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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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Bekannten bei der SA darüber zu reden. Ein SA-Angehöriger, der Umgang mit Juden hatte, war in ihren Augen untragbar.

    ***

    „Die ist unbequem.“ Richard zog an dem Kragen der Uniform.
„Ich weiß“, gab Heinrich lachend zur Antwort. Er hatte ihn aus Vorsicht dazu überredet, die zweite Uniform zu tragen. Es hatte ihn einige Überzeugungskunst gekostet, dass seine Wirtin diese in der knappen Zeit wieder in einen passablen Zustand versetzte. Die Kleidungstücke waren Richard eine Spur zu groß, aber für die Kürze der Dauer würde es gehen, hoffte er. Er sah auf den Fluss, an dem entlang sie Richtung Köln fuhren. Nach der langen Trockenheit konnte man die Felsen sehen und die Hitze der Sonne ließ die Luft auf dem Asphalt flirren. „Kann es eigentlich passieren, dass der Rhein zu wenig Wasser hat?“ „Ja, das kommt immer mal wieder vor. Bei Kaub ist die flachste Stelle. Wenn diese eine bestimmte Grenze erreicht, wird die Schifffahrt eingestellt.“ „Und das bedeutet dann was?“ Er sah fragend zu seinem Freund hinüber. „Dass die Schiffe nicht mehr fahren dürfen?“, gab dieser mit einem belustigten Unterton zur Antwort. „Es ist wirklich schlimm mit dir und deiner Schwester. Wenn ihr jemanden findet, den ihr aufs Glatteis führen könnt, dann lasst ihr es euch auch nicht nehmen, oder?“ „Nein. Warum auch, wenn sich das Opfer so bereitwillig auf den Opferstein legt.“ Er zog im letzten Moment den Kopf auf die Seite, als Heinrich ihn spielerisch am Ohr ziehen wollte. „Was musst du eigentlich in Köln erledigen?“ „Genau weiß ich das nicht. Ich kann dir sagen, dass ich Unterlagen wegbringen muss. Was allerdings in dem anderen Päckchen ist - keine Ahnung.“ Er deutete mit dem Kopf auf die beiden Pakete, die zwischen ihnen lagen. „Ich habe nur die Anweisung, es abzugeben.“ „Interessiert es dich nicht? Also ich würde bestimmt mal nachsehen.“ Neugierig betrachtete Richard das Paket neben sich. „Nein. Ich habe eine Abmachung mit meinem Vorgesetzten: Ich bleibe über den gesamten Umfang der Lieferung im Unklaren, dafür weiß er offiziell nicht, dass ich mein ‚Mädchen’ mitnehme.“ Er konnte sich die Betonung des Wortes ‚Mädchen’ nicht verkneifen. „Na, da habe ich ja wohl nochmal Glück gehabt, dass ich keinen Rock tragen muss.“ „Was bestimmt eine reizvolle Vorstellung gewesen wäre.“ Diesmal zog Heinrich den Kopf aus dem Gefahrenbereich und lachte. „Es ist wirklich schön hier bei euch.“ Sein Blick glitt über den Fluss und die steil aufragenden Ufer, die rechts und links des Rheins lagen. Immer wieder kamen sie durch kleine Ortschaften und fast in jeder zweiten konnte man eine Burg sehen. Manche von ihnen verfallen, andere noch bewohnbar. „Es muss hier früher jede Menge Ritter gegeben haben, oder?“ „Ja, vor allem jede Menge Raubritter. Die meisten dieser Burgen waren Wehranlagen, um von den vorbeifahrenden Schiffen Zölle zu erpressen. Die Bewohner hier wussten schon früh, wie man zu Geld kommt.“ Richard lächelte ihn verschmitzt an. „Hast du denn nochmal darüber nachgedacht, was ich dir angeboten habe?“ Diese Worte kamen mit einer ernsten Betonung und Richard wusste sofort, wovon Heinrich sprach. „Ich ...“ Er zog seinen Arm weg und sah aus dem Fenster des Wagens. „Ich habe darüber nachgedacht und auch mit Silke gesprochen. Würdest du denn mitgehen, wenn ich mich dazu entschließe?“ „Ich kann nicht. Auf jeden Fall nicht direkt. Mein Vater würde mir sofort den Geldhahn zudrehen, wenn er auch nur den kleinsten Hinweis darauf finden würde, dass ich mich aus seinem Einflussbereich entfernen will.“ „Wie willst du das überhaupt anstellen, dass du das Geld zusammenbekommst? Du kannst ihm ja schlecht sagen, was du vorhast.“ „Da hast du recht. Ich kann ihm aber vorgaukeln, dass ich angefangen habe zu spielen und verloren habe. Bei ihm sind Spielschulden Ehrenschulden und er würde sie begleichen, wenn auch zähneknirschend. Ich bräuchte nur etwas Zeit, bis ich die entsprechende Summe zusammenhabe.“ „Ich bin mir immer noch unsicher, ob ich es wirklich machen soll. Was soll ich in England ohne dich?“ Richard sah auf die Motorhaube. Es wurde ihm jeden Tag klarer, dass Heinrich mit dem, was er sagte, recht hatte. Aber er hing an seiner Heimat und vor allem wollte er nicht von ihm getrennt sein. „Ich würde versuchen, so schnell wie möglich nachzukommen.“ Auch er fühlte sich unwohl bei dem Gedanken daran, hier noch eine Weile

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