aber es ärgerte ihn, als er sie so vertraut sprechen sah. Keiner der beiden reagierte auf seinen Ruf. „Es wird schon nicht so schlimm werden. Wir tun doch niemandem was.“ Mit den gleichen Worten, die sie bei ihrem Bruder gebrauchte, versuchte sie Heinrichs Bedenken wegzuwischen. „Silke, ich würde alles dafür tun, dass Richard und seiner Familie nichts zustößt. Bitte, denk daran.“ Sie nickte ihm knapp zu. In diesem Moment ertönte Richards Schrei. Sie blickten beide auf den Fluss und sahen ihn untergehen. Die Arme nach oben gestreckt. Zeitgleich sprangen sie auf und

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