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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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„Pass bitte auf dich auf und komm gesund zurück.“ „Das mache ich.“ Heinrich fuhr ihm durch die Haare. „Und du vergisst mich in der Zwischenzeit nicht. Versprochen?“ „Es gibt Dinge, die mir schwerer fallen würden.“ Noch ein kurzer, schneller Kuss, dann war Heinrich weg. Richard stand noch einen Moment in der Dunkelheit und lauschte dem Motorengeräusch, das langsam leiser wurde. Er musste an seinen Traum denken. Ob er und Heinrich jemals eine Chance bekommen würden, ihre Liebe offen zu zeigen?

    ***

    „Und, wie kommst du voran?“ Silke stellte sich neben Richard, der am Küchentisch saß, und schaute auf die Bücher, die vor ihm lagen.
„Frag nicht!“ Verzweifelt fuhr er sich durch die Haare. Sie musste lachen, als sie auf die Blätter sah. Eine Ansammlung von Zahlen war darauf zu erkennen. Etliche von ihnen durchgestrichen. Richard sah frustriert auf sein Werk. Samuel hatte ihn genötigt, sich um die Bücher zu kümmern. Er hasste diese Arbeit. „Es ist jetzt fast zwei Wochen her, dass Heinrich gefahren ist. Was kann denn so lange dauern?“ „Richard! Seine Mutter ist gestorben. Er muss bestimmt einiges regeln und seinen Vater trösten.“ „Letzteres glaube ich nicht.“ Er sah sie an. Dann erzählte er ihr von Heinrichs Schilderung über die Ehe seiner Eltern. „Das klingt ja fürchterlich.“ „Das habe ich auch gedacht, als er es mir erzählt hat.“ Richards Blick ging aus dem Fenster. „Er fehlt mir so sehr, dass es fast wehtut. Was mache ich, wenn er in Berlin jemanden kennengelernt hat und nicht mehr wiederkommt? Wenn er mich vergessen hat.“ „Das hat er bestimmt nicht.“ Sie legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter. Es rührte sie, wie verliebt er war, auch wenn es ihr immer noch seltsam vorkam. Richard griff nach ihrer Hand und sah dann auf die Bücher. „Ich schaffe das nie.“ Silke unterdrückte ein Lächeln. Es war deutlich zu sehen, dass er sich mit dieser Arbeit quälte. „Ich habe eine Idee“, sagte sie. „Das Wetter ist gut. Mach, dass du rauskommst. Ich habe sowieso nichts anderes vor. Ich mache das für dich fertig. Dafür habe ich dann allerdings was gut bei dir.“ „Wirklich?“ Richards Augen leuchteten auf. Im Geist sah er sich schon am Rhein sitzen, den Geruch des Flusses in der Nase und den Geräuschen der Dieselmotoren der Schiffe lauschend. „Mach, dass du rauskommst.“ Silke musste lachen, als sie seinen Gesichtsausdruck wahrnahm. „Du bist die beste Schwester der Welt!“ Er stand auf und griff nach seinem Stock. „Verschwinde.“ Sie gab ihm einen liebevollen Klaps auf die Schulter. „Danke.“ Richard lächelte sie an und beeilte sich, aus der Küche zu kommen. Vor der Haustür atmete er tief ein. Es war warm an diesem Tag. Nach tagelangen Regenfällen war die Sonne eine willkommene Abwechslung. Durch den vielen Regen hatte die Natur einen gewaltigen Sprung gemacht. Die Blätter der Bäume strahlten in einem satten Grün und die Blumen und Pflanzen wirkten gesund und kräftig. Richard genoss den Anblick. Wenn das so weitergeht, dann werden wir dieses Jahr eine gute Ernte bekommen. Das könnte einen sehr guten Wein geben, ging es ihm durch den Kopf, als er über die Auffahrt hinaus auf die Straße ging. Seit er die Krücken nicht mehr benötigte und lediglich den Stock als Hilfe benutzte, fühlte er sich mobiler. Gerne hätte er Heinrich von seinem Erfolg berichtet. Heinrich – wo er wohl gerade war? Was er machte? Richard war so in seine Gedanken versunken, dass er das Motorrad nicht bemerkte. Erst im letzten Moment nahm er das Geräusch wahr und drehte sich um. Geistesgegenwärtig sprang er auf die Seite, als die Maschine auf ihn zuhielt. „Verdammtes Judenpack!“, glaubte er zu hören. Sein Ausruf „Was soll das!“ verhallte ungehört in der Luft. Langsam ging er zurück auf die Straße und sah in die Richtung, in die das Motorrad verschwunden war. Mit leicht zitternden Knien ging er weiter den Berg hinunter. Siegfried grinste noch, als er mit der Maschine bereits mehrere hundert Meter von der Stelle entfernt war. Er war sich sicher, dass das Problem mit dieser Rasse nicht mehr lange existieren würde.

    ***

    Als Richard die versteckte Stelle am Fluss erreichte, war er vollkommen durchgeschwitzt. Er zog sich bis auf die Unterhose aus und ging ins Wasser. Er verharrte kurz, bis sein Körper sich an die Temperatur gewöhnt hatte, um dann mit ein paar Schwimmbewegungen in die Mitte des Gewässers zu kommen und unterzutauchen. Hier

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