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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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gekommen waren. Kurz bevor sie wieder im Gebüsch verschwanden, sah Heinrich noch, dass dieser ihr die Hand auf das Gesäß legte und beherzt zudrückte. Die Frau jauchzte auf und ihm wurde schlecht. Kaum waren beide aus der Sichtweite, ließ er den Arm fallen und vergrub sein Gesicht in den Händen. „Warum hast du dich nicht gewehrt?“ Er hatte nicht bemerkt, dass Richard zurückgekommen war und vor ihm stand. Er hob den Blick. Richards Hose war bis zum Bund nass und er hielt immer noch seine restlichen Kleidungsstücke umklammert. Er war blass vor Aufregung. „Warum hast du das zugelassen?“ „Weil ...“ Heinrich senkte den Blick. Die Scham über sein eigenes Handeln übermannte ihn. „Weil ich ein elender Feigling bin.“ Er zog die Beine an, stützte die Ellenbogen darauf ab und vergrub seine Finger in seinen Haaren. Erst jetzt spürte er, dass er am ganzen Körper zitterte. Richard sah auf ihn hinunter und dann in den fast leeren Korb. Das letzte Brot lag verlassen darin. Er ließ seine Kleidung fallen und kniete sich vor ihn. „Du hättest dich wehren können. Dieser Typ kann dir doch nicht das Wasser reichen.“ Vorsichtig legte er ihm eine Hand auf die Schulter und spürte, wie aufgewühlt dieser war. Mit der freien Hand fuhr er seinem Freund durch die Haare. „Heinrich, bitte. Dieses Subjekt ist nicht halb soviel wert wie du!“ Langsam sah er hoch. Die Scham brannte in seinen Augen. „Ich bin ein Nichts. Unfähig.“ „Nein. Das ist nicht wahr und das weißt du.“ „Es tut mir leid. Ich ...“ „Schsss.“ Er legte ihm die Finger über die Lippen und streichelte sie sanft. „Ist schon gut.“ Dann beugte er sich vor und küsste ihn.

Ausflug nach Köln

    Siegfried lächelte selbstzufrieden, als Heinrich den Parcours das dritte Mal hinter sich gebracht hatte. Seine Kleidung klebte an seinem Körper und Seitenstechen peinigte ihn bei jedem Atemzug, drohte ihm die Lunge zu zerreißen. „Schon nicht schlecht, von Wiesbach. Das muss allerdings noch besser werden. Aber ich will mal nicht so sein.“ Selbstgefällig rieb er sich das Kinn und überlegte kurz. „Noch 30 Liegestütze, dann kannst du eine Pause einlegen.“ „Ich brauche was zu trinken“, protestierte Heinrich halbherzig. Er hatte keine Kraft mehr, sich zu wehren. „Du musst dir deine Belohnung schon verdienen. Für jedes weitere Gegenwort steht noch eine Runde mehr an.“ Mit zusammengebissenen Zähnen machte Heinrich sich an die Aufgabe. Nachdem er sich seiner Ausrüstung entledigt hatte, ging er in die Knie und stützte sich auf dem Boden ab. Als er das Gewicht auf Hände und Füße verlagerte, spürte er, dass seine komplette Muskulatur sich weigerte zu reagieren. Er schickte ein Stoßgebet los und begann langsam seinen Körper abzusenken. „Tiefer. Mit der Nase in den Dreck.“ Siegfried stellte einen Fuß auf Heinrichs Rücken und drückte ihn weiter nach unten. „Du hattest gestern genug Müßiggang, von Wiesbach. Jetzt wird es Zeit, dass du wieder zum Alltag zurückkehrst.“ Der Versuch, sich wieder nach oben zu drücken, scheiterte. Eine kleine Staubwolke stieg auf, als Heinrich mit dem ganzen Körper im Dreck landete. „Ich kann nicht mehr.“ „Das habe ich nicht gehört. Als deutscher SA-Mann muss man das können. Hoch mit dir, auf der Stelle. Sonst kommt noch eine weitere Runde über den Parcours dazu.“ Er stieß sein Opfer mit dem Fuß an. „Aus dir mache ich noch einen Mann.“ Unter größter Anstrengung schob Heinrich seinen Körper Stück für Stück nach oben. Er spürte die Wut, die in ihm aufstieg. Wut auf Siegfried und auf sich selbst. Dass er nicht den Schneid besaß, sich gegen diese Behandlung zu wehren. Aber es war wie immer: Wenn es darum ging, nein zu sagen, versagte ihm die Stimme. Mit zitternden Armen verrichtete er einen Liegestütz nach dem anderen. Als er die letzte hinter sich gebracht hatte, setzte er sich auf seine Fersen und rieb sich den Schweiß aus dem Gesicht. Die Sonne brannte und er war sich sicher, dass man seinen Körpergeruch aus größerer Entfernung ohne Probleme riechen konnte. „Das war doch ganz ordentlich, von Wiesbach. Jetzt kannst du auch etwas trinken.“ Mit einem selbstzufriedenen Gesichtsausdruck reichte Siegfried ihm eine Wasserflasche. Hastig griff er danach und setzte sie an. Er fing an zu husten, als er sich verschluckte. „Was ist denn hier los?“ Der Vorgesetzte, der gerade hinzukam, sah erstaunt auf den am Boden knienden Heinrich und dann zu dessen

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