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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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Richard das Buch wieder in das Papier und legte es auf den Boden. Dann beugte er sich vor. Einem leisen „Danke“ folgte ein Kuss. Heinrich öffnete bereitwillig den Mund, ließ sich auf den Kuss ein. Er hob die Hand und vergrub seine Finger in den Haaren seines Freundes. Die Wärme, die Richard auf ihn abstrahlte, tat ihm gut. Ließ ihn vergessen, was er in Berlin erlebt und gehört hatte. Richards Hand fuhr ihm zärtlich über den Oberkörper. Streichelten seine Brust, fuhr ihm dann über den Bauch. Er spürte, wie die Finger seines Freundes sich am Bund seiner Hose zu schaffen machten. Ein angenehmer leidenschaftlicher Schmerz durchlief seinen Körper. Er musste sich räuspern. „Bist du dir sicher mit dem, was du da gerade tust?“ „Heinrich,“ Richard hob den Kopf und sah ihm in die Augen. „ich war noch nie mit jemanden intim. Sagst du mir, wenn ich etwas falsch mache.“ „Ich ...“ es verschlug ihm die Sprache, als Richards Finger ihr Ziel erreicht hatten. Seine Leidenschaft schwoll hart an unter der Berührung. „Bis jetzt ...“ setzte er erneut an und zog ihn dichter an sich heran. „Bis jetzt fühlt es sich sehr gut an.“

    ***

    „Ist es normal, dass man danach nicht weiß, ob man lachen oder weinen will?“ Richard lag seitlich neben Heinrich und hatte seinen Hinterkopf gegen seine Armbeuge gelehnt. Er fühlte sich schwerelos, fast körperlos. Heinrichs leises Lachen war zu hören und zu spüren. „Ja, das ist völlig normal.“ Er drehte sich etwas zur Seite. Gerade genug, dass es ihm möglich war, Richard sanft durch die Haare zu fahren. Sein Körper und sein Geist waren entspannt. Er genoss die Nähe zu seinem Freund und die Nachwirkungen des Liebesakts. „Du hast mir gefehlt. „Ich hatte wirklich die Befürchtung, dass du in Berlin bleiben würdest.“ Richards Gesicht wurde von der tiefstehenden Sonne angestrahlt, als er den Kopf nach hinten überstreckte, um ihn ansehen zu können. „Warum hätte ich das tun sollen?“ Heinrich fuhr mit seinen Fingern die Konturen seines Gesichts nach und streichelte dann am Kehlkopf entlang. „Nun, du hast ja oft genug betont, dass du dich hier nicht wohl fühlst und dir die Hauptstadt besser gefällt.“ „Berlin ist immer noch eine tolle Stadt, aber etwas gibt es dort nicht.“ „Und das wäre?“ Er konnte es in seinen Augen lesen, was er meinte. Aber er wollte es hören. Heinrichs Gesicht kam dichter an ihn heran. „Einen ordentlichen Wein.“ Er grinste ihn an. Im letzten Moment hielt er Richards Hand fest, die nach ihm ausholte, und küsste ihn. Dann drehte er sich wieder auf den Rücken. Richard legte sich auf die Seite, stützte sich mit dem Ellenbogen ab und sah ihn an. „Was war so schlimm gewesen in Berlin?“ „Alles. Zumindest was mein Elternhaus und die darin lebende Person angeht. In unserem Haus ist alles kostbar. Kostbar und unpersönlich. Seit ich bei euch gewesen bin, weiß ich, wie eine Familie lebt. Was ein Heim ist. Es war wie ein Schlag vor den Kopf für mich, als ich zu Hau se ankam. Mutter lag aufgebahrt im Wohnzimmer. Der Raum war abgedunkelt und kalt. Vater stand in seiner Bibliothek, steif und unnahbar, und begrüßte mich mit: Es wird auch Zeit, dass du kommst. Kein: Schön, dass du da bist. Keine Freude, keine Liebkosung. Nichts. Nur Kälte. Ich wäre am liebsten direkt wieder gefahren.“ „Es muss schlimm für dich gewesen sein.“ „Ja. Aber es war nicht das einzige, was mich schockiert hat.“ Er überlegte, wie er das Thema am besten anschneiden sollte. Der Abend der Totenfeier für seine Mutter schob sich in seine Gedanken und das Gespräch, von welchem er unfreiwilliger Zeuge geworden war. „Nach der Beerdigung gab es bei uns den üblichen Leichenschmaus. Alles, was Rang und Namen hat, war da. Die meisten mit Parteiabzeichen. Mir sind Dinge zu Ohren gekommen, was euch Juden betrifft. Richard, ihr solltet wirklich überlegen, von hier wegzugehen.“ „Weggehen?“ Er sah ihn ungläubig an. „Ich will hier nicht weggehen. Das ist meine Heimat.“ „Sie wird es nicht mehr sein, wenn die Partei und vor allem der Führer seinen Willen durchsetzen.“ Er hielt die Hand seines Freundes fest, die auf seiner Brust lag. „Und ich befürchte, es wird niemand da sein, um sie daran zu hindern.“ „So schlimm wird es schon nicht werden.“ Richard versuchte den kalten Schauer, der ihm über den Rücken lief, zu ignorieren. „Wir sind genau so Bestandteil dieses Landes wie jeder andere auch.“ „Ich

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