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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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sie antwortete. „Woher weißt du das?“ „Ich habe ihn beim Telefonieren belauscht. Nicht absichtlich“, schob sie schnell hinterher, als sie das erstaunte Gesicht ihres Jüngsten sah. „Du weißt ja, dass es Samuel mit seiner Bassstimme schwer fällt, leise zu sprechen. Es ließ sich schwerlich vermeiden. Ich kann oft nachts nicht schlafen oder bin nach kurzer Zeit wieder wach. Da bin ich dann unfreiwilliger Zeuge geworden.“ Der Schalk leuchtete kurz in ihren Augen auf und versetzte Richard einen Stich. „Hast du Schmerzen?“ „Nein.“ Ihr Gesicht wurde ernst. „Der Arzt hat mir Medikamente gegeben. Du musst dir keine Sorgen machen.“ „Ich würde dir so gerne helfen.“ „Ich weiß, mein Schatz. Aber Gott wird mir helfen und ich werde mich besser fühlen, wenn ich die Gewissheit habe, dass du und deine Schwester in Sicherheit seid. Samuel ist ja auch noch da.“ Wie zur Bestätigung wurde das Schnarchen kurzfristig lauter. Ein kurzes Lächeln huschte über die Gesichter von Mutter und Sohn. „Jetzt versuch, etwas zu schlafen. Die nächste Zeit wird aufreibend werden.“ Richard hob den Kopf helfend an, als sie ihre Hand darunter schob und ihn dann liebevoll auf das Kissen bettete. Ihre Lippen waren warm und weich, als sie ihm einen leichten Kuss auf die Stirn gab. „Gute Nacht.“ Sie zog die Tür so leise hinter sich zu, wie sie sie vorhin geöffnet hatte. Die Tränen liefen Richard heiß über die Wangen, als er das Licht löschte und hoffte, in den Schlaf zu finden.

    ***

    „Wo bist du mit deinen Gedanken?“ Heinrich nahm den Finger von der Landkarte und sah seinen Freund tadelnd an. „Du hörst mir nicht zu.“
Sie saßen auf der Bank hinter dem Haus im Schatten. Die Karte lag zwischen ihnen. „Entschuldige, aber ich versuche mir seit Tagen vorzustellen, wie ich mein bisheriges Leben und alles, was dazu gehört, in einen Koffer bekomme.“ Richard zog entschuldigend die Schultern hoch. „Ich weiß nicht, was ich hier lassen soll und was nicht.“ „Ich kann mir vorstellen, dass das schwierig ist, Richard. Aber du solltest die Strecke kennen. Wenn etwas schief gehen sollte, musst du aus dem Kopf wissen, wo du bist und wo du hin willst.“ Er legte ihm die Hand auf den Unterarm. „Darf ich Ihnen eine Erfrischung anbieten, Herr von Wiesbach?“ Heinrich zog die Hand zurück. Obwohl er wusste, dass Richards Mut ter ihre Beziehung tolerierte, war es ihm unmöglich, sich ungezwungen zu verhalten. „Darf ich Ihnen helfen?“ Er erhob sich, machte einen kurzen Diener und nahm ihr das Tablett aus der Hand. Es fand seinen Platz an der Stelle, an der er gesessen hatte. „Wie geht es Ihnen?“ „Danke, es geht mir gut.“ Er konnte sehen, dass sie log. Sie war blass und es kam ihm vor, als ob sie jedes Mal, wenn er sie sah, etwas mehr in sich zusammensank. „Ich schlafe nur in der letzten Zeit nicht besonders gut“, setzte sie ihre Ausführungen fort, als sie das besorgte Gesicht sah. „Ich denke, es geht mir besser, wenn zwei meiner Kinder in Sicherheit sind.“ „Ich werde alles, was in meiner Macht steht, dafür tun.“ Heinrich verbeugte sich erneut vor ihr. „Das verspreche ich Ihnen.“ „Heinrich, ich wusste gar nicht, dass du da bist.“ Silke kam um die Ecke und streckte ihm die Hand hin. „Ich versuche gerade deinem Bruder die Strecke einzubläuen. Aber es gestaltet sich schwierig.“ Er hatte sie seit fast 14 Tagen nicht mehr gesehen. Auch ihre Gesichtsfarbe war blasser als sonst, und dunkle Ringe lagen unter den Augen. Was geht wohl im Inneren dieser Menschen vor, wenn sie wissen, dass ihre Familie auseinandergerissen wird? Dass sie sich wahrscheinlich nie wiedersehen werden? Er fühlte sich schuldig und der Groll auf Leute wie Siegfried stieg in ihm auf. „Ich gelobe Besserung.“ Richard hatte sich ebenfalls erhoben und legte seinen Arm um die Schultern seiner Mutter. „Mama, es ist zu heiß für dich hier draußen. Willst du nicht besser reingehen?“ „Nein. Es geht schon. Herr von Wiesbach, ich werde Ihnen das Geld zurückzahlen, das Sie für die Flucht vorlegen.“ Heinrich erwiderte ihr Lächeln, fühlte sich aber zur gleichen Zeit beschämt. „Das brauchen Sie nicht. Es freut mich, wenn ich Ihnen helfen kann.“ Und meinen Vater etwas schädigen. Er verschluckte den zweiten Teil des Satzes. „Ich werde es auf jeden Fall zurückzahlen. Auf Heller und Pfennig. Ich weiß, dass Sie es gut meinen, aber ich möchte keine Schulden haben, wenn ich gehe.“ „Mama, bitte

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