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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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junge Frau die Bestellung brachte, schlug er ihr zum Dank mit der flachen Hand auf den Hintern. Diese sah ihn missbilligend an und ging zurück zum Tresen. „Ein tolles Weib und durch und durch arisch.“ Siegfried sah von der Bedienung zu seinem Vorgesetzten, der halbherzig nickte und ein „Ja“ murmelte. „Von Wiesbach. Wir sind von Berlin aus angehalten worden, mehr Präsenz im Ort zu zeigen“, richtete der ältere Mann dann seine Aufmerksamkeit auf Heinrich, der die ganze Szene angewidert beobachtet hatte. „Das bedeutet, dass wir unsere Aktivitäten ausweiten müssen.“ „Das bedeutet vor allem, dass wir diesem verdammten Judenpack zeigen werden, wer die Herrenrasse ist.“ In Siegfrieds Augen leuchtete eine bedrohliche Vorfreude auf. Heinrich begann zu husten, als sich das Stück Braten in seinem Hals querstellte. Hastig griff er nach dem Glas und trank einen Schluck. Er hatte inständig gehofft, dass es nicht so schnell so weit kommen würde. Nun wurde er eines Besseren belehrt und, was das Schlimmste für ihn war, er war Bestandteil dieser Bedrohung. „Was bedeutet das im Einzelnen?“ Seine Stimme klang heiser, als er die Frage stellte. „Das bedeutet ...“ weiter kam der Vorgesetzte nicht, als Siegfried ihm ins Wort fiel. „Das ist bereits alles geregelt. Wir kommen gerade von einer Versammlung. Ich werde eine Truppe übernehmen unter meiner alleinigen Lei tung und du, von Wiesbach, bist mir unterstellt.“ Ein teuflisches Lächeln breitete sich auf dem Gesicht aus, als er Heinrichs Reaktion sah. Dieser ließ das Besteck fallen und schob den Teller weg. Jetzt war ihm endgültig der Appetit vergangen.

    ***

    „Was hast du da?“ Silke hatte die Tür zu Richards Zimmer leise geöffnet und stand nun neben ihm. „Ein Geschenk von Heinrich.“ Vorsichtig schlug er das Buch zu und reichte es seiner Schwester. „Das ist ja eine Originalausgabe!“ Silke zeigte das gleiche Erstaunen wie ihr Bruder, als dieser den Wert des Geschenkes erkannt hatte. „Ich weiß.“ Er sah zu, wie Silke vorsichtig die Seiten umblätterte. „Ich wollte es auch zuerst nicht annehmen. Aber Heinrich ließ nicht mit sich reden. Er meinte, es wäre bei mir besser aufgehoben als bei seinem Vater.“ „Bei seinem Vater?“ Silke sah von den Seiten auf und blickte ihn an. „Was meinst du damit?“ Der Stuhl, auf dem Richard saß, knarrte, als dieser sich zurücklehnte und ihr alles erklärte. „Meine Güte!“ Sie hatte sich auf das Bett gesetzt und sah ihn ungläubig an, als er endete. „Wie kann man nur so kalt sein? Seinen eigenen Sohn so behandeln.“ „Ich kann es auch nicht verstehen.“ Richard stand auf und setzte sich neben sie. Vorsichtig nahm er ihr das Buch aus der Hand und strich sanft über den Einband. „Es ist fast ein Wunder, dass Heinrich trotz allem so voller Gefühl ist. Er ist unglaublich zärtlich und hingebungsvoll.“ „Richard?!“ Er spürte, dass seine Schwester ihn von der Seite ansah und er rot wurde. „Hast du etwa ...?“ Weiter getraute sie nicht zu fragen. Sie sah, wie ihr Bruder leicht nickte. Ob es sich anders anfühlte, wenn es sich bei einem Liebespaar um zwei Männer handelte? Sie legte ihre Hand über seine. „Bist du glücklich?“ „Ja!“ Die Augen leuchteten, als er ihr antwortete. „Silke, ich weiß immer noch nicht, ob es von Gott so gewollt ist, aber ich liebe Heinrich. Er bedeutet mir alles.“ „Ich glaube kaum, dass Gott etwas dagegen hat. Schließlich hat sich ja nicht die Erde aufgetan und euch verschlungen, als es passiert ist, oder?“ „Nein.“ Er lächelte sie verschämt an. „Das nicht. Aber ich bin mir immer noch unsicher, ob es das Richtige ist, was ich tue.“ „Was sagt dein Bauch?“ „Der sagt laut und deutlich 'Ja' und, dass ich Hunger habe“, fügte er hinzu. Die Geschwister grinsten sich an. „Ach, hier seid ihr.“ Als Samuel an der offenen Zimmertür stehen blieb, schob Richard das Buch eilig unter die Bettdecke. Er wollte vermeiden, dass sein Bruder es zu Gesicht bekam. Dass er ihm erklären müsste, warum er ein solch wertvolles Geschenk von Heinrich erhalten hatte. „Es ist gut, dass ich euch zusammen antreffe.“ Leicht schwankend stand der älteste der Geschwister im Türrahmen. „Ich habe vorhin Herrn von Wiesbach getroffen.“ „Ach?“ Richard bemühte sich um Beiläufigkeit. „Wie geht es ihm?“, fiel auch Silke in den Tonfall mit ein. „Ich habe ihm etwas klar gemacht.“ Samuel baute sich zu seiner vollen Größe auf. „Was

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